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0784 - Der Seelenangler

0784 - Der Seelenangler

Titel: 0784 - Der Seelenangler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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sehr klug, Nicole.«
    »Ich habe von dir gelernt.«
    »Nein, du warst schon immer klug.«
    »Klug genug, um mich nicht allzu klug gegenüber bestimmten Männern zu geben. Manchmal ist das vorteilhaft.«
    Nach dem kleinen Wortspiel küssten sie sich. Doch es gab keine Zeit zu verlieren. Zamorra traf seine Reisevorbereitungen.
    Zamorras Amulett, zwei Blaster und der Einsatzkoffer sollten für den Russlandeinsatz reichen. Zamorra hatte in kürzester Zeit alles beisammen, was er für die Reise brauchte. Als er Nicoles Räume betrat, fand er sie vor dem begehbaren Kleiderschrank vor.
    Nicole hatte sich noch nicht entschieden, was sie mitnehmen wollte. Doch als Zamorra eintrat und auf die Dringlichkeit der Aktion hinwies, ging es voran.
    »Am Besten gefällst du mir im Regenbogen-Anzug oder ohne alles«, sagte Zamorra.
    Nicole schenkte ihm ein verführerisches Lächeln. Das Regenbogen-Outfit bestand bei Zamorra aus einem hautengen Umhang und Stiefeln in den Farben des Regenbogens, bei Nicole aus drei selbsthaftenden Sternen, die strategische Körperstellen verdeckten.
    Diese Spezialkleidung aus der Straße der Götter schützte vor Magie, jedoch nicht vor neugierigen oder aufdringlichen Blicken.
    »Das sagst du nur, weil du das Geld für meine Boutiqueneinkäufe sparen willst, du Geizhals«, sagte Nicole.
    »Das wollen wir dahingestellt sein lassen. In Moskau gibt es übrigens auch Boutiquen. Für Dollars, was die bevorzugte Valuta ist, kannst du alles bekommen. Doch erst wenn wir unsere Aufgabe erfüllt haben.«
    Nicole entschied sich. Boutique hörte sie gern, das war eins ihrer Lieblingsworte. Dennoch war sie keineswegs oberflächlich. Wer so gefährlich lebte wie sie und soviel leistete, hatte ein Recht auf Ablenkung und ein paar Extravaganzen.
    Ein Skelett im Grab oder eine Verdammte in der Hölle brauchte sie nicht mehr.
    Nicole packte ihr Köfferchen. Zamorra hatte die beiden E-Blaster mit den von schmalen Kühlrippen umwundenen Läufen und den leicht trichterförmigen Mündungen sowie den Einsatzkoffer mitgebracht.
    Die Blaster bezogen ihre Energie aus auswechselbaren Batterien und ließen sich auf Laser- oder Betäubungsmodus umstellen. Die Reichweite betrug beim Laser etwa tausend Meter, beim Elektroschocker zirka zwanzig.
    Dämonen niederer Ordnung konnten mit dem Blaster zerstrahlt werden. Die höheren, stärkeren Ränge vermochten sich durch Magie dagegen zu schützen.
    Natürlich trug Zamorra sein Amulett um den Hals. Er war leger gekleidet. Extrakleidung nahm er keine mit. Bei Professor Saranow in dessen Wohnung war welche für ihn deponiert, außerdem Wäsche zum Wechseln und ein paar andere Kleinigkeiten des Alltags.
    Zum Beispiel ein Rasierapparat. Mit den Drei-Tage-Bärten, wie sie derzeit Mode waren, hatte Zamorra sich nie anfreunden können. Er vertrat die Meinung, es sollte sich entweder einer einen richtigen Bart wachsen oder es ganz sein lassen.
    Der Parapsychologe und seine Gefährtin gingen in den Keller des Schlosses hinunter. Zamorra hatte sich und Nicole abgemeldet und William das Ziel ihrer Reise mitgeteilt. Über deren Zweck äußerte er sich nicht. Er war kein Freund des langen Abschieds und der großen Erklärungen.
    Sie betraten das Kellergewölbe, in dem die Regenbogenblumen im Schein einer frei schwebenden künstlichen Miniatursonne wuchsen. Wer diese Sonne einst installiert hatte, wusste niemand. Das Château barg noch manche Geheimnisse.
    Die mannsgroßen Blütenkelche der auf fleischigen Stielen wachsenden Blumen bewegten sich, ihre Blätter raschelten, als Zamorra und Nicole zwischen die Blumen traten. Die Blüten schimmerten in allen Farben des Regenbogens, je nach Blickwinkel des Betrachters.
    Eine unbeschreibliche Aura ging von ihnen aus, bunt und geheimnisvoll. Zamorra und Nicole trugen ihr Gepäck bei sich. Nicole hatte sich letztendlich für ein blaues Reisekostüm und einen leichten Frühjahrsmantel entschieden.
    Weitere Kleidungsstücke und Accessoires trug sie in ihrem Handkoffer. Was alles darin Platz fand, versetzte Zamorra immer wieder in Erstaunen. Er hatte schon scherzhaft behauptet, Nicoles Reisekoffer hätte Fächer in einer anderen Dimension und wäre innen größer als außen.
    Der hoch gewachsene Parapsychologe und die schwarzhaarige Schönheit hielten sich bei der Hand. Sie konzentrierten sich auf ihr Ziel, die Regenbogenblumen in dem stillgelegten U-Bahnschacht am Dschersinki-Platz in Moskau.
    Im nächsten Moment waren sie verschwunden. Nur die farbigen

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