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0784 - Die Rache der Feuerflieger

Titel: 0784 - Die Rache der Feuerflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Oder bist du immun?
    Einer von den sogenannten Emotion-Narren?"
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Wir sind alle wieder normal", sagte ich. Das Wort gab mir zu denken. Es kam mir leicht über die Lippen. Aber wer hätte noch vor einem Jahr gewagt, unseren jetzigen Zustand als „normal" zu bezeichnen! „Das heißt: alle, die noch da sind."
    Sie hatte plötzlich Falten auf der Stirn.
    „Alle...?"
    „Wir sind nur noch eine Handvoll", erklärte ich brutal.
    „Die Menschheit ist spurlos von der Erde verschwunden. Wir, die übrig sind, verdanken unser Los dem Umstand, daß wir kurz vor der Katastrophe pfundweise Pillen gefressen haben."
    Ich beobachtete sie. Die Nachricht vom Verschwinden der Menschheit hätte sie eigentlich von neuem in die Knie zwingen sollen. Sie konnte nichts davon wissen, was sich auf der Erde zugetragen hatte.
    Statt dessen aber sah sie nur ein paar Sekunden lang zu Boden. Als sie wieder aufblickte, lag ein Schimmer von Trauer in ihren großen Augen. Mit belegter Stimme sagte sie: „Ich hätte mir so etwas denken müssen. Man wäre sonst längst gekommen, um uns abzulösen."
    Sie machte eine fahrige Geste und starrte an mir vorbei ins Leere.
    Dann aber erzählte sie uns ihre Geschichte.
    Von der Zerstörung der Station, die niemand als Augenzeuge miterlebt hatte, weil die Besatzung im Innern der energieumzäunten Hütte bewußtlos lag, als die Mucierer angriffen. Von den schönen Wochen der „neuen Freiheit", wie sie den Zustand nach der Aphilie nannte. Und von Martiner, Wiehre, Yngdall und Storsen, die die einzige Frau unter sich hatten auslosen wollen.
    Der Rest ihrer Geschichte klang bitter. Die vier Männer waren von einem Mucierer getötet worden. Der Mucierer hatte auch sie entweder töten oder verschleppen wollen, aber sie war ihm entkommen.
    Sie hieß Vleeny Oltruun. Und sie hatte keine Pillen gegessen, bevor die Große Katastrophe eintrat. Weder sie noch einer der vier Männer der Besatzung.
    Das war der Beweis, nach dem wir gesucht hatten!
    Die Menschen,waren nur von der Erde verschwunden.
     
    *
     
    Als der Morgen anbrach, stieg ich aus. Ich wollte die vier Leichen ansehen und feststellen, was die Todesursache gewesen war. Außerdem hatte ich das Bedürfnis, den vier Terranern ein menschenwürdigeres Begräbnis zu verschaffen, als die Felsnische es bot.
    Ich trug die Toten aus ihrem engen Gefängnis heraus ins Freie.
    Zwei von ihnen waren an Messerstichen gestorben. Einem hatte man, wahrscheinlich mit einer Keule, den Schädel eingeschlagen, und der vierte hatte eine tödliche Lanzenwunde.
    Wie hatte der Allerälteste der Iti-Iti gesagt? „Von einem, der fast ein halbes Dutzend eurer Art hat sterben sehen - an Keulenschlägen, an Messerstichen und an dem Streich der Lanze!"
    Das konnte kein Zufall sein!
    Ich schritt zur HÜPFER zurück. Ich wollte Douc Langur fragen, ob er irgendein Werkzeug besäße, mit dem man den vier Unglücklichen ein Grab bereiten konnte. Ich war vielleicht noch zwanzig Schritte von dem kleinen Raumschiff entfernt, als ich durch das offene Luk einen gellenden Schrei hörte. Ich blieb sofort stehen. Ich wollte mich umsehen. Aber da kam aus der Höhe ein Rauschen. Ein gellender Schrei ertönte urimittelbar über mir. Ich warf mich zur Seite. Irgend etwas Hartes streifte meinen Schädel und machte mich benommen. Ich stürzte.
    Als ich wieder klar sehen konnte, lag ich am Boden, und über mir stand ein Mucierer, der mir die rostige Spitze seiner Lanze auf den Brustkorb drückte. Nein - nicht irgendein Mucierer! Es war mein Wächter aus der Burg der Iti-Iti, der Feuerflieger, der nach Mitsinos Aussage schon fast ein halbes Dutzend „unserer Art" hatte sterben sehen!
    Die Lage war denkbar ungünstig. Ich lag so, daß der Feuerflieger sowohl mich als auch das offene Luk der HÜPFER im Auge behalten konnte. Ich war zwar bewaffnet, hatte aber keine Chance, den Blaster in die Hand zu bekommen. Douc Langur konnte mir ebenfalls nicht helfen. Bei der geringsten verdächtigen Bewegung seinerseits hätte mich der Mucierer erstochen.
    Ich nahm allen Mut zusammen und knurrte den Fledermausköpfigen an: „Du mußt den Verstand verloren haben, daß du so etwas tust!"
    Mein Translator übersetzte.
    „Ich bin klar bei Sinnen", widersprach mir der Feuerflieger. „Ich bin Warcy, der Göttersucher. Ich bin hier, um die fremde Göttin zu holen und sie zu meinem Stamm zu bringen. Ihr gebt sie mir, oder ich töte dich."
    Ich muß ihn hinhalten, schoß es mir durch den Sinn.
    „Du

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