Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0736 - Rächer zwischen den Sternen

Titel: 0736 - Rächer zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
schließlich, als wolle er sich selbst beruhigen. „Rhodan ist seit mehr als hundert Jahren verschollen. Warum sollte er plötzlich zurückkehren? Und wenn, was hätte das mit dem Vhrato zu tun, den sie den Sonnenboten nennen?"
    „Nichts vielleicht, oder auch alles", sagte Maylpancer entschieden. „Immerhin sollten wir uns überlegen, was in einem solchen Fall zu tun wäre. Stellen Sie sich vor, Rhodan kehrte eines Tages in unsere Galaxis zurück. Ein Aufstand aller Verbündeten Terras gegen das Konzil wäre die unvermeidliche Folge. Es käme zu einer Katastrophe."
    „Wir sind die Stärkeren!" beruhigte ihn der Lare.
    „Darum allein geht es nicht. Was nützt es dem Konzil, wenn die Bevölkerung der Milchstraße ausgerottet würde, Es gäbe vielleicht eine bessere Lösung."
    Die Frage „Und welche?" mußte kommen, das wußte Maylpancer, und sie gab ihm die Gelegenheit, sich erneut zu profilieren, seinen Mut und seine Klugheit unter Beweis zu stellen - und den Laren von diesem nicht existierenden Vhrato abzulenken.
    „Und welche?" fragte Hotrenor-Taak.
    „Wir alle wissen, was damals geschah, wenn vielleicht auch nicht aus eigenem Erleben heraus. Aber es gibt genügend zuverlässige Berichte. Terra, Heimatplanet der Terraner, verschwand aus der Milchstraße. Wahrscheinlich handelt es sich um eine unvorstellbare Fehltransmission, denn wäre sie wie geplant verlaufen, wären Kundschafter und Spione Rhodans erschienen. Das ist einwandfrei niemals der Fall gewesen. Damit dürften wir als erwiesen sehen, daß' Rhodan selbst keine Ahnung hat, wo er sich jetzt befindet.
    Er hätte die Menschheit niemals im Stich gelassen, sondern sich heimlich um das gekümmert, was weiter in seiner Galaxis geschah."
    „Vielleicht hat er das auch", vermutete der Lare.
    „Nein, dann wüßten wir das! Er fand den Weg zurück noch nicht, was wiederum darauf schließen läßt, daß der Ort der Rematerialisation sehr weit von uns entfernt sein muß. Das wiederum bedeutet, daß er zur Rückkehr ein gigantisches Fernraumschiff benötigt, selbst dann, wenn er nur allein kommen wollte."
    „Na schön, nehmen wir an, Sie haben recht. Was folgern Sie weiter?"
    „Das ist logisch. Die lange Zeit des Wartens auf das Erscheinen Rhodans verrät eine unvorstellbare Entfernung von uns, was wiederum besagtes Fernraumschiff zur Folge haben muß.
    Wir wissen aber beide, daß die Treibstoffvorräte eines solchen Schiffes nur unter besonders schwierigen Bedingungen ergänzt werden können. Meines Wissens gibt es in unserer ganzen Galaxis nur drei dafür in Frage kommende Welten."
    „Sie meinen einen Depotplaneten?"
    Maylpancer sah ihn verblüfft an.
    „Sie wissen davon?" wunderte er sich. „Aber es stimmt: Depotplaneten besitzen als einzige die notwendigen Vorrichtungen, diesen komplizierten Vorgang zu ermöglichen. Ich weiß nicht, ob Sie mit der Materie genügend vertraut sind..."
    „Ich bin kein Spezial-Wissenschaftler. Sagen Sie mir, was ich wissen muß, damit ich die entsprechenden Entscheidungen treffen kann. Mir scheint, Ihre Ausführungen sind logisch."
    Maylpancer ergriff seine Chance mit beiden Händen.
    „Natürlich bin auch ich kein Spezialist für Fernantriebe terranischer Raumschiffe, aber es ist mir bekannt, daß die Nachfüllung des Treibstoffs, der praktisch aus einer Komprimierung positiver Positronen besteht, nur auf diesen drei Depotplaneten vorgenommen werden kann. Die Energiemasse, die an die Materie Weißer Zwerge erinnert, wird durch Kraftfelder in einer Stahlkugel gehalten. Das alles ist relativ klein und konzentriert, aber es muß ein ungeheures Gewicht besitzen - bis zu zweihunderttausend Tonnen. Im Raum genügen natürlich Antigravfelder, um das Gewicht zu neutralisieren, aber die Masse bleibt wirksam.
    Sie werden sich vorstellen können, welche Schwierigkeiten es bedeutet, eine solche Treibstoffkugel zu verladen."
    „Es ist also nur auf den drei Depotplaneten möglich", sagte Hotrenor-Taak noch einmal. „Dort existieren die entsprechenden Anlagen, das wissen wir. In sicheren Bunkern lagern tief unter der Oberfläche die zwölf Meter durchmessenden Stahlkugeln, in deren Zentrum, von Energiefeldern gehalten, die künstlichen Sonnen schweben. Sollte jemals der Strom zu diesen Feldern unterbrochen werden, käme es zu einer Katastrophe, denn die gefesselten Positronen haben natürlich das Bestreben, nach allen Seiten zu entfliehen."
    Maylpancer nickte anerkennend.
    „Sie sind bestens orientiert, Hotre-nor-Taak. Ich kann mir

Weitere Kostenlose Bücher