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0783 - Die Kontaktzentrale

Titel: 0783 - Die Kontaktzentrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es entlang", teilte George uns mit und deutete auf die dem Schachtausstieg gegenüberliegende Öffnung.
    Ich leuchtete hinein, als ich bei ihr angekommen war. Der Anblick ließ mein Herz höher schlagen. Hier hatten wir endlich einen Teil der Funktionssektionen der Kontaktzentrale gefunden.
    Vor mir lag ein niedriger Korridor mit quadratischem Querschnitt. Seine Seitenwände waren durchsichtig, und hinter den transparenten Wänden wuchsen vielfach verästelte kristalline Strukturen aus den kreisrunden Löchern einer dünnen, aufrecht stehenden Platte, deren Ende nicht abzusehen war. Die teils glasklaren, teils milchig schimmernden Kristallstrukturen reflektierten das Licht unserer Scheinwerfer nur schwach, deshalb konnten wir genau sehen, wie sie durch die Löcher gewunden waren, in Schlangenlinien und spiralförmig umeinander krochen, sich berührten, miteinander verschmolzen und sich wieder voneinander entfernten.
    „Bei SENECA!" entfuhr es Sagullia, der neben mich getreten war. „Was ist das, Perry?"
    „Ich bin sicher, daß es sich um Funktionselemente eines Computers handelt", antwortete ich. „Allerdings eines Computer, der nach ganz anderen Prinzipien funktioniert als unsere Positroniken und dennoch mit ungefähr dem gleichen Ergebnis."
    „Ich glaube nicht, daß das von den Feyerdalern konstruiert und gebaut wurde", sagte Sagullia. „Ich habe, seit wir uns auf Pröhndome befinden, mehrere Hochleistungscomputer gesehen.
    Sie entsprachen prinzipiell unseren großen Positroniken, kamen aber bei weitem nicht an SENECA heran. Das hier ist ganz anders. Ich möchte wetten, daß es bei einer entsprechenden Größe des Gesamtkomplexes mindestens die Leistung von SENECA erreicht."
    Sagullias Worte erinnerten mich wieder daran, daß er ein angehender Hyperphysiker war und als solcher natürlich auch mit Rechenelementen vertraut war, deren interner Kommunikationsfluß nicht an die Lichtgeschwindigkeit gebunden war. Dennoch konnte er nicht wissen, wie leistungsfähig diese kristallartigen Funktionselemente waren.
    Aber vielleicht erfaßte er so etwas intuitiv. Viele technische Vorgänge wurden ja von den Solanern weitaus schneller durchschaut als von den Alt- und Neuterranern. Es schien manchmal, als wären sie durch unsichtbare Bande mit dem Schiff verbunden.
    Auch die übrigen Solaner diskutierten inzwischen erregt darüber, woher die kristallinen Gebilde stammten. Allmählich setzte sich die Ansicht durch, daß die Feyerdaler zwar die Kontaktzentrale erbaut, aber die Schaltkreise von der Kaiserin von Therm erhalten hatten.
    Die Unterhaltung nahm eine solche Lautstärke an, daß ich froh war, als George zum Weitergehen mahnte.
    „Er hat recht", sagte ich. „Wir sind nicht hier, um technische Meisterleistungen zu bewundern."
    Jemand antwortete, aber er flüsterte so leise, daß ich nichts verstand. Ärgerlich wandte ich mich um - und begegnete Sagullias ratlosem Blick. Ich holte tief Luft.
    „Da hat also wieder einmal unser Schutzgeist geflüstert."
    „Es war sicher eine Warnung, Perry", erwiderte Sagullia.
    „Schon möglich", sagte ich. „Also werden wir die Augen und Ohren besonders gut offenhalten."
    Ich beeilte mich, denn George war inzwischen schon zirka zwanzig Meter weiter gegangen. Mit schnellen Schritten folgte ich dem Roboter.
     
    7.
     
    Eben noch hatte ich gedacht, der Korridor hätte überhaupt kein Ende, als George, der etwa fünf Schritte vor mir ging, plötzlich verschwand.
    Im ersten Augenblick dachte ich an eine Falle der Agenten VERNOCs, aber dann sah ich, daß der Roboter lediglich deshalb aus meinem Blickfeld geraten war, weil er eine Öffnung durchschritten hatte, die in eine Halle führte. Die Wände der Halle waren dicht mit verästelten kristallinen Strukturen besetzt, die das Licht der Scheinwerfer tausendfach widerspiegelten und dadurch die Orientierung erschwerten.
    Als ich in die Öffnung trat, erblickte ich auch George wieder.
    Er war eine Art Rampe hinabgegangen, die mit einem Gefälle von schätzungsweise sechzig Grad in die Halle führte. Deshalb war er so schnell aus meinem Blickfeld verschwunden gewesen.
    Die Oberfläche der Rampe war glatt und bot meinen leichten Bordstiefeln kaum Halt, so daß ich gezwungen war, sie schnell hinabzulaufen, um nicht auszurutschen. Hinter mir ertönten überraschte Rufe. Demnach war ich für meine Gefährten ebenso plötzlich verschwunden wie George vorhin für mich.
    „Es ist alles in Ordnung!" rief ich mit gedämpfter Stimme zurück.
    Als

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