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0765 - Todesangst und Leichenmoder

0765 - Todesangst und Leichenmoder

Titel: 0765 - Todesangst und Leichenmoder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überzeugt, daß ich mich um den Fall kümmern werde.«
    »Da bin ich Ihnen dankbar.« Er schaute mich mit flackernden Augen an. Er zitterte. Ich wußte, daß ihm seine nächsten Worte schwerfallen würden. »Und noch etwas, Mr. Sinclair. Versprechen Sie mir, daß Sie keine Rücksicht auf mich nehmen werden, auch wenn ich irgendwelchen Mist baue und auch selbst belastet werde?«
    »Das verspreche ich Ihnen.«
    Er hielt mir die Hand hin.
    Ich schlug ein. Dann hielt er meine Hand fest. »Es war ein guter Rat, den mir Allie gegeben hat. Ich denke schon, daß Sie es schaffen können, Mr. Sinclair.«
    »Es wird schwer werden. Zunächst einmal müssen wir einen Doppelmörder fangen. Eines allerdings steht für mich schon jetzt fest. Ich glaube nicht, daß die beiden Models von einem Geist umgebracht worden sind. Es war bestimmt ein sehr menschlicher Täter.«
    »Kann sein.«
    »Nur die Hintergründe und die Motive, die werden uns beschäftigen.« Ich schaute auf die Uhr.
    »Darf ich Ihnen bei der Arbeit zuschauen, oder gibt es da Ärger?«
    Er wiegte den Kopf. »Evelyn Ascot ist ziemlich hart. Fremde will sie nicht dabeihaben. Aber wir befinden uns auch nicht in einem Studio. Wenn Sie sich etwas im Hintergrund halten, wird man Sie kaum sehen, aber Sie können alles überblicken, denn der Friedhof wird an den Stellen ausgeleuchtet, wo die Aufnahmen stattfinden. Das dürfte für Sie kein Problem sein, Mr. Sinclair.«
    »Sehr gut.«
    Es sah aus wie abgesprochen, denn vor uns bewegten sich plötzlich Lichtkegel durch die Dunkelheit. Sie zuckten über Gräber und Wege hinweg. Ich hörte auch die ersten Stimmen, dann einen Automotor.
    Kellerman stand auf. »Ich muß dorthin, Mr. Sinclair. Wenn möglich, können Sie mir ein Zeichen geben.«
    »Keine Sorge, das werde ich schon.«
    Er nahm seine Ausrüstung, strich mit der freien Hand noch einmal über die Stirn und ging weg.
    Ich schaute ihm nachdenklich hinterher.
    Wer war dieser Dino Kellerman? Ein Phantast, ein Mensch, der sich echte Sorgen machte? Oder war er ein Killer?
    An die letzte Möglichkeit dachte ich ebenfalls. Jedenfalls war ich froh, zum Treffpunkt gekommen zu sein, und ich würde auch noch einige Zeit bleiben…
    ***
    Egal, wo man arbeitet, egal, welche Firma den Lohn, das Gehalt oder die Tantiemen zahlt, überall gibt es jemand, der der Dumme ist. Dessen Schultern breit genug sein müssen, um die unangenehmen Dinge zu ertragen, und der für gewisse Menschen als menschlicher Blitzableiter dient.
    So fühlte sich Winston Todd!
    Seit zwei Jahren arbeitete er bei der Agentur, und Evelyn Ascot hatte ihn als ihren persönlichen Assistenten eingestellt. Damals war der Vierundzwanzigjährige stolz darauf gewesen, doch schon nach einer Woche war ihm dieser Stolz vergangen, denn er fühlte sich immer mehr zum Fußabtreter degradiert. Er mußte die Launen der Blondine ertragen, und sie, die mit dem Alter nicht zurechtkam, hatte oft Launen. Sie haßte es manchmal, von jungen, schönen Mädchen umgeben zu sein. Ein Blick in deren Gesichter zeigte ihr, daß sie immer älter wurde, und dann war sie unausstehlich.
    Machte Todd nur den kleinsten Fehler, regte sich Evelyn wie wahnsinnig auf und beschimpfte ihn mit einem kalten, schon menschenverachtenden Zynismus.
    Es hatte schlimme Szenen gegeben, auch dann, wenn es um Geld ging, denn er war zudem für die Kasse verantwortlich. Er zahlte die Mädchen aus, die engagierten Helfer ebenfalls, und wenn es da zu Unstimmigkeiten kam, drehte die Ascot durch.
    Todd überlegte, wie lange er diesen Job noch machen wollte. Nicht mehr lange, denn irgendwann war Schluß. Dann würde er wechseln, aber noch brauchte er einige Kontakte, und so biß er die Zähne zusammen und ballte die Hände in den Taschen zu Fäusten.
    Auch vom Aussehen her war er ein Typ, der nicht in diese Szene hineinpaßte. Wer ihn anschaute, hätte beruflich bei ihm auf einen Buchhalter getippt. Er verzichtete nie auf eine Krawatte, seine Anzüge fielen nicht auf, er war stets korrekt gekämmt und hatte ein blasses, nichtssagendes Gesicht mit einer hohen Stirn und kaum erkennbaren Augenbrauen, die sich den dünnen Lippen anzugleichen schienen.
    Auch dieser neue Job war ihm zuwider.
    Die Ascot hatte ihn vorgeschickt. Er sollte sich auf dem Friedhof schon mal umschauen und das Gelände mit Hilfe eines Bandmaßes markieren, wo die Aufnahmen stattfinden sollten. Er sollte sich auch die Grabsteine anschauen und sie, wenn möglich, von irgendwelchem Schmier reinigen. Deshalb

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