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0793 - Die Bruderschaft des Teufels

0793 - Die Bruderschaft des Teufels

Titel: 0793 - Die Bruderschaft des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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den Zirkel eingeführt. Eine geheime Vereinigung von Geschäftsleuten, Politikern und anderen einflussreichen Leuten der Stadt. Der Zirkel nennt sich selbst ›Die Bruderschaft des Teufels‹. Während der letzten Monate hat er sich rasant in der Stadt ausgebreitet.«
    »Du meinst, es handelt sich um eine Art Burschenschaft? Halbstarke Anwaltsanwärter mit Schmiss und Degen?«
    Perry schüttelte den Kopf. Er hatte das Glas bereits leer getrunken. »Es ist ernster. Wie ich schon angedeutet habe, sind vermutlich viele bekannte Persönlichkeiten darin verstrickt. Aber die Adepten kennen sich nicht gegenseitig. Wir tragen Masken während der Treffen.«
    »Du bist also dabei«, stellte Zamorra fest.
    Er fühlte sich an die Sekte erinnert, die den hyänenköpfigen Dämon-Vorrec verehrt hatte. Doch die Sekte war zerschlagen, ihr Anführer Simonet wahnsinnig, der Dhyarra-Kristall zerstört…
    »Seit anderthalb Jahren«, fuhr Perry fort. »Ich hielt es für Mummenschanz und versprach mir ein paar gute Kontakte. Aber inzwischen denke ich anders darüber.« Er schluckte mehrmals, so dass sein Kehlkopf auf und ab hüpfte. »Es ist Wahnsinn, Zamorra. Alles, was ich im Studium und in der Forschung bisher gehört hatte, wird in den Schatten gestellt. Teleportation, Telepathie, parapsychologische Phänomene… das ist alles Kinderkram! Ich weiß jetzt, dass es Schwarze Magie wirklich gibt.«
    Zamorra war mit jedem Wort aufmerksamer geworden. »Erzähl mir alles, von Anfang an.«
    »Es sind bisher dreiunddreißig Adepten, die meisten von ihnen Männer. Die Treffen werden von einem Typen geleitet, der sich nur als Schwarzer Meister bezeichnen lässt. Niemand weiß, wie er heißt. Er ist der einzige, der die Mitglieder des Zirkels kennt. Er hat jeden einzelnen von ihnen initiiert.«
    »Initiiert?«, echote Zamorra.
    Perry schenkte sich das Glas noch einmal voll. »Ein Treffen unter vier Augen, ein paar magische Sprüche. Am Ende wird ein Hahn geschlachtet, dessen Blut du trinken musst. Ziemlich beeindruckend, das muss ich zugeben, aber mit Magie hat das nicht viel zu tun.«
    Zamorra wiegte den Kopf. »Das würde ich so nicht sagen. Die Lebensenergie des Tieres kann für schwarzmagische Prozesse von Bedeutung sein. Wie ging es weiter?«
    »Es wurde immer obskurer. Was zunächst mit Rezitationen magischer Sprüche und dem Erlernen von Beschwörungsformeln begann, steigerte sich zu obskuren Ritualen. Größere Tiere wurden geschlachtet. Immer wieder ging es um das Blut. ›Blut ist das Leben‹, sagt der Meister. Nimmst du einem Tier das Blut, gewinnst du seine Energie.« Perry machte eine Pause. Zamorra bemerkte, dass er den Bourbon regelrecht in sich hinein schüttete. »Aber die Rituale sind nicht alles. Sobald du Mitglied bist, verändert sich dein Leben. Alles läuft besser. Vorher hatte ich Angst, dass sie meine Stelle streichen, aber plötzlich haben sie meinen Vertrag verlängert… unbefristet, versteht sich. Sogar mein Honorar wurde erhöht!«
    »Wer war an der Entscheidung beteiligt?«
    Perry breitete die Arme aus. »Die Fachschaft natürlich und die zuständigen Gremien. Es lief alles sauber ab. Keine Spur einer Manipulation.«
    »Wurde die berufliche Verbesserung zuvor vom Meister versprochen? War sie ein Lockmittel, um dich zur Mitgliedschaft zu bewegen?«
    Perry schüttelte den Kopf. »Es wurde niemals über persönliche Vorteile gesprochen. Aber das macht es nur noch unheimlicher. Ich sitze hier und plaudere mit dir, aber der Meister ist in meinem Kopf allgegenwärtig, verstehst du…? Ich glaube, ich brauche noch einen Schluck.«
    Zamorra runzelte die Stirn. Ihm gefiel es nicht, dass Perry den Whiskey förmlich in sich hinein schüttete. »Was ist mit Josef Maloy? Wurde er ebenso belohnt?«
    »Das kann ich nicht sagen. Wir haben nie wieder über den Zirkel gesprochen. Er ist auch nicht sehr oft an der Universität.«
    »Ich weiß nicht, Vincent. Das klingt alles sehr vage. Offen gestanden bin ich mir nicht sicher, ob wirklich dämonische Kräfte dahinter stecken.«
    Perry füllte das Glas bis zum Rand. Seine Bewegungen begannen unsicher zu werden. Er seufzte tief. »Ich habe dir noch nicht alles erzählt. Bei der letzten Zusammenkunft wurde kein Tier getötet. Stattdessen hat der Meister eine Leiche wieder zum Leben erweckt. Eine Frau. Sie hat vor meinen Augen eine Ziege zerrissen. Ich bekomme jetzt noch Alpträume, wenn ich daran denke.«
    »Woher willst du wissen, dass die Frau tot war?«
    »Ich habe die Wunden

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