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0783 - Arena der Monster

0783 - Arena der Monster

Titel: 0783 - Arena der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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zu lassen. Trotzdem wirkte sein Gesicht wie eine überheblich lächelnde Maske.
    Spätestens jetzt hast du dein Leben verwirkt, du Scheißkerl!
    Hatte er bisher einen schnellen Tod für Lucifuge Rofocale favorisiert, so reifte in ihm die Gewissheit, dass der Ministerpräsident ewige Qualen erleiden sollte. Das sollte ihn lehren, ihn nicht zu missachten.
    Dass Zamorra damit endgültig den schmalen Grat zum beginnenden Wahnsinn kreuzte, bemerkte er nicht.
    Es kam zu ersten Rangeleien auf den vorderen Plätzen. Diejenigen, die schon einen Platz hatten, wollten den selbstverständlich nicht an andere abgeben, die jetzt erst erschienen. Aber das war Zamorra egal.
    Sein eigener Platz, den er gerade erreichte, war so gelegen, dass er von jeder Stelle der Arena aus zu sehen war. Zamorra hatte umgekehrt eine perfekte Übersicht über den Rund. Er überblickte sowohl die sandige Kampfbahn als auch die immer ungeduldiger werdenden Zuschauer.
    Die schwüle Luft schien unter der Anspannung zu vibrieren. Er spürte es körperlich. Es war für ihn Ansporn, auf dem begonnenen Weg weiterzumachen.
    Das Raunen und Brüllen Tausender höllischer Kehlen zeigten ihm, dass das Publikum ungeduldig wurde. Er jedoch wollte die Spannung noch ein wenig schüren.
    Kerr und Ty Seneca saßen links neben ihm, Nicole Duval hatte den rechten Platz übernommen. Hinter ihr saß MacFool. Der nur einen Meter zwanzig kleine, fettleibige Drache mit den Stummelflügeln strich sich mit einer Hand über die Krokodilschnauze. Lucifuge Rofocales Tritt schmerzte ihn noch immer. Sogar die enormen Selbstheilungskräfte des Drachen halfen nur langsam gegen die Schmerzen. Der Erzdämon hatte dabei wahrscheinlich eine gehörige Portion Magie verwendet.
    Alle blickten betont gleichmütig drein. Innerlich waren sie längst nicht so ruhig.
    »Wann wollen wir anfangen?«, verlangte Seneca zu wissen. Er wollte seine Nervosität nicht zeigen. Wie seine Gefährten, so wusste auch er, dass dieser Kampftag wichtiger als der vorherige war.
    Sie durften sich keinen Fehler erlauben.
    »Sei nicht so ungeduldig«, sagte Zamorra statt einer Antwort. »Weshalb sollen wir es überstürzen?«
    »Weil die da unten langsam die Geduld verlieren«, fauchte Duval. Auch ihr war der Ernst der Situation bewusst. Zamorras Selbstzufriedenheit auf der einen Seite und sein Misstrauen auf der anderen gingen ihr zunehmend auf die Nerven.
    »Streitet euch nicht«, mischte sich Kerr in das Gespräch ein. Wenn sie überleben wollten, mussten sie als Einheit auftreten und durften sich nicht in Streitereien zerfleischen. »Wer soll der Erste sein, der stirbt? Der Letzte in der Arena war Gryf gewesen. Aber der hatte das unverdiente Glück, dass Lucifuge Rofocale ihm half.«
    »Wollen wir wieder mit ihm beginnen?«, lispelte MacFool. Seine grünliche Haut mit den braunen Flecken und dem Rückenkamm aus dreieckigen Hornplatten glänzte unwirklich in der Beleuchtung. Seit dem Tritt hatte er Mühe, sich zu artikulieren. Die Zischlaute hatten eindeutig zugenommen. So hörte er sich weit harmloser an, als er war. Wie fast immer, stand er auch jetzt unter Zamorras Bannzauber. »Oder nehmen wir eins von den Mädels?«
    Zamorra blickte über die Menge. Trog ihn der Eindruck oder befanden sich heute noch mehr Mitglieder der Schwarzen Familie hier als beim letzten Mal?
    »Dein Vorschlag hat etwas für sich«, gestand er. Er tat, als müsse er überlegen. Dabei hatte er sich schon längst entschieden. Aber er liebte es, seine Begleiter auf die Folter zu spannen.
    »Und dann habe ich noch eine eiskalte Überraschung für euch alle«, freute er sich. Seine Begleiter sahen ihn verständnislos an.
    ***
    Schwefelklüfte Spiegelwelt
    Die Stille war beinahe unerträglich. Dazu kam die Dunkelheit, die von keinem Lichtstrahl erhellt wurde. Beides zusammen lag schwer wie ein bleierner Umhang auf Teri Rhekens Schultern.
    Sie sagte einige Worte, nur um eine Stimme zu hören. Um zu spüren, dass sie noch mit allen Sinnen lebte. Aber es war eigenartig. Selbst die geflüsterten Worte aus ihrem Mund hörten sich anders an als gewohnt. Irgendwie schien die Dunkelheit auch den Schall zu schlucken. Teri fühlte sich blind und taub.
    Sie kniete auf dem eiskalten Boden ihres Verlieses, den unbekleideten Oberkörper erhoben, und versuchte sich geistig auf die bevorstehenden Kämpfe einzustellen.
    Sie hatte ein sicheres Gefühl dafür, dass die Entscheidung kurz bevorstand. Und auf ihre Gefühle konnte sie sich stets verlassen. Lange

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