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0785 - Der Kinderschreck

0785 - Der Kinderschreck

Titel: 0785 - Der Kinderschreck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dass ich einmal so darüber nachdenken würde, aber es war einfach so. In Avalon hatte ich die größte Enttäuschung erlebt und hatte auch feststellen müssen, dass eine gewisse Nadine Berger voll und ganz auf der Seite der mächtigen Herrscher stand – an erster Stelle der Zauberer Merlin, der in Avalon regierte –, denn ihm hatte sie den Dunklen Gral überreicht.
    Es war für mich ein herber Verlust gewesen, auch wenn ich nicht dazu gekommen war, den Gral oft einzusetzen. Aber er hatte mir immerhin so etwas wie Hoffnung gegeben, denn er war praktisch für mich, den Sohn des Lichts, bestimmt.
    Nun besaß ihn Merlin, gewissermaßen als Ersatz für den echten Gral. Er stand in der großen Gruft des Landes Avalon, wo König Artus und seine Ritter der Tafelrunde ihre Ruhestätten gefunden hatten. Dort würde er auch bleiben, denn ich wusste nicht, ob ich noch einmal an ihn herankam. Jedenfalls stand ich der Insel der Äpfel skeptisch gegenüber. Insgesamt war ich doch sehr enttäuscht gewesen.
    Ich wollte in der nächsten Zeit freiwillig mit diesem Kontinent nichts zu tun haben, deshalb sollte auch der Knochen-Sessel in Alet-les-Bains bleiben, denn durch ihn konnte ich es schaffen, die Grenzen einzureißen und nach Avalon zu gelangen.
    Nun, die Sache war nicht erledigt, es gab zu tun, denn viele andere Fälle beschäftigten mich ebenfalls, doch daran wollte ich in diesen Momenten nicht denken, wo ich zwischen den beiden Conolly saß und das Weinglas auf den Tisch stellte.
    »Noch einen Schluck von dem Roten?«, fragte Bill.
    »Okay.«
    Er schenkte nach, und ich schaute zu, wie der Wein in das Glas floss.
    »Hast du dich denn jetzt entschieden, John?«, fragte Sheila. Sie lächelte mich dabei an.
    »Wofür?«
    »Ob du mit uns fährst.«
    Ich nahm das Glas und trank einen Schluck. Ich brauchte Zeit, wenigstens ein paar Sekunden, um mich zu entscheiden. Im Kamin tanzten die Flammen. Sie fraßen sich gierig in die Holzscheite hinein, die an manchen Stellen mit knisternden und knackenden Geräuschen auseinanderbrachen und kleine, glühende Teile in die Luft stießen.
    Eine Antwort gab mir das Feuer auch nicht. Die musste mir schon selbst einfallen.
    »Bitte, John, entscheide dich!« Sheila drängte – typisch Frau.
    Ich machte einen Umweg. »Und ihr wollt wirklich über die Feiertage in den Bayerischen Wald?«
    Sie nickte.
    »Liegt denn dort überhaupt Schnee?«
    »Genug, John, genug.«
    Ich hob die Augenbrauen an. »Hm.« Ich streckte die Beine aus, fühlte mich unwohl, da ich von zwei Augenpaaren beobachtet wurde. »Nun ja, ich bin kein großer Skiläufer. Ihr würdet mit mir kaum Spaß haben.«
    »Du brauchst nicht wie wild zu laufen, John. Das ist gar nicht nötig. Wir können wandern, die herrliche Luft genießen. Einfach nur entspannen.« Ich grinste schief. »Ohne Dämonen.«
    »Das versteht sich«, meldete sich Bill.
    »Woran ich nicht glaube. Bisher hatte ich immer das Pech, auf irgendwelche Dämonen zu stoßen.«
    »Aber nicht im Bayerischen Wald!«, hielt mir Sheila entgegen.
    »Doch, auch dort. Der Fall mit dem teuflischen Holzschnitzer liegt zwar lange zurück, aber ich kann mich noch erinnern.«
    Bill klatschte in die Hände. »Wenn du nicht mit willst, sind wir dir auch nicht böse. Wir hatten dich nur gefragt und könnten dort, wo wir Ruhe haben auch über viele Dinge reden.«
    »Das ist wahr.« Ich nickte bedächtig.
    »Oder willst du nicht allein fahren?«, fragte Sheila. »Ich meine, wenn du Jane oder Glenda…«
    Ich winkte so rasch wie selten. »Um Himmels willen! Damit würde ich nur Öl ins Feuer gießen. Wenn ich schon mit euch fahre, dann eben allein.« Ich hob das Glas an und trank einen Schluck Wein. Er rann weich und samtig in meine Kehle, ein sehr guter Tropfen, den Bill mir kredenzt hatte. Als ich das Glas abstellte, sagte ich: »Ihr habt bisher immer nur davon gesprochen, mir aber nie gesagt, wie ihr überhaupt auf dieses Urlaubsziel gekommen seid. Ich kann mich daran erinnern, dass ihr gern in die Schweiz – ins Engadin – gefahren seid.«
    »Stimmt auch«, erwiderte Bill. »Diesmal wollten wir woanders hin. Wenn man immer an denselben Ort fährt, kommt man sich schon so alt vor. Um dem zu entgehen, haben wir uns für den Langlauf im Bayerischen Wald entschlossen. Außerdem haben uns Bekannte, die Gibsons, davon vorgeschwärmt.«
    »Fahren die auch?«
    »Ja.«
    »Dann seid ihr doch nicht allein.«
    Sheila schüttelte den Kopf. »Keine Ausreden, John. Die Gibsons wohnen zwei Häuser

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