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0785 - Angriff der Wölfischen

0785 - Angriff der Wölfischen

Titel: 0785 - Angriff der Wölfischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer und Geralt di Cordoba
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ich mir selbst nicht sicher.« Er wischte die Angelegenheit mit einer Handbewegung beiseite. »Hat es sonst noch jemand geschafft?«
    »Ja.« Fu Long nickte lächelnd. »Kyle und zwei seiner Leute. Was mit Taylors Team ist, wissen wir noch nicht. Wir haben den Funkkontakt verloren.«
    Steiner ballte die Faust. »Gut, das sollte reichen, um diesen verdammten Druiden fertig zu machen!«
    »Was?« Der chinesische Vampir blickte sein Gegenüber alarmiert an.
    »Mach die Augen auf, Fu Long!«, rief Friedhelm. »Seinetwegen sind meine Männer jetzt unsere Feinde. Er hat uns verraten!«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, wandte der Vampirherrscher ein. Er schien einen Moment seine Gedanken sortieren zu müssen, bevor er fortfuhr. »Und selbst wenn - ich kann nicht dulden, dass du ihn tötest.«
    »Was?«, schrie Steiner.
    »Eine solche Tat würde mein gutes Verhältnis zu Professor Zamorra vernichten - und ich brauche ihn!«
    »Das ist nicht dein Emst! Wir haben über ein Jahr benötigt, um diese Armee zu formen. Durch diesen Verrat wurde das alles vernichtet, und du sagst, der Schuldige wird nicht einmal bestraft?«
    »Wir wissen nicht sicher, dass er es war«, versuchte Fu Long Steiner zu beschwichtigen. »Er hätte uns schließlich nur an einen anderen Vampir verraten. Das passt nicht zu ihm.«
    »Ich bin mir sicher genug!«
    »Wir dürfen ihn nicht töten!«, sagte der chinesische Vampir.
    »Pah!« Friedhelm wandte sich ab und ging mit großen Schritten zur Tür.
    »Hast du verstanden?«
    Steiner machte eine Geste, die alles bedeuten konnte, knallte hinter sich die Tür ins Schloss und ließ seinen Herrscher zurück.
    Fu Long kann mich mal!, dachte er.
    Friedhelm würde Kyle und dessen Männer suchen und dann den elenden Druiden finden. Gryf ap Llandrysgryf mochte gut sein, aber er war nicht annähernd so gut, wie er dachte. Er hatte nicht einmal gemerkt, dass ihm die Wache bei seinem Besuch im Hauptquartier einen winzigen Sender an die Jeansjacke geheftet hatte.
    Der verdammte Verräter würde bezahlen!
    ***
    Fu Long starrte auf die Tür.
    Er vertraute Friedhelm. Der Deutsche würde sich nicht gegen ihn stellen, sondern er würde verstehen, dass das langfristige Ziel wichtiger war.
    Er ist es gewöhnt, Befehle zu befolgen, dachte Fu Long. Er ist seit über zweihundertfünfzig Jahren Soldat.
    Aber was beunruhigte ihn dann so?
    Es war nicht nur, dass Friedhelm seine Anweisung nicht akzeptiert hatte. Da war noch etwas anderes, etwas, das er ihm einmal vor langer Zeit erzählt hatte.
    Fu Long versuchte sich zu erinnern.
    Es ging um Ehre, sagte er sich. Um die Ehre eines Soldaten.
    Und mit einem Mal schien Steiners Stimme in ihm widerzuhallen.
    »Meine Männer und ich vertrauen dir«, hatte Friedhelm damals gesagt. »Solange du uns nicht verrätst, gehen wir für dich durch die Hölle und zurück.«
    Konnte der Deutsche die Weigerung, Gryf zu töten, als Verrat ansehen?
    Mit einem Fluch auf den Lippen stürzte Fu Long zur Tür.
    Ja, Friedhelm konnte!
    Er musste aufgehalten werden!
    Doch Steiner und seine Leute hatten das Gebäude bereits verlassen…
    ***
    Jack O’Neill sah immer noch aus wie ein Gespenst. Gryf hatte nach einer Druiden-Spezialmixtur Kaffee gemacht, aber der Detective hatte an dem heißen Gebräu gerade mal genippt. Auch das Gespräch kam nicht so recht in Gang. Offenbar saß der Schock bei Jack noch tief.
    Gryf versuchte, sich seine Ungeduld nicht anmerken zu lassen. Er saß auf O’Neills Sofa, das er vorher mühsam von allem möglichen Zeug freigeräumt hatte. Du brauchst eine Frau, Jack, das Singleleben bekommt dir nicht, dachte der Silbermond-Druide. Und eine ordentliche Mütze Schlaf könnte auch nicht schaden.
    Aber vorher musste er noch einiges wissen.
    »Also, Jack, noch mal: Was ist passiert?«
    »Wir waren in den Bergen…«, sagte O’Neill stockend, die Hände fest um die dampfende Kaffeetasse geklammert. Als Zamorras Freund wusste er natürlich, wer Gryf war, auch wenn er ihm nie zuvor begegnet war. »Wir suchten nach diesen Tulis-Yon, und da haben sie mich erwischt.«
    »Und sie haben nicht versucht, dich zu töten?«
    »Nein, sie haben mir einen ihrer verdammten Holzstäbe über die Rübe gezogen, und das war’s. Ich bin erst in L.A. wieder aufgewacht, in diesem Wolfsbau, ohne zu wissen, wo ich war. Sie haben mich verhört…«
    »Was wollten sie wissen?«
    »Alles. Was wir wissen, was Fu Long vorhat, wo er sich versteckt… Ich habe nichts gesagt, so viel weiß ich ja auch gar nicht.

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