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0736 - Rächer zwischen den Sternen

Titel: 0736 - Rächer zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Lagerräume gebracht worden war. Es gab landwirtschaftliche Maschinen, Arbeitsroboter, Gleiter und Fahrzeuge. Auch für Saatgut war gesorgt worden.
    Glytha und Vaskoss gingen dem Dutzend Männer entgegen, die von den vier Hütten kamen.
    „So hast du es doch geschafft!" rief ihr einer entgegen und schüttelte ihr begeistert die Hände. „Zwei Kugelraumer! Das mußt du uns erzählen!" Er sah in Richtung der Siedler. Sein Gesicht begann zu strahlen. „Und Frauen sind auch dabei!"
    Sie blieb ernst.
    „Die meisten von ihnen sind in Begleitung", warnte sie. „Seid zurückhaltend, sonst gibt es Ärger. Phelton Vaskoss, das ist dieser Bursche hier, ist überzeugt, daß auch ledige Frauen mitgekommen sind. Aber das werdet ihr schon rechtzeitig herausfinden. Außerdem habe ich ein paar hübsche Töchter bemerkt." Sie schüttelte den Kopf. „Daß ihr Kerle aber auch an nichts anderes denken könnt!"
    Der Anführer der ehemaligen Frachterbesatzung machte eine wegwerfende Handbewegung.
    „Aber Mutter Erde, du weißt doch selbst, daß die Menschheit schon längst ausgestorben wäre, würden wir nicht so denken!"
    Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, und sie warf Phelton einen bezeichnenen Blick zu. Dann sagte sie: „Los, an die Arbeit, ihr Faulpelze! Helft den Siedlern beim Ausladen und Transport der Sachen auf den Hügel. Dort sind wir vor Hochwasser sicher, falls es so etwas hier geben sollte.
    Später bringen wir dann die Schiffe ins Gebirge."
    Die ersten Tage gingen schnell dahin. Sie waren angefüllt mit Arbeit und dem Bau erster Häuser. Zum Glück herrschte auf New Terra ein mildes Klima, so daß die Übernachtung im Freien kein Problem darstellte. Die Kugelraumer ständen im weit entfernten Gebirge in einem Talkessel, wo sie von oben aus nur mit Massetastern zu entdecken waren.
    Die Integration der Leute Glythas mit den Siedlern erfolgte ohne Schwierigkeiten. Selbst Leutnant Melaxon fand Anschluß an eine mit Töchtern gesegnete „Familie".
    Und so verging ein halbes Jahr. Eine Siedlung war entstanden, eine richtige kleine Stadt aus Holzhütten und Bauten aus vorgefertigten Bauelementen, die man mitgebracht hatte. „Mutter Erde", war die unumschränkte Herrscherin der Kolonie, und sie übte ihre Macht mit Umsicht und Gerechtigkeit aus. Täglich nahm sie Trauungen vor, denn sie legte Wert auf Ordnung.
    Phelton Vaskoss wurde offiziell zum Bürgermeister gewählt und richtete sich nach Glythas Anordnungen, wenn er sie auch manchmal ein wenig zu pedantisch fand. Immerhin war das zur Vorsicht erbaute Gefängnis noch immer leer.
    Bisher hatte man keine gefährlichen Tiere auf New Terra feststellen können, obwohl die Jagdtrupps oft tagelang unterwegs waren und große Strecken erforschten. Auf den Feldern ging die erste Saat auf. Im Kühlhaus der Stadt lagerten eingefrorene Vorräte, und alle benötigte Energie lieferte das unterirdische Kraftwerk, das wegen seiner Kompaktbauweise nur wenig Platz einnahm.
    Melaxon ehelichte eine der hübschen Töchter „seiner" Familie und wurde Farmer, dem ein Getreidekomplex zugeteilt wurde, für den er verantwortlich war.
    Ein Stück von der Siedlung entfernt war von Spezialisten eine leistungsstarke Funkstation errichtet worden, die sich in erster Linie auf den Empfang von Hyperfunkmeldungen konzentrierte.
    Man wollte den Kontakt zu den aktuellen Ereignissen nicht verlieren.
    Um ständig auf dem laufenden zu bleiben, wurde die Station pausenlos in Betrieb gehalten. Phelton Vaskoss selbst teilte die entsprechenden Wachen ein und ließ sich jede Woche einmal ausführlich berichten.
    Mit Hilfe der dazwischengeschalteten Translatoren war es möglich, die Klartexte aller Völker zu verstehen, lediglich Nachrichten, die verschlüsselt waren, bereiteten Schwierigkeiten.
    Doch auch hier fanden sich erfahrene Fachleute, denn die Männer auf dem Strafplaneten waren nicht müßig geblieben. Sie hatten von den Älteren gelernt, die noch in der Solaren Flotte tätig gewesen waren.
    Die Reichweite des Empfängers war naturgemäß begrenzt, aber Glytha Vermeeren war damit zufrieden, daß ihr im Umkreis von einigen hundert Lichtjahren nichts verborgen blieb. Sie mußte damit rechnen, daß eines Tages eine Suchpatrouille der Laren oder ihrer Verbündeten, der Überschweren, in die Nähe New Terras geriet und die verbotene Siedlung entdeckte.
    In mühevoller Arbeit waren die schweren Impulskanonen aus den beiden Kugelraumern ausgebaut und in die nähere Umgebung der Siedlung gebracht worden.

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