Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0755 - Die Flucht der Kelosker

Titel: 0755 - Die Flucht der Kelosker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die Kelosker geschossen - und er war nicht allein", erwiderte Ras.
    Gucky runzelte sein Stirnfell.
    „Die Hyptons schießen auf Kelosker; daraufhin bringen die Ontaker die Hyptons mit einem künstlich herbeigeführten Wassereinbruch um. Mit den Ontakern meinte der Bursche sicher die Eingeborenen dieses Planeten. Warum sollten die Eingeborenen den Keloskern helfen, die ihnen doch völlig fremd sein müssen?"
    „Fragen wir sie doch", erwiderte Tschubai.
    Gucky nickte heftig.
    „Ja, fragen wir sie, was sie mit den Keloskern vorhaben, Ras.
    Ich ahne Böses."
    Als ich die Steuerkanzel der Space-Jet betrat, erschienen auf dem Kommunikationsschirm des Bordcomputers wieder die grünlich schimmernden Schriftzeichen.
    SIE WAREN SEHR LANGE FORT, SIE LAHMER MARSIANISCHER RINGEL WURM.
    Ich brachte es fertig, mir meine Empörung über diese Beschimpfung nicht anmerken zu lassen. Ringelwurm war ein marsianisches Schimpfwort, das einer schweren Ehrverletzung gleichkam.
    Ich zwang mich sogar zu einem Lächeln, als ich erwiderte: „Dafür habe ich dem lieben Commander auch etwas Schönes mitgebracht."
    WAS HALTEN SIE DA IN DER HAND, CAPTAIN HAINU?
    Ich hob die flache Sprühdose hoch. Da sie keine Beschriftung enthielt, war diese Geste für Rovic ohne Informationswert.
    „Ich habe mir sagen lassen, daß sich Halluzinationen von gasförmiger Verpflegung ernähren."
    SIE REDEN UNSINN! WAS BEFINDET SICH IN DER SPRÜHDOSE, SIE MARIANISCHER FRIEDHOFSBITTERLING?
    Ich war nahe daran, meinem Vorgesetzten das Mittel, das ihn befreien sollte, vorzuenthalten. Aber mein Pflichtgefühl siegte.
    „Es ist ein Spray, der Halluzinationen erzeugt", erklärte ich.
    „Damit werde ich Ihnen Ihre menschenähnliche Gestalt zurückgeben."
    „Nein!" kreischte es plötzlich aus allen Rundruflautsprechern.
    Ich stand bereits vor dem Eingabeschlitz des Computers, durch den Rorvic als Halluzination geschlüpft war.
    „Sie wollen sich nur vor dem Dienst drücken", entgegnete ich, preßte den Sprühknopf gegen den Eingabeschlitz und drückte den Auslöser.
    Die Rundruflautsprecher schwiegen. Dafür erschien eine neue Mitteilung auf dem Kommunikationsschirm.
    SIE BEGEHEN EINEN SCHRECKLICHEN FEHELR, TATCHER. BITTE, HÖREN SIE AUF DAMIT, CAPTAIN a Hainu! EIN HALLUZINOGEN VERWANDELT KEINE HALLUZINATION ZURÜCK. ES FÜHRT ZU EINER POTENZIERUNG DER WENN WAS ... IN DEM IST ...
    ULTRADIM!
    Schrift und Bild erloschen.
    „Hat es Ihnen die Sprache verschlagen, Sir?" erkundigte ich mich. „Kommen Sie schon heraus!"
    Als Rorvic nicht reagierte, ging ich an mein Schaltpult und wollte versuchsweise die Manuellkontrollen aktivieren. Aber so sehr ich auch die Finger auf die Tasten preßte, sie gaben keinen Millimeter nach.
    Ich wurde nachdenklich, denn das war unmöglich. Auch dann, wenn alle Manuellkontrollen vom Bordcomputer blockiert waren, ließen sich wenigstens die Tasten bewegen. Sie besaßen überhaupt kein Sperrsystem. Folglich mußten sie sich bewegen, wenn ich darauf drückte.
    Verzweifelt versuchte ich es noch einmal, aber wieder gaben die Tasten keinen Millimeter nach.
    „Commander Rorvic!" schrie ich. „Antworten Sie wenigstens, wenn Sie sich schon nicht zeigen! Hier geschieht etwas völlig Unmögliches -und das ist unmöglich!"
    Aber mein Vorgesetzter schien mich durch Schweigen strafen zu wollen. Ich fragte mich, ob er überhaupt genug Platz im Bordcomputer hatte, denn er mußte sich zurückverwandelt haben. Mein Mittel hatte bestimmt gewirkt.
    Ich seufzte und ging zum Versorgungsautomaten, um mir ein kleines Frühstück zu tasten. Nach dem ersten Versuch bekam ich es mit der Angst zu tun.
    Auch hier rührten sich die Tasten nicht!
    Nacheinander versuchte ich es an mehreren Schaltpulten - mit dem gleichen negativen Ergebnis. Wütend griff ich nach der elektronischen Gebetsmühle des Tibeters, um sie in den Kommunikationsschirm zu werfen.
    Sie ließ sich nicht anheben!
    Diesmal war ich einige Minuten lang vor Schreck gelähmt. Es war absolut unmöglich, daß ich die höchstens anderthalb Kilogramm wiegende Gebetsmühle nicht heben konnte.
    Andererseits mußte ich es als Tatsache akzeptieren, daß es mir unmöglich war, das zu tun, obwohl es unmöglich war, es nicht zu vollbringen.
    Minus mal Minus gleich Plus. Unmöglich kontra Unmöglich gleich Möglich.
    Die erste Gleichung stimmte, die zweite nicht. Vielleicht mußte es heißen: Unmöglich kontra Möglich gleich Unmöglich. Dann aber mußte ich das Unmöglich hinter dem Gleichheitszeichen auf mich

Weitere Kostenlose Bücher