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0755 - Die Flucht der Kelosker

Titel: 0755 - Die Flucht der Kelosker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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blieb stehen und kämpfte gegen die Angst und das Entsetzen an. Er hatte sich noch nie ins Bockshorn jagen lassen und war entschlossen, auch diesmal nicht aufzugeben. Doch er zitterte so stark, daß er glaubte, keinen einzigen Schritt mehr tun zu können.
    Der Mausbiber überlegte, ob er in die Steuerkanzel der Jet teleportieren sollte - und schreckte davor zurück. Er wagte es nicht, mitten in ein Ding zu springen, das blanken Terror ausstrahlte.
    Endlich gelang es ihm, seine Reaktionen wieder unter die Kontrolle des Willens zu bekommen. Langsam ging er weiter, auf die Bodenschleuse zu und hinein. Dabei hatte er das Gefühl, als gäbe der Boden unter seinen Füßen nach. Er fühlte es auf seine überreizte Phantasie zurück. Als er sich am Boden des Antigravschachts abstieß, war das Gefühl der Nachgiebigkeit deutlicher. Gucky spürte, wie er ein Stück zurücksank, bevor er nach oben schwebte. Seine Nackenhaare richteten sich auf, als er innerlich in Abwehrstellung ging.
    Am oberen Ende des Antigravschachts packte er die Haltestange und wollte sich hinausschwingen. Entsetzt registrierte er, daß die Metallplastikstange nachgab. Nicht, daß sie sich durchbog. Nein, sie flimmerte und schien sich auflösen zu wollen - und war dann plötzlich wieder ganz normal.
    Zitternd kletterte der Mausbiber in die Steuerkanzel. Sein Gefühl verriet ihm, daß dem ganzen Schiff -und allem, was sich darin befand - eine unbegreifliche Art der Auflösung drohte.
    Vielleicht rutschte es durch eine Dimensionsfalte in ein anderes Universum oder sogar in die siebte Dimension, die nach den Aussagen der Kelosker mit dem absoluten Nichts gleichzusetzen war, obwohl sie damit rechnerisch umgehen konnten.
    Alles in dem Ilt bewog ihn, schnellstens zu fliehen. Aber er wußte aus Tako Kakutas Bericht, daß Dalaimoc Rorvic auf unbegreifliche Art und Weise in den Bordcomputer eingedrungen war und dort festsaß. Wenn das Schiff verschwand, würde auch Dalaimoc verschwinden - und wahrscheinlich für immer verloren sein.
    Und Gucky ließ niemals einen im Stich, der seiner Hilfe bedurfte - vorausgesetzt, er konnte ihm überhaupt irgendwie helfen.
    Als die Konturen der Schaltpulte verschwammen, zog der Mausbiber entschlossen das Amulett aus dem Antigravbehälter, in dem er es transportiert hatte. Die schwarze Scheibe mit den vielen Reliefabbildungen sah federleicht aus, aber sie wog mindestens zwei Kilogramm. Es war das mysteriöse Bhavacca Kr'a, um das Tatcher a Hainu gebeten hatte.
    Der Marsianer war nicht anwesend und wahrscheinlich nicht so leicht zu finden. Nur seine undeutbaren Gefühls und Gedankenimpulse drangen noch immer aus allen Richtungen zugleich auf Gucky ein.
    Der Ilt wußte nicht, was Tatcher a Hainu mit dem Amulett vorhatte. Er wußte nur, daß er es brauchte, um Rorvic aus einer Halluzination wieder in seine frühere Zustandsform zurückzuführen.
    Da der tibetische Mutant in dem Bordcomputer der GHOST festsaß, gab es nur eine Möglichkeit, wenn überhaupt, einen Kontakt zwischen ihm und seinem Bhavacca Kr'a herzustellen.
    Das Amulett mußte in den Eingabeschlitz des Computers eingeführt werden.
    Vor dem betreffenden Pult blieb Gucky stehen. Zögernd näherte er das Amulett telekinetisch dem Eingabeschlitz. Wieder verschwammen die Konturen der Umgebung. Der Ilt spürte, wie seine telekinetischen Kräfte erlahmten. Da gab er sich einen innerlichen Ruck.
    Mit einem scharfen Knacken, das erschreckend laut durch die Stille hallte, verschwand das Amulett in dem Schlitz.
    Plötzlich wurde es dunkel. Gucky konnte kaum noch etwas sehen. In seiner Angst konzentrierte er sich auf eine Teleportation zu Ras und den Keloskern. Aber es ging nicht. Auf unerklärliche Weise waren die Strukturen von Raum und Zeit verschoben, hatten gewisse Naturgesetze ihre Gültigkeit verloren oder sich ins Gegenteil gekehrt.
    Der Mausbiber seufzte klagend.
    Im nächsten Augenblick hallte ein zweiter Seufzer durch die Steuerkanzel. Es klang, als wäre er das verstärkte Echo von Guckys Seufzer. Dann wurde es wieder hell. Die Gegenstände besaßen wieder scharfe Konturen.
    Diesmal seufzte der Mausbiber vor Erleichterung.
    Der Kommunikationsschirm des Bordcomputers wurde hell.
    DANKE, GUCKY! ICH BIN WIEDER IN ORDNUNG, DAS HEISST, ICH KANN MICH NACH BELIEBEN ZURÜCKVERWANDELN. UM DIE GHOST UNBEMERKT VON ROLFTH FORTBRINGEN ZU KÖNNEN, IST ES JEDOCH NOTWENDIG, DASS ICH NOCH IM COMPUTER BLEIBE.
    KANNST DU DIESEN NICHTSNUTZIGEN MARSIANER HOLEN, KLEINER?
    Der Ilt

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