0783 - Arena der Monster
abzuwehren, doch binnen weniger Sekunden stand der Dämonendiener in Flammen. Er ließ sich fallen und versuchte die Flammen durch Herum wälzen zu löschen. Seine Schmerzensschreie hallten durch die riesige Arena.
Lucifuge Rofocale beugte sich vor. Zum ersten Mal ließ er sich eine Regung anmerken. Seine Augen glommen düsterrot. Wer ihn kannte, wusste, dass das ein gefährliches Zeichen war. Dennoch hielt er sich mit einer weiteren Reaktion zurück.
»Erledigt sie!«, brüllte der Spiegelwelt-Zamorra. Er spürte, wie ihm die Situation aus den Händen glitt. Das konnte er sich nicht vor den Höllenmächten erlauben. Er würde vor ihnen für alle Zeit das Gesicht verlieren. »Bringt sie um!«
Das ließen sich die Höllenbewohner nicht zweimal sagen. Sie beeilten sich, ebenfalls in die Arena zu gelangen.
Zamorra, Teri und ihre Gefährten stellten sich Schulter an Schulter im Kreis auf, damit kein Gegner in ihre Rücken gelangen konnte.
»Wo sind die anderen?«, wollte Zamorra wissen. Er blickte lauernd auf die näher kommenden Kontrahenten.
»Sie stecken in Einzelverliesen«, antwortete Teri Rheken. »Gryf, Uschi, Moni, Julian und Ted.«
Sie kam nicht dazu, vom Schicksal der drei Getöteten zu berichten, denn die Höllenkreaturen begannen mit dem Angriff.
Robert Tendyke sprang vor und entriss einem davon völlig überraschten Dämon eine Flammenpeitsche. Er holte weit aus und ließ sie durch die Luft pfeifen. Jedes Mal, wenn er einen Gegner mit dieser Waffe traf, entzündete sich ein Feuer auf der Aufschlagstelle. Die Getroffenen schrien vor Schmerz und waren unfähig, weiterzukämpfen. Sie verbrannten nach wenigen Minuten entsetzlicher Qual. Doch so oft er auch traf, es schien umsonst. Für jeden gefallenen Gegner gab es tausendfachen Ersatz.
Merlin und Asmodis wehrten sich mittels ihrer magischen Kräfte. Zamorra, Nicole und Teri mussten auf Selbstverteidigung zurück greifen. Merlins Stern funktionierte hier nicht. Das war ein sicheres Zeichen dafür, dass sich sein Pendant ebenfalls hier befand.
Der Spiegelwelt-Zamorra saß angespannt auf dem Knochenthron. Unablässig trieb er seine Horden an. Seine Vasallen behinderten sich gegenseitig durch ihre Unbeherrschtheit.
Gryf ap Llandrysgryf erschien wie aus dem Nichts. Er hatte Julian Peters und Ted Ewigk dabei. Die beiden reihten sich neben Teri Rheken und Nicole Duval ein und halfen ihnen, sich gegen die Höllenbrut zu verteidigen.
Der Silbermond-Druide verschwand sofort wieder und holte die Peters-Zwillinge mittels zeitlosem Sprung nach.
Zur gleichen Zeit verschwand Lucifuge Rofocale, aber das fiel niemandem im allgemeinen Tohuwabohu auf.
Der Spiegelwelt-Zamorra sah seine Felle davonschwimmen. Obwohl ihm sein Verstand sagen musste, dass die elf Gegner schlussendlich keine Chancen zum Überleben besaßen. Die Übermacht war zu gewaltig.
Trotzdem war er bereit für eine magische Beschwörung, die das endgültige Aus für seine Feinde einleiten sollte. Er hatte diesen Zauber schon lange vorbereitet und benötigte nur noch seine eigene Magie zur Initialisierung. Nachträglich gratulierte er sich zu der Idee.
Solange sich sein Gegenspieler aus der anderen Welt mitsamt seinem Medaillon der Macht hier befand, funktionierte das Amulett nicht. Aber dank seiner Vorarbeit benötigte er Merlins Stern nicht. Es bedurfte nur einer Unmenge an geistiger Energie.
Seine Lippen murmelten gutturale Formeln, während die Hände eigenartige Muster woben.
Etwas nahm Form an.
Es war hellblau - und es schien das Licht aufzusaugen.
Innerhalb weniger Sekunden bildete sich zwischen seinen erhobenen Händen ein Ball in blauen Tönen. Hellund Dunkelblau gingen ineinander über, als habe ein Maler verschiedene Farben zusammengeschüttet und mit dem Pinsel leicht vermischt.
Aus dem Ball entstand eine Windhose. Sie zitterte zuerst noch wie eine Kerzenflamme, die durch einen Windstoß bewegt wurde. Aber schon nach kurzer Zeit sah sie stabil aus.
Ty Seneca, Nicole Duval und Kerr hatten sich hinter dem Sitz des Fürsten in Sicherheit gebracht. Sie wussten um die Gefährlichkeit der Windhose.
Die Hände des Spiegelwelt-Zamorra zitterten, seine Augen glühten vor Anstrengung.
Die Gefährten fanden keine Zeit, auf Zamorras Pendant dieser Welt zu achten. Zu sehr war jeder damit beschäftigt, sein Leben zu verteidigen. Es war Zufall, dass Gryf ap Llandrysgryf zur Loge des Fürsten der Finsternis blickte.
Er sah eine Windhose, die sich zwischen den Händen des Magiers drehte.
»Das
Weitere Kostenlose Bücher