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0784 - Der Seelenangler

0784 - Der Seelenangler

Titel: 0784 - Der Seelenangler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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in Luft auñösen würde. Mit ihr waren die Schatten weg. Warme, milde Frühlingsluft wehte durchs Fenster herein, aber Saranow war nicht in der Stimmung, sie zu genießen. Er lebte allein und war im Moment froh darum, so gab es wenigstens keine Frau oder gar Kinder, die mit ihm in Gefahr gewesen wären.
    Seine Hände zitterten heftig, als er das Telefon abhob und die Vorwahl für Frankreich und dann Zamorras Nummer im Château Montagne eintippte. Es tutete mehrmals, doch niemand meldete sich.
    Saranow stand der kalte Schweiß auf der Stirn. Von der Straße hörte er Rufe. Der Leuchtende war gesehen worden, doch was er mit Saranow sprach, hatten Außenstehende nicht mitbekommen. Der 55jährige Parapsychologieprofessor fühlte sich zu Recht bedroht.
    Als Dämon konnte Swetkin durch Wände gehen, wie berichtet wurde, sein Blutdurst und seine Grausamkeit waren ungeheuer. Zahlreiche Menschenleben waren in Gefahr. In Moskaus Straßen würde das Blut fließen.
    »Zamorra, melde dich endlich«, flüsterte Saranow und riss sich den Kragen auf. »Warum geht im Château keiner ans Telefon? Was ist los dort?«
    Endlich wurde abgehoben.
    ***
    In Frankreich war es von der Ortszeit her zwei Stunden früher als in Moskau, kein wesentlicher Unterschied. Am Vortag hatte der Angler bei Zamorras Dorf zugeschlagen und den unglücklichen Alain Lacousse ermordet. Außerdem hatte er sich Marchosias direkt aus der Hölle geangelt.
    Das Telefon klingelte, Zamorra selbst nahm den Anruf entgegen. Aufgeregt berichtete ihm sein alter Freund Saranow aus Moskau, was dort geschehen war.
    »Weißt du, wer mit Lioba und Lacousse gemeint ist?«, fragte Saranow.
    »Nur zu gut, leider.« Zamorra überlegte nicht lange. »Wir kommen sofort. In kurzer Zeit sind wir bei dir.«
    »Gott sei Dank«, stöhnte Saranow. »Ich zähle die Minuten.«
    Man hörte ihm die Erleichterung an. Der russische Parapsychologe wusste über die Regenbogenblumen Bescheid. Man konnte sich damit von einem Ort zum anderen versetzen, vorausgesetzt, dass dort in der Nähe ebenfalls Regenbogenblumen wuchsen. Es spielte keine Rolle, ob sich das Ziel auf derselben Welt oder in anderen Dimensionen befand.
    Auch Reisen in die Vergangenheit und die Zukunft waren möglich. Die Unsichtbaren hatten überall im Universum Regenbogen angepflanzt. Über diese kosmische Rasse war bisher nur sehr wenig bekannt.
    Zamorra war ein paarmal mit ihnen zusammengetroffen. Zuletzt auf einem ihrer Basisplaneten, wo sie die Gehirne von gefangengenommenen Ewigen nutzten, um sie wie Computer einzusetzen. Auch Zamorras Freund, den Geisterreporter Ted Ewigk, hatten sie auf diese Weise versklaven wollen. Aber diese Basis und der Planet waren gerade noch rechtzeitig zerstört worden; seither hatte man nichts mehr von den Hybridwesen gehört, die zum Teil pflanzliche Strukturen aufwiesen. [6]
    Auch Zamorra und Nicole Duval betätigten sich, wenn sie es für nützlich hielten, als Regenbogengärtner und pflanzten welche. Das sparte eine Menge Reisezeit.
    Auch in dem unendlich weiten Russland gab es Regenbogenblumen. Zamorra hatte nach Rücksprache mit Saranow in einem stillgelegten U-Bahnschacht welche angepflanzt, um ohne Zeitverlust in die russische Hauptstadt gelangen zu können. Darauf wollte er jetzt zurückgreifen.
    Er rief Nicole zu sich und informierte sie.
    »Das kann sehr gefährlich werden«, warnte sie. »Hier sind wir sicher vor diesem Dämon, oder was immer es ist. Mir sagt meine Intuition, es ist eine Fälle. Der Angler will uns nach Moskau locken, um uns dort zu vernichten. Du weißt von Asmodis, dass er es auf uns abgesehen hat.«
    »Wie hast du ihn genannt?«, fragte Zamorra seine attraktive, leicht bekleidete Gefährtin.
    Nicole hatte ein Sommerkleidchen an, das unten zu kurz und oben dafür tief ausgeschnitten war. Spaghettiträger hielten es, rückenfrei war es ebenfalls, wobei ein Teil von Nicoles hübschem Po frei lag.
    Sein Preis stand in umgekehrtem Verhältnis zu der Menge des Stoffes, den man dafür gebraucht hatte.
    »Den Angler«, erwiderte Nicole.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Es ist mir so eingefallen. Er reißt Menschen und Dämonen, siehe Marchosias, aus ihrer gewohnten Umgebung in andere Dimensionen oder Bereiche. Es würde mich nicht wundem, wenn er dafür einen Köder verwendet. Die Augenzeugenberichte, dass zum Beispiel Alain Lacousse verzückt wie auf die Verkörperung all seiner Wünsche schaute, lassen darauf schließen.«
    »Der Fisch am Angelhaken«, sagte Zamorra. »Du bist

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