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0755 - Die Flucht der Kelosker

Titel: 0755 - Die Flucht der Kelosker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesicht.
    „Überall und nirgends", antwortete er fassungslos. „Die Impulse kommen von allen Seiten zugleich, aber ich kann die Quelle nicht lokalisieren."
    „Das ist unmöglich, Gucky", erwiderte Tschubai.
    „Gedankenimpulse einer Einzelperson müssen von einem Punkt kommen, der sich auf den Meter genau lokalisieren läßt."
    „Aber Tatchers Impulse kommen nicht von einem lokalisierbaren Punkt, sondern aus allen Richtungen", behauptete der Mausbiber. „Ich begreife es ja selbst nicht und ..."
    Er brach ab und blickte nach Westen.
    „Dort geschieht etwas Furchtbares, Ras", sagte er hastig. „Ich habe eben einen kurzen Impuls eines Keloskers aufgefangen.
    Der arme Kerl muß den Gedankenschrei in höchster Todesangst ausgestoßen haben, sonst sind Kelosker ja grundsätzlich blockiert."
    Er streckte die Hand aus.
    Ras Tschubai fragte nicht, sondern faßte zu. Die beiden Mutanten entmaterialisierten - und wurden im gleichen Augenblick unterhalb einer steilen Felswand wiederverstofflicht.
    Sie nahmen das Bild der Szenerie mit hellwachen Sinnen in sich auf, sahen die Eingeborenen, die lodernden Feuer - und sie sahen auch die auf drei radähnliche Gestelle geflochtenen Kelosker.
    Einer der Kelosker war mit einem grauweißen Pulver und dunkelgrünem Staub bestreut. Er kämpfte verzweifelt gegen die Stricke an, die ihn an das Rad fesselten.
    Seine Verzweiflung war den beiden Mutanten nur zu verständlich, denn soeben trat ein Eingeborener, der in der linken Hand einen Kompaß und in der rechten ein Bronzemesser mit langer breiter Klinge hielt, vor ihn hin. Seine Absicht war unverkennbar, denn er hob das Messer, um es in den Leib des Keloskers zu stoßen.
    Als er zustieß, griff Gucky mit seinen telekinetischen Kräften ein. Das Messer wurde der Hand mit brutaler Gewalt entrissen, und weit in die Dunkelheit geschleudert. Der Schamane taumelte gegen den Kelosker, prallte ab und setzte sich auf sein Gesäß.
    Gucky und Ras veständigten sich mit einem kurzen Blick, dann teleportierten sie zu den Keloskern. Die Menge, die eben noch euphorisch geschrien hatte, war in entsetztem Schweigen erstarrt.
    Niemand rührte sich, als Gucky und Ras ihre Messer zogen und die Stricke der Gefangenen durchschnitten. Erst, als die Kelosker zu Boden fielen, erfolgte eine Reaktion. Ein vielstimmiges Seufzen ging durch die Menge.
    Einer der Eingeborenen, ein noch junges Exemplar seiner Art, zückte ein Bronzemesser und sprang Tschubai an. Ras versetzte ihm einen Faustschlag, der ihn neben den Eingeborenen mit dem Kompaß beförderte.
    Aus der Menge kam bedrohliches Murren. Die vordersten Eingeborenen wurden von den hinter ihnen stehenden geschoben und näherten sich den Holzrädern.
    „Nichts wie weg hier!" rief der Mausbiber. „Ich nehme zwei."
    Er packte die Arme von zwei Keloskern und sah, daß Ras Körperkontakt mit dem dritten Kelosker aufnahm. Nach kurzer Konzentration teleportierten beide Mutanten.
    In einer Eishöhle rematerialisierten sie.
    Als der Mausbiber sah, daß die Kelosker vor Furcht und Kälte zitterten, sagte er: „Ich springe noch einmal zurück, Ras und hole die Schutzanzüge der armen Kerle!"
    Im nächsten Moment stand er wieder unterhalb der Steilküste und blickte auf das Durcheinander der Eingeborenen. Die Männer, Frauen und Kinder rannten ziellos hin und her oder standen beisammen und schrien sich gegenseitig an. Aus einigen halbwegs klaren Gedankenfetzen erkannte Gucky, daß die Eingeborenen sich um ein Götteropfer betrogen fühlten und glaubten, ein breitschwänziger Teufel und ein schwarzhäutiger Dämon hätten die schmackhaften Götter geraubt.
    „Breitschwänziger Teufel!" schimpfte er. „Nur gut, daß das Mentro nicht hört, sonst würde er einen Knüttelvers darauf basteln!"
    In diesem Augenblick wurde er von einigen Eingeborenen entdeckt. Sie schrien, deuteten auf ihn, hoben Steine auf und fuchtelten mit Speeren in der Luft herum.
    Der Ilt wußte sich nicht anders zu helfen, als sie telekinetisch zur Seite zu fegen. Die kleinen Eingeborenen purzelten übereinander, wälzten sich im Schnee und versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. Ihre Angriffslust erlosch.
    „Schon besser so!" bemerkte Gucky. „Seid weiter so brav, dann tut euch Papi nichts."
    Er teleportierte zu der Stelle, an der die Kelosker gestanden hatten, raffte die Kleidungsstücke telekinetisch zusammen, packte auch eine herumliegende Atomhandgranate und entmaterialisierte wieder.
    Bevor er entstofflicht war, fing er noch einen

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