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0793 - Die Bruderschaft des Teufels

0793 - Die Bruderschaft des Teufels

Titel: 0793 - Die Bruderschaft des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    Sein Atem beruhigte sich, der Straßenlärm schien hinter einem dichten Ballen aus Watte zu verschwinden, der sich über seinen Kopf stülpte. Ein Gefühl inneren Friedens überkam ihn, zum ersten Mal seit fast zwei Jahren.
    Dann erfassten ihn die Scheinwerfer. Er vernahm das Aufbrüllen eines Motors, das dumpfe Poltern einer Karosserie, die mit irrsinniger Geschwindigkeit auf ihn zuraste.
    Er hätte die Tür aufdrücken und zur Seite hechten können. Aber Maloy stand wie zu Stein erstarrt. Das Gesicht der Fahrerin löste sich als verwaschener Fleck aus der Korona der Abblendstrahler. Teigige, blasse Haut. Stumpfe Pupillen, die keine Regung spiegelten.
    Maloys Blick hing noch an dem breiten, blutleeren Schnitt in der Kehle der Frau, als hundertzwanzig Pferdestärken die Telefonzelle empor wirbelten und Metall, Glas und Fleisch in einem grellen Knall zerfetzten.
    ***
    Der Meister löste sich aus dem Bann und lächelte zufrieden. Im Zentrum des magischen Kreises vor ihm lag ein Klumpen aus tonähnlichem Material, dessen Ausformungen an die Gliedmaßen eines Menschen erinnerten. Als er den Klumpen berührte, zerfiel dieser zu Asche.
    Der Meister lächelte maliziös. Maloy hatte bekommen, was er verdiente.
    Er verwischte den Kreidekreis und warf die Aschereste in den Müll. Danach öffnete er die Jalousien seines Arbeitszimmers und schaltete den Computer ein.
    Der Tod Maloys gab ihm die Sicherheit zurück, die er bei der heutigen Messe verloren hatte. Etwas Unglaubliches war geschehen. Einer seiner Adepten - nein, ein Fremder, der sich unter die Adepten gemischt hatte - hatte die Untote erneut zum Leben erweckt, um sie anschließend umso wirkungsvoller ins Jenseits zu befördern. Und der Meister hatte nichts gegen diesen Affront ausrichten können!
    Er kochte bei dem Gedanken an den Fremden, der nach dem Zwischenfall spurlos verschwunden war. Er war der Meister, und es stand niemandem zu, ihn derartig bloßzustellen!
    Er rief die E-Mails ab. Anfragen, Bitten um Kostenvoranschläge… das Architekturbüro BUILT UP konnte sich vor Aufträgen kaum retten. Noch vor einem Jahr hatte die Firma vor dem Ruin gestanden, doch seit er die Leitung übernommen hatte…
    Erst heute hatte er seine Verbindungen zum Senat spielen lassen, um einen Großauftrag für den Ausbau der Hafen-City zu bekommen. Die Ausschreibung lief nur noch zum Schein. BUILT UP hatte den-Vertrag längst in der Tasche.
    Der Meister lehnte sich zurück und sah gedankenverloren aus dem Fenster. Der Blick auf die Alster machte das Penthouse zu einer der teuersten Wohnungen Hamburgs. Er hatte sie für einen Spottpreis erhalten, nachdem der Vorbesitzer unter mysteriösen Umständen verstorben war.
    Der Meister hätte zufrieden sein können - wenn der Gedanke an den Fremden und die damit verbundene Demütigung nicht gewesen wäre.
    Er schaltete den Computer aus. Es war spät. In fünf Stunden würde er im Büro erscheinen, entspannt und ausgeschlafen wie immer. Niemand würde Verdacht schöpfen.
    Er ging ins Badezimmer und kleidete sich aus. Als er noch einmal in den Arbeitsraum zurückkehrte, um das Licht auszuschalten, erstarrte er. Ein Mann saß an seinem Schreibtisch. Er hatte die Beine auf den Tisch gelegt.
    »Wie sind Sie hereingekommen?«, keuchte der Meister.
    Der Fremde trug einen weißen Anzug und besaß eine schlanke, sportliche Gestalt. Er blickte sich um und schnalzte anerkennend. »Geschmackvolle Einrichtung. Mein Kompliment. Die Geschäfte gehen offenbar sehr gut in letzter Zeit.«
    Die Augen des Meisters wurden schmal. »Wenn Sie mich erpressen wollen - das können Sie vergessen. Die Firma ist sauber, die Bücher wurden gerade erst geprüft.«
    »Jetzt beleidigen Sie mich.« Der Fremde stand mit einer geschmeidigen Bewegung auf. »Ich hoffe, Ihnen hat die kleine Demonstration vorhin gefallen. Sie sollte Ihnen nur zeigen, wozu ich imstande bin…«
    Der Meister wurde blass.
    »Bevor Sie auch nur einen Gedanken daran verschwenden - ich bin nicht so dämlich wie Maloy.«
    »Ich kenne keinen Maloy«, behauptete der Meister. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden!«
    Der Fremde winkte ab. »Keine Sorge, ich bin nicht hinter Ihnen her. Ich möchte Ihnen ein Angebot unterbreiten. Und zwar eines, das Sie nicht ausschlagen können. Folgen Sie mir bitte.«
    Er verließ den Raum.
    Der Meister folgte ihm und überlegte, wie er den Mann loswerden konnte, ohne dass jemand Verdacht schöpfte. Dass er ihn töten musste, war klar. Der

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