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0779 - Tod in Merlins Zauberwald

0779 - Tod in Merlins Zauberwald

Titel: 0779 - Tod in Merlins Zauberwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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entfuhr es ihr.
    »Sie war hier, aber jetzt ist sie in Avalon«, antwortete Eva plötzlich mit seltsam entrückter Stimme. Es klang so, als befände sie sich in Trance.
    Nicole zuckte zusammen. »Was hast du gerade gesagt?«, fragte sie ungläubig. Woher wollte Eva wissen, wo ihre Halbschwester sich befand?
    Eva blickte sie mit verstörtem Gesichtsausdruck an. Sie konnte sich nicht mehr an ihre Worte von eben erinnern.
    »Was soll ich gesagt haben?«
    »Du sagtest: Sie war hier, aber jetzt ist sie in Avalon«, wiederholte Nicole Evas Worte.
    Eva schüttelte den Kopf. Ihre Miene war nachdenklich und ablehnend zugleich.
    »Nein, das habe ich nicht gesagt.«
    Sind denn alle außer mir verrückt?, fragte sich Nicole und machte sich auf alles gefasst. Langsam bereute sie, nach Caermardhin gekommen zu sein.
    Im gleichen Moment änderte sich Merlins Verhalten. Er streckte Eva beide Hände abwehrend entgegen. Seine Arme zitterten, die Augen glühten wie brennende Kohle. Nicole registrierte er noch immer nicht.
    »Weiche von mir, Einhornreiterin!«, herrschte er Eva an.
    »Aber… was…?«, stammelte das Mädchen leise.
    »Weiche von mir, Morgana, du Böse der Zeit!«, schrie er mit überschlagender Stimme.
    Eine eisige Hand schien nach Nicoles Herz zu greifen, als sie begriff, was Merlin mit seinen Worten meinte. Sie bedeutete Eva mit der Hand, langsam in Richtung Regenbogenblumen zurückzuweichen. Das Mädchen wirkte total verschüchtert. Sie wusste nicht, weshalb Merlin so aufgebracht war. Nicole hätte es ihr erklären können, doch sie zog es vor, das auf Château Montagne zu erledigen.
    Merlin sah die Zeitlose in Eva, Morgana leFay, die ihn vor vielen Jahren in den Zeitkokon gesponnen hatte. Er betrachtete sie als Feindin.
    Nicole erinnerte sich: Auch die Zeitlose ritt auf einem Einhorn. Es war blau, wie auch sie selbst blauhäutig war, und so wie die Zeitlose Schmetterlingsflügel trug, war auch das Einhorn geflügelt wie ein Pegasus. Nur war weder ein solches Tier anwesend, noch trug Eva Flügel. Merlin schien mehr und mehr dem Altersschwachsinn zu verfallen, und das mit rasantem Tempo.
    Nicole griff nach Evas Hand. Merlin Ambrosius schien ihr in diesen Sekunden wie ein Vulkan, der gerade ausbrach. Sie fürchtete, was unweigerlich kommen musste. Aus diesem Grund wollte sie Caermardhin so schnell wie möglich verlassen. Doch dazu es war zu spät.
    Plötzlich griff Merlin Eva an!
    ***
    El Paso, Texas - Hauptsitz von Tendyke Industries
    Die dunklen Augen des ehemaligen Fürsten der Finsternis weiteten sich. Auf dem Tisch vor ihm lag eine künstliche rechte Hand. Die Größe des Handtellers, sowie die Länge und das Aussehen der Finger passten perfekt zu seiner Linken. Dort, wo sich normalerweise das Handgelenk befand, gab es eine Verlängerung, die auf den Stumpf aufgesetzt wurde. Dies war wichtig, schließlich sollte die Prothese fest sitzen.
    »Meine Kunsthand«, flüsterte er, als ob sie verschwinden würde, wenn er laut von ihr sprach. Sein Mund stand vor Staunen weit offen. Obwohl er den Auftrag zur Anfertigung gegeben hatte, hatte er nicht angenommen, dass sie dermaßen perfekt aussehen würde.
    »Deine neue Prothese«, bestätigte Doktor Terlorne lächelnd. Sie weidete sich an seiner Überraschung. Nicht viele Wesen konnten sich rühmen, den Erzdämon so fassungslos gesehen zu haben.
    »Darin ist, wie gewünscht, allerlei technischer Schnickschnack eingebaut«, erläuterte Artimus van Zant. Es war unüberhörbar, dass er stolz auf seine Schöpfung war. Terlorne hob die Hand auf und erklärte, wobei sie auf die angesprochenen Teile zeigte. »Zum Beispiel eine Mini-Kamera in der Kuppe des Mittelfingers, sowie ein zugehöriger Sender, der nebenbei auch als Fernsteuerung für diese und jene technischen Geräte verwendet werden kann — eine Zahlen-Tastatur dafür ist in der Handfläche unsichtbar eingebaut und von künstlicher Haut überzogen.«
    »Ein technisches Wunder«, bemerkte Sid Amos anerkennend .
    »Nun, wohl eher bereits erforschte Meegh-Technik«, gab van Zant zu. Seltsamerweise drängte er nicht mehr darauf, das Anpassen der Prothese zu verschieben. Das fiel dem Ex-Teufel zwar auf, doch er sagte nichts dazu. Zu sehr faszinierte ihn seine neue Hand. Van Zant hatte sogar auf einmal Zeit, sich mit Amos zu befassen. Er erklärte die weiteren Funktionen des kleinen Wunderwerks doch Sid Amos hörte gar nicht richtig zu.
    Eine ungewohnte Unruhe erfüllte Amos. Er interessierte sich nicht sonderlich für die

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