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0765 - Todesangst und Leichenmoder

0765 - Todesangst und Leichenmoder

Titel: 0765 - Todesangst und Leichenmoder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mabel atmete tief durch, obwohl die Luft schlecht wir. Sie versuchte, ihre Angst zu vergessen, was sie nicht schaffte. Immer wieder kamen ihr die Berichte in den Sinn, die sich in letzter Zeit gehäuft hatten. Da war von überfallenen und vergewaltigten Frauen in Tiefgaragen und einsamen Orten die Rede gewesen, und gerade die Garagen hatten sich oft als tödliche Fallen erwiesen.
    Schweiß rann über ihren Rücken. Nur ein einziger Tropfen, der aber in einer langen, kühlen Bahn.
    Es kam ihr vor, als wäre eine kalte Messerspitze dabei, den Weg nachzuzeichnen, und abermals mußte sie sich schütteln. Das war nicht normal, auch nicht der trockene Mund.
    Noch immer stand sie auf dem Fleck und schaute sich um.
    Es war niemand zu sehen.
    Sie hörte auch keine Schritte.
    Nur weit vor ihr klang ein dumpfes Geräusch auf. Wahrscheinlich war dort eine Tür zugefallen, mehr war nicht geschehen.
    Danach war es wieder so still, daß sie nur ihren eigenen Atem hörte. Natürlich ärgerte sich Mabel darüber, daß sie ihren Wagen nicht vorn, nahe der Kasse und der Auffahrt, abgestellt hatte, aber die Zeit hatte wieder einmal gedrückt, der Termin ließ sich nicht aufschieben, so war das eine zum anderen gekommen, und nun hatte sie allein die Folgen zu tragen.
    Quatsch, Unsinn! redete sie sich ein. Hier ist keine Nacht, sondern Mittagszeit oder früher Nachmittag. Da wird schon niemand kommen und dich überfallen.
    Andererseits geschehen die Überfälle auch tagsüber, das jedenfalls hatte in den Zeitungen gestanden.
    Mabel Horman war ziemlich groß, deshalb konnte sie auch auf hochhackige Schuhe verzichten. Zu den grünen Leggins hatte sie die weichen und sehr bequemen Wildledertreter angezogen, in denen sie sich lautlos bewegen konnte. Sie waren flach und auch so bequem wie Pantoffeln.
    Mabel schaute an sich herab. Mit Bedauern stellte sie fest, daß Leggins nur noch diesen Sommer »in« waren. Ab Herbst waren sie so out wie echte Pelzmäntel. Schade, denn bei ihrer Figur hatte sie die dünnen Dinger gut tragen können.
    Mabel mußte es wissen. Schließlich war sie Model und arbeitete in der Modebranche.
    Komisch, welche Gedanken einem durch den Kopf zucken, dachte sie. Dabei hatte ich vorhin schreckliche Angst gehabt. Die kehrte wieder zurück, als Mabel sich endlich dazu entschlossen hatte, zu ihrem kleinen Renault Clio zu gehen, der im Schatten einer Wand abgestellt war. Die Wand war früher einmal hell gewesen. Das hatte sich im Laufe der Zeit verändert. Jetzt war sie nur mehr grau und mit zahlreichen Figuren oder Sprüchen besprayt worden.
    Mabel ging auf Nummer Sicher. Mit einer fahrigen Bewegung strich sie die blonde Löwenmähne zurück, die noch immer nach dem Spray des Hair Stylisten duftete, und wandte sich dann nach rechts, um den breiten Mittelgang zu nehmen, denn hier erschien ihr die Gefahr eines Überfalls am geringsten.
    Sie huschte lautlos weiter. Die Sohlen waren weich wie Butter. Kein Geräusch war zu hören. Ihre Lippen waren trocken und spröde geworden. Lag es vielleicht auch an- ihrer verfluchten Angst?
    Sie schüttelte den Kopf, hatte den breiten Mittelgang durchschritten und mußte sich nun nach links wenden, dem anderen und auch dunklerem Teil des Parkhauses zu.
    Sie hatte plötzlich das Gefühl, als würde ihr dieser regelrecht entgegengähnen. Die dort stehenden Fahrzeuge verschwanden in einem unheilvollen Dämmer, das sich wie ein Schatten über die Dächer der Fahrzeuge gelegt hatte.
    Plötzlich fror sie…
    Aber sie ging weiter. Zögernder, immer wieder den Atem anhaltend. Manchmal drehte sie sich auch blitzschnell um, sah dann keinen Menschen und schüttelte den Kopf, weil sie sich sagte, daß sie sich kindisch benahm. Ja, einfach kindisch.
    Mabel überlegte.
    War es nun die dritte oder vierte Reihe an der linken Seite, die sie nehmen mußte?
    Sie zählte ab, blieb an der dritten stehen und schaute hinein. Ihr Wagen war nicht zu sehen. Sie wußte nur, daß er ziemlich weit hinten stand, also ging sie die dritte Reihe noch einmal mit stark klopfendem Herzen durch. Und wie ihr Herz klopfte! Jeder Schlag schien mit einem kleinen Hammer geführt worden zu sein, und nach jedem Schritt schwitzte sie mehr. Wieder fuhr sie mit der Zunge die Umrisse der spröde gewordenen Lippen nach. Zugleich versuchte sie, sich aufzuheitern und sagte sich, daß sie den größten Teil der Strecke bereits hinter sich gelassen hatte und nichts passiert war.
    Sie schaute zur Decke.
    Wie ein glatter, ihr drohender Himmel

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