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0783 - Arena der Monster

0783 - Arena der Monster

Titel: 0783 - Arena der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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Stern entgegen.
    »Es gibt ein Mittel festzustellen, ob sich mein anderes Ich in dieser Welt befindet«, erklärte er. »Wenn das Amulett funktioniert, dann befindet er sich in einer anderen Dimension.«
    Er startete die Zeitschau. Das war die schnellste Möglichkeit herauszufinden, ob seine Vermutung zutraf.
    In der Mitte von Merlins Stern befand sich ein stilisierter Drudenfuß, der bei der Zeitschau als Bildschirm diente. Um diesen zog sich ein Kreis mit den Symbolen der zwölf Tierkreiszeichen. Den äußeren Rand bildete ein Silberband mit hieroglyphischen Zeichen, die etwas erhaben gearbeitet waren.
    Um die Zeitschau durchführen zu können, musste sich Zamorra in eine Art Halbtrance versetzen. Er war dadurch in der Lage, bis zu vierundzwanzig Stunden in die Vergangenheit der unmittelbaren Umgebung zu schauen. Dieser Prozess war sehr kraftraubend, daher stellten die vierundzwanzig Stunden eher eine Art physische Grenze dar.
    Bei schwarzmagischem Zauber hätte das handtellergroße Haupt des Siebengestirns von Myrrian-ey-Llyrana, das der Zauberer Merlin vor fast einem Jahrtausend aus der Kraft einer entarteten Sonne schuf, reagieren müssen. Zamorra ging nur eine halbe Stunde mit der Zeitschau zurück. Das musste zur Feststellung seiner Vermutung genügen.
    Wider Erwarten funktionierte der Versuch sofort.
    »Also dürfte er sich in der Hölle der Spiegelwelt befinden«, schlussfolgerte Merlin.
    »Die Wege dorthin sind überall ähnlich«, erklärte Asmodis. »Und wer weiß, wie sehr es eilt. Vielleicht kommen wir zu spät.«
    »Wir dürfen unsere Freunde auf keinen Fall im Stich lassen«, beteuerte Tendyke. Der Meinung waren alle. Und es gab-nur eine Möglichkeit, so schnell wie möglich dorthin zu gelangen.
    Asmodis brachte sie in die Schwefelklüfte der Spiegelwelt.
    ***
    Schwefelklüfte Spiegelwelt
    »Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.«
    Dies war das Hauptmotto des Zamorra aus der Spiegelwelt. Er vertraute grundsätzlich niemandem. Seinen Begleitern Ty Seneca und Kerr nicht und seiner Gefährtin Nicole Duval schon gar nicht.
    Am wenigsten vielleicht dem Drachen MacFool.
    Er wusste, warum.
    Und bisher war er immer gut mit seinem Grundsatz gefahren. Wenn er seine Leute überwachte, spurten sie besser. Niemand wollte sich seinen Zorn zuziehen. Alle versuchten sich so gut ins Licht zu rücken, wie es nur ging.
    Dieses Verhalten hatte sich all die Jahre über ausgezahlt, und Zamorra dachte nicht daran, daran etwas zu ändern.
    Er war ein intelligenter Mann. Seine absolute Skrupellosigkeit und Gefühlskälte machten ihn so gefährlich.
    Er hatte sich angewöhnt, mindestens einmal täglich Kontrollgänge zu machen.
    Diesmal begleitete ihn Kerr, der Halbdruide. Er stammte je zur Hälfte vom Silbermond und von der Erde ab. Dass sein Pendant in unserer Welt gestorben und durch geheimnisvolle Umstände wieder von den Toten erweckt worden war, wusste er nicht. [7]
    Wahrscheinlich hätte es Kerr auch nicht interessiert. Was kümmerte ihn die andere Welt, die für ihn Spiegelwelt war. Hauptsache, ihm ging es gut. Alles andere war ihm egal.
    Wie alle seine Begleiter befand er sich nicht ganz freiwillig in der Hölle. Sie hatten zwar immer schon Ambitionen gehabt, der Schwarzen Familie zu helfen und die sieben Kreise der Hölle in ihrem Kampf gegen das Gute zu unterstützen, aber so weit ging die Liebe bisher nicht.
    Ohne den Zwang des Spiegelwelt-Zamorra wären sie noch nicht hier gelandet. Dessen innigster Wunsch war es, eine Stelle innerhalb der höchsten Höllenhierarchie einzunehmen, und er hatte Seneca und ihn gezwungen, mitzumachen. Er benötigte ihre Fähigkeiten und ihre absolute Skrupellosigkeit, um seinem Ziel näher zu kommen.
    Seneca und MacFool befanden sich derweil im Thronsaal des Fürsten der Finsternis. Zamorra traute ihnen zwar nicht, aber den Dämonen und ihren Hilfskräften traute er noch weit weniger. Also hatte er Ty Seneca und dem Drachen befohlen, während seiner Abwesenheit auf den Knochenthron aufzupassen.
    Zamorra und Kerr inspizierten den Höllenkerker. Sie stellten fest, dass sich die Gefangenen noch in ihren Verliesen befanden.
    So weit, so gut. Alles andere wäre einer Katastrophe gleich gekommen. Schließlich hatte Zamorra groß getönt, dass die Ritter der Tafelrunde eine Extravorstellung geben sollten.
    Plötzlich zuckte Zamorra zusammen. Seine Augen blitzten bösartig. »Was soll das bedeuten?«, keuchte er voller Zorn.
    Kerr kniff die Augen zusammen. Wie immer, wenn er seine

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