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0759 - Eiswüste Alaska

Titel: 0759 - Eiswüste Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Von dort bis zum östlichsten Punkt des Erdteils Asien betrug die Entfernung rund fünfundachtzig Kilometer.
    Etwa auf halbem Wege der Strecke lagen die beiden Diomede-Inseln, die düster und abweisend über das helle Geflimmere der See und des Treibeises emporragten.
    Der Himmel begann, sich mit Wolken zu beziehen. Die Periode schönen Wetters, die nach dem Ende des Schneesturms fast zwei Wochen lang angehalten hatte, schien zu Ende zu gehen.
    Nicht zuletzt deswegen wagte es Walik Kauk zum ersten Mal, das Fahrzeug bis auf Höchstgeschwindigkeit zu beschleunigen.
    Er wollte von dem herannahenden Sturm nicht auf offener See überrascht werden.
    Er steuerte nördlich um die Diomedes-Inseln herum. Das Ziel der heutigen Etappe war Uelen, eine kleine Stadt in unmittelbarer Nähe des Ost-Kaps, des Mys-Deschnewa, wie es bei den Einwohnern des Bereichs Nordostasien geheißen hatte.
    Die Hovercraft hatte die größere, ostlich gelegene Diomedes-Insel hinter sich gelassen, als Augustus plötzlich einen merkwürdigen Laut ausstieß. Er klang wie ein räusperndes Knarren - die Nachahmung des Geräuschs, mit dem ein Mensch die Aufmerksamkeit seiner Umgebung zu erregen versucht.
    „Eine fremdartige energetische Impulsstrahlung wird registriert", verkündete er.
    Walik sah sich um. Im selben Augenblick schrie Bluff Pollard: „Dort... zwischen den Wolken! Seht doch...!"
    Walik blickte in die Hohe. In seinem Sichtfeld befanden sich zwei schwere, graue, mit Schnee gefüllte Wolken. Zwischen ihnen gab es eine schmale Spanne blaßblauen Himmels. Über diese Spanne glitt ein Ding... ein Ungeheuer .
    Es war schwarz und düster und riesig. Es war breit und aufgedunsen und erweckte trotzdem intuitiv den Eindruck der Schwerelosigkeit.
    Nur sekundenlang war das schwarze Etwas zu sehen.
    Dann verschwand es hinter der nächsten Wolke. Walik, Baldwin, Bluff... sie starrten einander fragend an. Bluff formulierte die Frage, die sie alle bedrängte: „Was war das?"
    Baldwin Tingmer schüttelte den Kopf.
    „Schwer zu sagen", brummte er. „Irgendein Fahrzeug.
    Aber keines, das ich je zuvor zu Gesicht bekommen habe."
    Walik Kauk sagte nichts. Er erinnerte sich an jene einsame Nacht, in der er seinen Radakom dazu gezwungen hatte, wahllos Rufkodes zu erzeugen und Funkverbindungen auszuprobieren.
    An das seltsame Bild, das plötzlich auf der Mattscheibe erschienen war. An die unmenschliche Stimme, die seine Worte zu wiederholen versucht hatte.
    Er sprach auch jetzt noch nicht von den Ereignissen jener Nacht. Er konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf die Lenkung des Fahrzeugs und brachte es sicher an die asiatische Küste.
    Um fünfzehn Uhr acht, am 29. Januar 3582 alter Zeitrechnung - denn inzwischen hatten sie die Datumslinie überquert - landete der Hovercraft in unmittelbarer Nähe der halb eingeschneiten Gebäude der Stadt Uelen auf asiatischem Boden.
    Am Abend begann der Sturm.
    Er wirbelte Wolken von Schnee vom Himmel herab und hatte sich anscheinend vorgenommen, die Erde meterhoch einzudecken.
    Der Hovercraft stand in einer stabilen Garage, die selbst riesigen Schneelasten standhalten würde. Und die Besatzung des Fahrzeugs saß in einem stämmigen kleinen Gebäude unmittelbar nebenan, in einem Raum, den Licht aus einem von Baldwin Tingmers Generatoren erhellte und der von einer von Baldwin Tingmers Thermoquellen behaglich geheizt wurde.
    Walik Kauk zog ein kleines Stück Druckfolie aus der Tasche.
    Es war die Folie, auf der der Hardcopy-Drucker seines Radakoms in jener längst vergangenen Nacht den Rufkode vermerkt hatte, über den das Gerät den seltsamen, fremdartigen Anschluß erreicht hatte.
    Walik Kauk erzählte seine Geschichte.
    Danach herrschte lange Zeit Stille.
    „Es war natürlich kein gewöhnlicher Radakom-Anschluß", sagte Baldwin Tingmer schließlich. „Du hast auf Teufel komm raus Kommunikationskanäle ausprobiert und bist dabei schließlich an einen geraten, der gar nicht zu unserem Funknetz gehört."
    Walik nickte.
    „Das denke ich auch", stimmte er zu. „Und gleichzeitig denke ich an das riesige schwarze Ding, das wir heute gesehen haben."
    „Es mag sein, daß es etwas damit zu tun hat."
    Plötzlich sagte Bluff Pollard: „Ihr habt beide davon gesprochen, daß die große Katastrophe kein Zufallsereignis., sondern das Resultat eines Planes war.
    Wenn es wirklich einen Plan gibt, kann man sich dann nicht leicht vorstellen, daß der Planer sich in der Nähe aufhält, um zu beobachten, wie sein Vorhaben sich

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