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0785 - Angriff der Wölfischen

0785 - Angriff der Wölfischen

Titel: 0785 - Angriff der Wölfischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer und Geralt di Cordoba
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Stimme. »Versprich es!«
    »Ich verspreche es«, sagte Fu Long, »mein Freund.«
    Steiner schluckte. Dann bückte er sich und zog ein Kampfmesser mit einer dreißig Zentimeter langen Klinge aus einer Stiefelscheide.
    »Es ist kein Schwert«, erklärte er entschuldigend, »aber es wird reichen, nicht wahr?«
    Ohne ein weiteres Wort reichte er Fu Long das Messer, der es ebenso stumm entgegennahm, und kniete sich hin. Er entspannte sich, ließ den Kopf nach vorne hängen und bot seinem Herrscher den ungeschützten Nacken dar.
    »Miranda«, flüsterte er.
    Und hörte das Zischen der herabsausenden Klinge…
    ***
    Kuang-shi triumphierte.
    Fu Long hatte seinen sinnlosen Krieg verloren. Der Verräter lebte zwar noch, aber nach O’Neills Tod würde sich Tsa Mo Ra ein für allemal von seinem ehemaligen Verbündeten abwenden.
    Das größte Ziel war noch nicht erreicht. Die Blockade in Tsa Mo Ras Geist hatte sich als stärker herausgestellt, als selbst Kuang-shi es erwartet hatte.
    Doch Tsa Mo Ra musste sich erinnern. Der ehemalige Hofzauberer ahnte nicht einmal, dass sein Wissen über das Leben in der goldenen Stadt der Vampire der Schlüssel war, um Choquai wieder Wirklichkeit werden zu lassen. Jede Erinnerung an sein Leben in der Vampirstadt stärkte die Realität von Kuang-shis Reich in dieser Welt.
    Denn Kuang-shis Welt lebte von Träumen und Erinnerungen.
    Tsa Mo Ra musste sich erinnern!
    Und Kuang-shi wusste bereits, wie er dem Gedächtnis seines ehemaligen Dieners auf die Sprünge helfen konnte.
    Der Sohn des Wolfes lächelte, als er daran dachte, mit welchem Köder er Tsa Mo Ra in seine Falle locken würde. Mit einer Frau.
    Nicole Duval.
    ***
    Château Montagne
    Zamorra starrte in seinen Rotwein und sagte nichts. Er fühlte sich hundeelend. Am liebsten hätte er sich betrunken, aber selbst dazu brachte er nicht die Kraft auf.
    »Ich habe dem alten Raffzahn nie getraut«, sagte Nicole.
    Das machte es nicht gerade leichter.
    Gryf hatte den ohnmächtigen Parapsychologen im Wald gefunden und nach Frankreich gebracht. Ohne der gerade zurückgekehrten Nicole viel zu erklären, war er sofort wieder verschwunden. Um Fu Long zu suchen, wie sie inzwischen wussten.
    Erst vor einer Stunde war Gryf erneut im Château aufgetaucht und hatte dem immer noch angeschlagenen Dämonenjäger und seiner Lebensgefährtin von O’Neills Tod berichtet. Fassungslos hatten die beiden zugehört, als der Silbermond-Druide ihnen schilderte, wie Fu Long ihren Freund ermordet hatte.
    »Das kommt davon, wenn man mit den Mächten der Hölle ein Bündnis schließt«, hatte Gryf geschnaubt. Und Zamorra hatte dem nichts entgegenzusetzen gehabt.
    Von Fu Long und seinen Getreuen fehlte jede Spur. Die Ranch in Last Chance war ebenso verlassen wie das Hauptquartier der Vampirarmee in L. A. »Aber ich kriege ihn, Zamorra«. Gryfs Worte klangen dem Parapsychologen noch immer in den Ohren. »Dieses Verbrechen bleibt nicht ungesühnt, verlass dich drauf.«
    Dann war der Silbermond-Druide verschwunden und hatte zwei tief verstörte Dämonenjäger zurückgelassen.
    Nicole hatte sich nach der Nachricht erst einmal übergeben. Nach einer Flasche Rotwein ging es ihr etwas besser, aber sie war immer noch blass. Zamorra hatte dagegen nur leicht an seinem Wein genippt. Er hätte gerne etwas gesagt, aber er wusste nicht was. Also ließ er es.
    Mit Fu Longs Verrat war für den Parapsychologen eine kleine Welt zusammengebrochen. Sie hatten nicht nur einen guten Freund verloren, sondern auch ihren wichtigsten Verbündeten gegen Kuang-shi. Mit ihrem beschränkten Wissen hatten sie dem Götterdämon kaum etwas entgegenzusetzen.
    Und das war noch nicht einmal das Schlimmste. Vielleicht hatte Gryf von Anfang an Recht gehabt. Vielleicht bestand die Welt wirklich nur aus Schwarz und Weiß. Vielleicht war jede Hoffnung vergebens, Kreaturen der Hölle läutern und auf die Seite des Guten ziehen zu können.
    Leicht schwankend erhob sich Nicole aus ihrem Sessel und setzte sich auf Zamorras Schoß. Feierlich hob sie ihr Glas.
    »Auf Jack! Einen weiteren guten Freund, den die Begegnung mit uns das Leben gekostet hat.«
    Zamorra lächelte gequält und hob ebenfalls sein Glas.
    »Auf Jack!«
    Schweigend tranken sie. Zamorra versuchte sich auf den abwesenden Freund zu konzentrieren. Doch so sehr er sich auch bemühte, es gelang ihm nicht. Ihn beherrschte nur ein Gedanke.
    Es wird Krieg geben, dachte er verzweifelt. Den schlimmsten Krieg, den diese Welt je erlebt hat. Und wir sind

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