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0770 - Sie suchen Menschen

Titel: 0770 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und du hast nur Sex im Kopf."
    „Ich denke eben weiter als du", erwiderte ich lakonisch.
    Wir erreichten den Ausgang. Er war von außen verschlossen, aber Joscan tastete kurzerhand die Katastrophenschaltung ein. Die Tür sprang mit einem explosionsartigen Geräusch auf.
    Draußen erwartete uns ein Roboter mit entsichertem Paralysator. „Stören Sie nicht das Kräfteverhältnis und kehren Sie bitte in Ihre Oase zurück", forderte er.
    Seine Stimme war nicht im geringsten übersteuert und hatte auch keinen Echo-Effekt. Mir fiel sofort auf, daß auch die Sektion außerhalb der „Stillen Zone" frei von Vibrationen war.
    Die Sphärenmusik war kaum mehr zu hören. Die fremddimensionalen Kräfte spielten nicht mehr auf der SOL-Äolsharfe.
    Im Hintergrund tauchten zwei meiner Posbis auf, blieben jedoch auf Distanz. „Ihr werdet doch euren in Bedrängnis geratenen Schützling nicht im Stich lassen", flehte ich sie mit meiner Fistelstimme an. Joscan verzog angewidert das Gesicht. „Wollt ihr mich denn verstoßen, wo ich den wichtigsten Schritt zur Vollkommenheit freiwillig getan habe?"
    Eine Weile rührten sich weder die Posbis noch der robotische Wachtposten. Ich nahm an, daß in diesen Sekunden zwischen ihnen auf dem Funkweg Informationen ausgetauscht wurden.
    Dann gab der Roboter den Weg frei. Joscan schloß sich kommentarlos an.
    Wir hatten bereits ein gutes Stück zurückgelegt, als Joscan meine Posbis fragte: „Wißt ihr, wo sich SENECAs Außenposten Julia befindet?"
    „Sie betreut eine der Oasen der Besinnung auf der SZ-2", antwortete einer meiner Posbis bereitwillig.
    Joscan und ich wechselten einen Blick, und ich befahl: „Bringt uns hin."
     
    4.
     
    Ich dachte, daß sich die Lage nun wieder von selbst normalisieren würde. Denn nachdem die Vibrationen aufgehört hatten, liefen die Förderbänder wieder, die Sperren an den Antigravschächten wurden aufgehoben. Auch das Kommunikationssystem funktionierte wieder. Über die Rundrufanlage kamen ständig Aufrufe an die Zivilisten, sich aus den Sektionen mit den Shetanmargtfragmenten zurückzuziehen Und das zeigte mir, daß die Situation noch nicht bereinigt war.
    Die Dezentralisierung des Shetanmargts warf völlig neue Probleme auf. Zwar strömten überall die Menschen aus den Oasen der Besinnung, was zeigte, daß sie nicht mehr dem Einfluß der Energiegebilde ausgesetzt waren. Die Roboter traten das Kommando wieder an die Einsatzmannschaften ab, zogen sich in ihre Depots und Bereitschaftsräume zurück, sofern sie von den Soldaten nicht zur Unterstützung herangezogen wurden.
    Aber nun mußten die über alle drei SOL-Zellen verteilten Shetanmargtteile auf ihre ursprünglichen Positionen zurückgebracht werden. Ich selbst war mit dem keloskischen Ultimat-Rechner nicht vertraut genug, um die sich daraus ergebenden Konsequenzen erkennen zu können. Doch Joscan machte mich darauf aufmerksam, als wir zu einer Sperre kamen, die Soldaten und Roboter errichtet hatten.
    Dahinter war ein Kelosker zu sehen, der unter einem Shetanmargtfragment stand, das sich in eine Deckenvertiefung verkrochen und sich deren Form angepaßt hatte.
    Der Kelosker machte mit seinen klobigen Tentakeln beschwörende Bewegungen und starrte wie hypnotisierend zu dem Energiegebilde hinauf. „Es war schwierig genug, die vielen hundert Einzelteile des Shetanmargts in SENECA unterzubringen und zu integrieren", erklärte mir dazu Joscan atemlos. „Doch als dies in Balayndagar geschah, herrschten im Mittelteil der SOL die denkbar günstigsten Bedingungen.
    Nichts und niemand in der SOL lief Gefahr, durch die magnetischen und gravitatorischen Einflüsse des Shetanmargts geschädigt zu werden. Jetzt ist das anders. Man müßte das gesamte Schiff evakuieren und sämtliche Maschinen abstellen, um jegliches Risiko auszuschalten. Doch das ist ein Ding der Unmöglichkeit."
    Das Shetanmargtfragment löste sich langsam von seinem Platz. Es hatte jetzt annähernde Würfelform, fluoreszierende Strahlenfinger griffen nach allen Seiten. Plötzlich zuckte ein Blitz auf und schoß in Schlangenlinien in die Tiefe des Korridors hinein.
    Der Blitz erlosch Sekunden später wieder. Aber der Schaden war bereits angerichtet. Entlang der Bahn des Energiestrahls knallten die Roboter gegen die Wände, als würden sie davon magnetisch angezogen. Dort blieben sie reglos kleben. Sie hatten vermutlich nur noch Schrottwert. „Gehen wir", verlangte ich, „bevor es meinen Posbis ebenso ergeht."
    Ich sah noch, wie sich der Kelosker

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