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0774 - Die Stadt des Glücks

Titel: 0774 - Die Stadt des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Routinearbeiten an Bord, ein typisches Beispiel für einen Menschen, der in dem unnatürlichen technischen Organismus des Raumschiffes erzeugt wurde, aufwuchs und diese Welt als Maßstab für viele Dinge anwendete.
    Niemand wäre jemals auf den Gedanken gekommen, ihm ein Übermaß romantischer Vorstellungen zu bescheinigen. Er ertappte sich jetzt aber bei dem glühenden Wunsch, das Schiff zu verlassen und dieses Reich dort zu untersuchen.
    „Ich denke an Märchen, an Träume ... an Glück", wisperte Jusca.
    „Daran denke auch ich."
    Hartgesottene Kreuzerkommandanten verwandelten sich in Träumer, die den verlorenen Jahren der Unschuld nachtrauerten und zu fluchen begannen - aus Verlegenheit. Theoretiker bekamen glasige Augen und unterlagen einem Effekt, der an ein Wunder erinnerte: Plötzlich schienen sich alle weiblichen Wesen in ihrer Umgebung, deren Anblick so selbstverständlich geworden war wie der einer Kaffeetasse, zu verwandeln. Sie wurden begehrenswert und schienen von innen heraus in ganz neuer Bedeutung zu leuchten.
    Ein optisches Narkotikum: Glücksstadt.
    Zwischen dem Tal und den Menschen spannten sich wie Spinnfäden unbegreifliche Verbindungen. Träume und Märchen wurden wahr, Hektik und Aufregung erloschen beim Betrachten dieser Bilder. Sehnsucht überfiel die Solaner wie ein Fieber.
    „Dort, hinter der Mauer, hinter den Hecken", murmelte Tai selbstvergessen, „dort fängt das Glück an."
    „Wir brauchen nur durch die Schleuse zu gehen. Sie muß dieses ... Ding sein, am Ende der Straße", fügte Jusca hinzu.
    Dort erhob sich, von blühenden Ranken bewachsen, ein Stück märchenhafte Architektur. Halb war es ein Felsendom, der im Sonnenlicht schillerte und leuchtete, als bestünde er aus Halbedelsteinen, zur anderen Hälfte ein Tempel natürlicher und künstlicher Säulen.
    Jenseits der Schleuse konnte man das Glück festhalten...
    „Tai! Wir müssen aus dem Schiff und nach Glücksstadt!" sagte Jusca. Er nickte zögernd. Er bemerkte in ihren dunkelbraunen Augen ein neues Leuchten. Zum erstenmal schien er sie richtig zu sehen, ihr schwarzes Haar, in dem sich Reflexe der dreidimensionalen Bildschirme spiegelten, ihren schlanken Körper, der sich leidenschaftlich an ihn drängte, ihre Finger und die helle, leicht von den Solarlampen getönte Haut. Jusca war zweiundzwanzig Jahre alt, und ihm schien plötzlich, als habe er erst heute die echte Chance, sie kennenzulernen.
    „Wir sollten es versuchen", pflichtete er ihr leise bei. „Laß mich überlegen, wie wir es schaffen können."
    Einem seiner Prinzipien getreu, nämlich daß der Tag nur durch ein gutes Frühstück richtig zu ertragen war, hatte Rhodan in seiner großen Kabine den Tisch decken lassen und gab sich dieser Zeremonie hin. Er aß und trank mit gutem Appetit. Musik erfüllte den Raum. Die Bildschirme zeigten jene erstaunliche Landschaft, die sich auf der anderen Seite des Raumschiffs ausbreitete, das verblüffende Gegenstück von Arbeitsstadt.
    „Erstaunlich!" sagte Rhodan. Er vertiefte sich in die Bilder.
    Sie berührten ihn auf seltsame Weise. Ihm war, als habe er sie vor Jahrtausenden einmal selbst geträumt. Nach einer Weile schob er seine sehnsüchtigen Gedanken in den Hintergrund und zuckte die Schultern.
    Es gab dringendere Vorhaben als sein eigenes Glück oder die Realisierung eines Traumes. Perry zwang sich zurück zu kühler, logischer Überlegung.
    Er trank den starken Kaffee aus, spießte das letzte Stück scharfgebratenen Speck auf die Gabel und freute sich, daß er solchen unwichtigen Dingen noch einen gewissen sinnlichen Genuß abgewinnen konnte.
    Ein sanfter, aber unüberhörbarer Gongschlag unterbrach die Klänge und Rhythmen aus verborgenen Lautsprechern.
    „Der Tag beginnt", murmelte er, drückte eine Taste an der Sessellehne und drehte den Kopf. Ein Bild sprang ihm aus dem Kommunikationsschirm entgegen.
    „Entschuldigung, Sir. Bodenschleuse hier. Eine Delegation möchte unbedingt mit Ihnen sprechen. Ein Dutzend Tbahrgs, die sehr bedeutend aussehen."
    Rhodan nickte.
    „Sie sagen nicht, worum es sich handelt?"
    „Das wollen sie mit Ihnen diskutieren."
    Perry Rhodan war keineswegs alarmiert oder verblüfft. Es schien gelungen zu sein, zwischen den Planetariern und den Besuchern eine Art labiles Gleichgewicht wohlwollender Art zu schaffen.
    Mit einigen Einschränkungen, gewiß, aber sie wogen nicht wirklich schwer.
    Er warf einen flüchtigen Blick auf seine Uhr.
    „Ich bin in zehn Minuten in der Zentrale. Lassen

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