0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld
Körper wegtrat und einen Herzschlag später ihre Handkante exakt gegen seine Halsschlagader rammte!
Zamorra hatte nicht den Hauch einer Chance…
***
Es war nur ein Luftzug gewesen, mehr nicht. Nicole Duval hatte dabei nicht an eine Attacke gegen sie gedacht. Da war nur der plötzlich Druck an ihrem Hals -und Nicoles Bewusstsein war bereits ausgeschaltet, wurde ersetzt vom Willen eines hasserfüllten Mädchens, das vor dreihundert Jahren durch die Macht der herrschenden Männer dieser Gegend getötet worden war.
Nicole-Anna wurde sich der Energie und Kampferfahrung ihres Körpers bewusst, und sie sah den Mann, der nur wenige Meter vor ihr ging. Sie musste ihn ganz einfach töten!
Die Stimmen wollten sie hindern, sie zurückdrängen, doch seit langem hatte sie die Oberhand in dem Kollektiv. Nicht mehr sie bestimmten, sondern Anna!
Es war erstaunlich schwer, diesen Körper zu steuern, denn das Bewusstsein dieser Nicole war doch nicht völlig auszuschalten. Es kämpfte gegen Annas Kontrolle an. Dennoch konnte es den ersten Schlag nicht verhindern.
Zum Erstaunen Annas wich der Mann dem Angriff geschickt und reaktionsschnell aus. Der zweite Schlag würde seinen Tod besiegeln, denn Nicole-Anna führte die zweite Attacke mit mörderischer Präzision aus. Der Tritt, der Schlag, beides kam blitzschnell, denn Anna wusste sofort, dass der Mann nur bewusstlos war, denn das Nicole-Bewusstsein hatte nicht wie geplant auf den Adamsapfel gezielt, sondern seitlich an den Hals.
Anna wurde bewusst, dass diese Frau hier nicht mit den anderen zu vergleichen war, die sie problemlos unter ihre Kontrolle gebracht hatte.
Die unterdrückten Teile des Kollektivs drängten an die Oberfläche, die Stimmen bedrängten Anna, schrien auf sie ein.
»Hör auf!«
»Mach endlich Schluss, denn es ist genug an Grausamkeiten geschehen, Anna!«
»Was willst du noch? So viel Zeit ist vergangen. Lerne zu vergeben!«
Doch Anna wollte und konnte nicht vergeben, nicht verzeihen, denn sie hatte den Schwur vor ihrer Hinrichtung durch den Dorfvorstand noch nicht verwirklichen können.
Mehr noch: Sie wollte nicht nur zurück, was man ihr genommen hatte, sie wollte jetzt auch wirkliches Leid über die Menschen hier bringen, über Männer, die heute sicher nicht anders waren als vor dreihundert Jahren.
Anna antwortete nicht auf das Drängen der Stimmen, sondern konzentrierte sich voll darauf, nun endlich den letzten und finalen Schlag gegen diesen Mann hier zu führen.
Er würde der Erste von vielen sein, der ihre Rache zu spüren bekam.
Der Nicole-Anna-Körper ging in die Hocke, um bei dieser schlechten Beleuchtung so genau wie möglich zielen zu können.
Nicole-Anna hob die rechte Hand, visierte den Kehlkopf des bewusstlosen Mannes an und ließ ihre steifen Fingerspitzen vorschnellen.
Das Nicole-Bewusstsein übernahm für den Zeitraum eines Wimpernschlags die Kontrolle und riss ihren Arm zur Seite.
Der todbringende Schlag krachte zwei Zoll neben dem Kopf des Mannes auf den Höhlenboden.
Dann geschah etwas, mit dem der Anna-Teil des Körpers so nicht mehr gerechnet hatte.
***
»Ich geh da jetzt hinein«, verkündete Breiner.
Simon griff Hugos Hemdkragen und zog seinen Freund unsanft vom Höhleneingang zurück. »Das lässt du fein bleiben, du Unglücksrabe. Bei deinem Glück brichst du dir schon auf den ersten Metern den Hals..«
Simon legte sich selbst vor das Bodenloch und lauschte. Da waren Geräusche zu hören, die ihn verflixt an Kampflärm erinnerten.
Was sollte er nun tun? Vielleicht doch Zamorras Anordnung missachten und ihm folgen? Wahrscheinlich würde er den beiden Franzosen nur im Weg sein, gestand er sich ein.
Das Jaulen von Peers Hund wurde immer unerträglicher. Ben witterte offenbar etwas, das niemand von den anwesenden Menschen auch nur erahnen konnte.
Nichtsdestotrotz bewegte sich sein Herr und Meister nicht von der Stelle, dachte überhaupt nicht daran, sein Tier von hier fortzubringen. Die Show gefiel ihm recht gut. Da würde sicher noch etwas passieren. Allemal besser, als nur nach Viechzeugs zu schauen.
»Wie lange wollen wir jetzt hier vor dem Loch hocken und blödsinnig warten?«, begehr te Breiner laut auf. Er war mit den Nerven ziemlich am Ende, denn er ahnte, dass nicht weit von ihm seine Jelena auf Hilfe wartete.
Brik Simon erging es ja nicht viel anders und er konnte den Freund verstehen. Auch er dachte an seine verschwundene Frau Tina, doch die würde er hier nicht finden, so viel war ihm auch klar.
»Ich
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