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0784 - Die Rache der Feuerflieger

Titel: 0784 - Die Rache der Feuerflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bildet eine Burg, jede Burg ist die Heimat eines Mucierer-Stammes. Sie kommen miteinander nicht besonders gut aus.
    Das war früher schon so, scheint aber in den Jahren vor der Großen Katastrophe noch schlimmer geworden zu sein. Letzte Nachrichten besagten, daß die Mucierer drauf und dran seien, einander in immerwährendem Bruderkrieg auszurotten. Diese drei Burgen gehören den Stämmen Ungwai, Iti-Iti und Terawi.
    Wegen der Nähe der Ploohn-Königin, die von den Feuerfliegern als Gottheit verehrt wurde, haben sich gerade diese drei Stämme schon immer etwas auf ihren Status eingebildet und sind besonders kampfeslustig und herrschsüchtig. Ihr tut gut daran, euch vor ihnen zu hüten."
    Er zeichnete weiter. Rings um den Tafelfelsen entstand, in der Schraffur, eine Reihe von Linien.
    „Aggregatestationen", erklärte er dazu. „Sie wurden damals eingerichtet, als die Erde gerade die Bahn um Medaillon eingeschlagen hatte, und dienten zur zusätzlichen Bahnstabilisierung. Vielleicht findet ihr dort Dinge, die wir gebrauchen können."
    Eine kreisende Handbewegung produzierte einen dicken, schwarzen Punkt in den Bergen südwestlich des Tafelfelsens.
    „Hier befindet sich die Station, die von der Regierung unter Trevor Casalle angelegt wurde. Besatzung: vier Männer und eine Frau. Der Station stand eine Korvette zur Verfügung. Man sollte annehmen, daß sich die Leute längst hier hätten blicken lassen, wenn sie die Katastrophe überlebt hätten."
    Er zuckte mit den Schultern. Dann sagte er in einem ganz anderen, ich möchte sagen „menschlicheren" Tonfall: „Aber man weiß eben so verdammt wenig."
    Douc Langur, unser Pilot, war nicht anwesend. Er befand sich an Bord der HÜPFER. Ein Aufnahmegerät, das er uns zur Verfügung gestellt hatte, zeichnete jedes von Jentho Kanthalls Worten auf, so daß Douc später abhören konnte, was hier gesprochen worden war.
    Jentho rollte die Folie zusammen.
    „Das ist alles, was ich euch mitgeben kann", sagte er. „Der Nullmeridian von Goshmos Castle läuft durch die Mitte des Tafelfelsens, die Breite beträgt rund achtundzwanzig Grad Nord.
    Ich hoffe, daß ihr euch zurechtfindet."
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür, und Douc Langur kam herein. Er wirkte wie ein gestauchtes Faß auf vier Beinen.
    Die Fühler auf der Oberfläche seines Körpers waren in ständiger Bewegung.
    „Ich habe Neuigkeiten", verkündete er mittels des Translators.
    „In Nordeuropa sind vor kurzem acht fremde Raumschiffe gelandet."
    Wir sahen einander an.
    „Höchste Zeit, daß wir auf Goshmos Castle Umschau halten", faßte Jentho Kanthall unser aller Gedanken zusammen.
     
    *
     
    Das Hangar-Luk stand offen. Douc Langur saß auf seinem Sitzbalken und hantierte an den Kontrollen. Es war unerfreulich eng in der Bugkanzel der HÜPFER, aber Douc hatte uns versichert, daß wir die Enge nicht allzu lang würden ertragen müssen. Jentho Kanthall hatte meinem Vorschlag ohne weiteres zugestimmt. Bluff Pollard gehörte mit zur Mannschaft. Er hockte auf dem Boden und starrte nachdenklich vor sich hin.
    Es gab keine Verabschiedung. Wir Überlebende der Großen Katastrophe waren sachlich und unsentimental geworden. Der Hangar war leer, als die HÜPFER abhob. Douc steuerte sie durch das Schott hinaus. Die Fortbewegung geschah nahezu geräuschlos. Draußen ließ er das kleine Fahrzeug steigen. Die riesige Stadt, die einst die Metropole des Solaren Imperiums gewesen war, schrumpfte unter uns zusammen. Der Himmel wurde dunkel. Das Weltall nahm uns auf.
    Die HÜPFER besaß zwei verschiedene Triebwerke. Eines davon bewirkte den überlichtschnellen Flug. Das Volk, dem Douc Langur entstammte - wenn es überhaupt ein Volk war - kannte den Linearflug nicht.
    Der Überlichtflug wurde durch Transitionen verwirklicht. Die HÜPFER konnte mit einer einzigen Transition fünfzigtausend Lichtjahre überbrücken. Dabei gab es keine Entstofflichung und keinen Entzerrungsschmerz wie in den Anfangsjahren der irdischen Raumfahrt, als man auch dort noch dem Transitionsprinzip huldigte.
    Sprünge von solcher Größenordnung waren auf diesem Flug nicht gefordert. Die Entfernung der beiden Planeten betrug nur wenige Lichtminuten. Aber es war dennoch ein verblüffender Vorgang, wie Goshmos Castle, den wir eine Zeitlang als schwach leuchtenden, rötlichen Lichtpunkt vor uns gesehen hatten, innerhalb eines Augenblicks zur Scheibe heranwuchs. Ganz einfach, als hätte jemand am Zoom der Optik gedreht.
    Wir umkreisten den Planeten mehrere

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