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0758 - Mörder aus der Spiegelwelt

0758 - Mörder aus der Spiegelwelt

Titel: 0758 - Mörder aus der Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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erwachten Amuletts, das an der Kette um seinen Hals hing. Merlins Stern war plötzlich aktiv!
    Das ließ zunächst eine Vermutung zur Sicherheit werden: Der Spiegelwelt-Magier hatte sein Heil in der Flucht gesucht und befand sich nicht mehr in der Sphäre, denn nur so war zu erklären, dass Merlins Stern sich regte. Das kaum vernehmbare Vibrieren des Amuletts musste jedoch noch eine weitere Bedeutung haben. Irgendetwas Schwarzmagisches war in allernächster Nähe aktiv.
    »Was ist los?« Pierre Robin berührte Zamorras Schulter, um so in der Finsternis nicht diß Orientierung zu verlieren.
    Zamorra antwortete nicht sofort, sondern versuchte zunächst, sich auf das zu konzentrieren, was Merlins Stern ihm sagen oder anzeigen wollte. Mit einem Mal ging ein warmes Leuchten von der handtellergroßen Scheibe aus.
    »Kein Vergleich mit einem Punktstrahler, aber immerhin«, brummte Zamorra. »Komm!«
    Pierre Robin kannte die Angewohnheit der Zamorra-Crew-Mitglieder, die es nicht immer schafften, eine einfache Frage zu beantworten, sondern Tatsachen folgen ließen. Eine andere Wahl als Zamorra zu folgen hatte er ohnehin nicht.
    ***
    Zamorra konnte sich nicht daran erinnern, dass Merlins Stern ihn irgendwann wie ein Kompass geleitet hatte, doch exakt so konnte man das hier beschreiben. Viel mehr als bis über die Nasenspitze hinaus reichte die Leuchtkraft des Amuletts nicht, doch zumindest konnte Zamorra erkennen, wohin er trat.
    Und das Licht machte es möglich, die zahlreichen Abzweigungen zu sehen. Sie befanden sich in einem Labyrinth, das war den Freunden schnell klar geworden.
    Links oder rechts - Merlins Stern wies den Weg, auch wenn Zamorra nicht erklären konnte, wie genau das funktionierte. Das Ergebnis zählte.
    Als er schließlich in einiger Entfernung einen matten Schimmer erkennen konnte, war ihm sofort klar, dass das Ende des Irrlaufes näher kam. Gleichzeitig jedoch wurde das Vibrieren des Amuletts stärker.
    »Vorsicht jetzt, Pierre.« Zamorra verlangsamte seine Schritte. »Ich habe keine Ahnung, welches Kuckucksei mein Lieblings-Zwilling uns hier hinterlassen hat. Er kann da sehr ideenreich sein.«
    Robin glaubte ihm aufs Wort und blieb drei Schritte hinter seinem Freund zurück.
    Ein Blick in die Kammer, aus der das Licht kam, reichte aus, um Zamorra eine genaue Vorstellung zu geben, was hier vor nicht sehr langer Zeit geschehen war. Im Grunde war er sogar ein wenig enttäuscht, weil er mehr als einen so müden Zaubertrick erwartet hatte, auch wenn der Schwarzmagischer Natur war.
    Doch der Spiegelwelt-Zamorra war wohl sicher gewesen, dass Robin und der echte Zamorra ihn niemals rechtzeitig finden würden. Und ohne die große Hilfe der Amöboiden wäre seine Rechnung auch aufgegangen.
    Mit Merlins Stern erzeugte Zamorra ein Weißmagisches Sperrfeuer, das die schwarzen Flammen von den Regenbogenblumen femhielt.
    »Lass uns endlich von hier verschwinden, Zamorra«, forderte der Chefinspektor der Polizei von Lyon. »Ich hab die Schnauze dermaßen voll von Sphären und Amöben…«
    Ein infernalischer Lärm riss Robin die Worte von den Lippen. Der Gang hinter ihnen stürzte ein! Ruckartig stieg die Temperatur in der Kammer, als wäre irgendwo eine mächtige Explosion erfolgt, die Feuerschauer über und bis tief unter den Boden fegte. Die Sphäre kollabierte - der Todestanz einer Welt, der man ihren Frieden gestohlen hatte, dauerte nicht lange.
    Pierre Robin fühlte einen heftigen Ruck an seinem Arm und ließ sich beinahe apathisch vom Professor zwischen die Regenbogenblumen ziehen. Der Boden unter seinen Füßen hob und senkte sich in einem hektischen Rhythmus. Robin sah einen grellen Blitz, der die Decke der Kammer durchbohrte, als wäre die aus Seidenpapier. Instinktiv schloss er die Augen, weil die Helligkeit ihn für immer zu blenden drohte.
    Dann war da nur noch Dunkelheit und Stille.
    Bis ein Lichtstrahl die Finsternis zerriss.
    ***
    Galyna Delettré hatte wie ein Wasserfall geredet und tat es noch immer.
    Staatsanwalt Jean Gaudian hörte sich die Geschichte der Frau nun zum dritten Mal an, doch so ganz wollte er sie noch immer nicht glauben.
    »Sie meinen also, die beiden Personen, die gegenüber dem Präsidium in dem Wagen saßen, ähnelten den beiden, die man aus dem Gebäude brachte?«, hakte er nach.
    Galyna Delettré war froh, das Trauma des vergangenen Tages hinter sich gebracht zu haben. Schließlich hatte sie zwischendurch ganz eindeutig an ihrem Verstand gezweifelt und sehr lange gewartet, ehe sie

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