0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld

Titel: 0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer

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Geiseln helfen wollten. Sie steckten all ihre Kraft in diesen Versuch. Die Frau und dieser Mann waren nun angreifbar.
    Genau in diesem Moment wechselte die Schwarze Hand ihre Richtung und griff einen der beiden Männer an, die unachtsam genug waren, sie nicht rechtzeitig zu bemerken.
    ***
    Brik Simon hatte sich schon die ganze Zeit über die eine Frage gestellt: Warum setzten seine Kopfschmerzen nicht ein? Nicht einmal jetzt, da er so direkt wie nie zuvor mit Para-Aktivitäten konfrontiert war? Warum hatte er die Nähe der Schwarzen Hand noch gestern deutlich zu spüren bekommen, und heute nicht mehr?
    Böse oder nicht, die Hand oder das, was dahinter steckte, gehörte zu der anderen Welt, wie Brik sie für sich bezeichnete. Spätestens hier, in der Höhle, hätte sein Spürsinn sich melden müssen!
    Doch als hätte dieser Gedanke einen Schalter umgelegt, stach der heftige Schmerz in Briks Kopf wie eine glühende Nadel!
    Warum jetzt?
    Die Frage beantwortete sich von selbst, als er in Hugos Augen sah, die wie zwei blinde Flecken wirkten. In der Hand hielt Breiner die Stablampe wie eine Keule.
    Wie im Trance ging er in den hinteren Teil der Kaverne hinein.
    In Briks Kopf wirbelte alles durcheinander. Einen klaren Gedanken konnte er kaum fassen, denn der Schmerz in seinem Kopf war so heftig, dass die ganze Umgebung bereits vor seinen Augen verschwamm. Er war einer Ohnmacht nahe, doch er kämpfte dagegen an. Er musste bei klarem Verstand bleiben, musste Hugo folgen, denn Simon ahnte, was sein Freund vorhatte.
    Stolpernd und schwankend erreichte er den abgelegenen Raum, in dem Zamorra und Nicole in einem tranceartigen Zustand gegeneinander lehnten, in den Händen seltsame Steine haltend, die hellblaue Strahlen durch den Raum sandten.
    Brik sah Hugo Breiner, der mit hölzernen Bewegungen auf Zamorra zuging.
    Und dann bemerkte der Engländer die Hand, die sich um Hugos Hals krallte!
    Brik wusste, dass er nur noch wenige Sekunden Zeit hatte, denn Hugo würde den Professor töten, das stand außer Frage. Simon lehnte gegen die Felswand und versuchte, sich zu konzentrieren. Eines war ganz klar: Er würde nur einen einzigen Versuch haben, dem Franzosen und seiner Begleiterin beizustehen.
    Einen weiteren würde Hugo ihm nicht geben.
    Simon rannte los. Mit ausgebreiteten Armen warf er sich auf Breiner, um ihn umzureißen, ihn vom Professor und Nicole wegzureißen.
    Doch mit einer beinahe lässig wirkenden Bewegung seiner freien Hand wischte Hugo Brik Simon zur Seite, als wäre der nur eine lästige Fliege, die man beiläufig abschütteln konnte.
    Simon schlug hart gegen die Felswand und rutschte daran zu Boden. Er hatte seine einzige Chance nicht nutzen können, und nun beschrieb Hugos Hand mit der Lampe einen Halbkreis, dessen Endpunkt Zamorras Kopf war!
    Brik musste hilflos zusehen. Der Schmerz in seinem Kopf war nun unerträglich geworden.
    Aber plötzlich geschah doch noch das, worauf der Parapsychologe die ganze Zeit über vergebens gewartet hatte: Merlins Stern griff ein!
    Unvermittelt baute sich ein grünlich waberndes Feld um Zamorra und Nicole auf, das die Körper der beiden komplett umhüllte.
    Der Schlag wurde mit aller vorhandenen Kraft geführt, doch als kehrte sich seine Auftreffenergie um, war es nicht Zamorra, sondern Breiner, der die Auswirkungen zu spüren bekam. Wie von einem Katapult abgeschossen, flog der Mann durch die Luft und landete hart am Eingang des Raumes.
    Simon war noch immer unfähig sich zu rühren, doch er sah genau, wie die Schwarze Hand sich von Hugos Hals löste und mit irrwitziger Geschwindigkeit in die Höhle krabbelte.
    Der Schutzschirm, oder was es auch immer sein mochte, hüllte die beiden Franzosen noch immer ein, die langsam in diese Welt zurückfanden.
    Und Brik sah auch, warum das so war. Die beiden hatten etwas geschafft, was man nur mit Wunder bezeichnen konnte. Die Hände der acht Frauen waren wieder ganz normal fleischfarben, und die erste der Entführten bewegte sich bereits wieder, versuchte, ihren Kopf anzuheben.
    Nicole kümmerte sich um die Frauen, die nach und nach zu Bewusstsein kamen.
    »Wo ist die Hand? Schnell, wir müssen sie erwischen!« Zamorra sah Simon an. »Merlins Stern ist aktiv geworden, weil wir in einem Zustand, in dem wir uns nicht richtig wehren konnten, magisch angegriffen wurden - vielleicht ist das Amulett ja nun auch bereit, noch ein wenig mehr zu tun. Schnell, Brik, wo ist die Hand?«
    Der Angesprochene hatte sich inzwischen wieder einigermaßen erholt,