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0797 - Planet der Leibwächter

Titel: 0797 - Planet der Leibwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gesehen.
    Aber seit dem Augenblick, als das gigantische Schiff aus dem Weltraum heruntergekommen und auf unserem Raumhafen gelandet war, erschreckte mich jede Sekunde etwas anderes.
    Jetzt hatte ich sie alle direkt vor mir. Ich sah sie, ich roch sie, ich hörte ihre erschreckend scharfen Stimmen, ehe sie von den Geräten in unsere Sprache übertragen wurden. Ich mußte Zeit gewinnen. Mit einer einzigen Äußerung, so schien es mir, hatte ich auch ihr Interesse herausgefordert.
    Waren sie die Gegner, gegen die wir unter dem Pruuhl kämpfen mußten? Wir - das galt nicht mehr für mich.
    Aber ich konnte wertvolle Ratschläge beisteuern, wenn ich mehr über die Fremden wußte. Der Kristall zwischen meinen Schultern vibrierte und strahlte mit geringerer Intensität. Ein deutlicher Beweis dafür, daß der COMP sich immer mehr von dem Riesenschiff entfernte.
    Ich beschloß, durch Entgegenkommen und scheinbar freiwilliges Enthüllen von Einzelheiten die Fremden zu provozieren.
    „Warum wollt ihr uns angreifen und bekämpfen?" fragte ich und behielt den Mann, der sich Rhodan genannt hatte, scharf im Auge.
    Natürlich konnte ich seinen Ausdruck nicht deuten, denn ich besaß keinerlei Vergleichswerte. Vermutlich war das, was die Gesichter der vor mir Stehenden jetzt ausdrückten, so etwas wie heftiges Erstaunen.
    Ich hatte sie schon mit der ersten Frage überlistet. Daß sie verblüfft reagierten, bewies mir, daß ich mitten ins Nest getroffen hatte.
    „Woher wollen Sie das wissen?" fragte der streng riechende Barbar direkt vor mir. Er war kleiner als ich, und trotzdem übertrug man ihm die Führung eines solch großen Schiffes.
    „Wir wurden gewarnt. Die Duuhrt sendet uns einen Kriegsherrscher.
    Das ist das sichere Zeichen dafür, daß wir uns wehren sollen.
    Aus diesem Grund befiehlt auch die Duuhrt, daß Sie den Planeten Alwuurk so bald wie möglich verlassen."
    Ich wußte, daß die anderen Freunde neben mir dem Schema aller Untersuchungen folgten. Immer wieder waren wir als Leibgardisten der Duuhrt auf fremde Völker gestoßen.
    Aus diesen Zusammentreffen war ein Kodex entstanden, der es uns gestattete, innerhalb erstaunlich kürzer Zeit das Wesentliche der fremden, neuen Kultur und Zivilisation zu erkennen.
    Eines stand fest: Sie waren mehrgeschlechtlich. Sie ließen keine Eier in ihren Körpern heranreifen. Sie hatten niemals die Schale zerbrochen!
    „Wir unterstehen nicht mehr dem Befehl des COMPs", erwiderte Rhodan. „Und wir sind auch nicht mehr im Dienst der.
    Kaiserin von Therm."
    Ich vollführte die Geste einer Bitte um kurze Unterbrechung, ging bis zum Rand der Schleuse und sah hinunter zur Plattform.
    Alle anderen, die, bis auf Zonkuul dreizehn, niedrigeren Klassen angehörten, wichen achtungsvoll vor mir zur Seite. Ich sah zu, wie drei Schiffe den COMP mit unendlicher Behutsamkeit durch die Luft balancierten und auf dem Podest abstellten.
    „Er ist in unserem Besitz", überlegte ich laut. „Jetzt werden die Fremden zeigen, was sie wollen."
    Langsam ging ich zurück und blieb wieder vor diesem Rhodan stehen. Mich irritierten die zwei weit auseinander stehenden Sehorgane des Fremden. Vermutlich ein schlecht geglückter Versuch der Evolution, räumliches Sehen zu ermöglichen.
    „Dort drüben wohne ich", sagte ich unvermittelt und verblüffte sie ein zweites Mal. „Rot-Zwei-Nadeln heißt der stählerne Baum, in dem mein Wohnnest liegt. Ich bin nur einer von rund drei Millionen Choolks auf dem Planeten. Wenn Sie sehen, daß wir nur harmlose Bewohner eines unendlich schönen Planeten sind, werden Sie uns nicht angreifen wollen."
    „Wir beabsichtigen nicht, Sie anzugreifen", erklärte der Fremde.
    Was sie mit Drehungen eines annähernd eiförmigen Fortsatzes oberhalb der Schultern bewerkstelligten, erreichten wir dadurch, daß wir unsere scharfen Sinnesorgane einfach schwenkten und bewegten... Es war eine unfertige Rasse.
    „Und warum schließen Sie jetzt Ihr Schiff?" fragte ich und deutete auf den Bildschirm. Ich ahnte, daß die Lebensfäden, diese mehrdimensionalen Schwingungslinien, die unseren Planeten wie ein System von Geraden umspannten, die Fremden störten.
    „Wir befürchten nicht", bekam ich als Antwort, „daß Ihre eindringliche Gastfreundschaft so weit geht, daß wir bestimmte Gegenstände vermissen."
    Sie gaben alle aus ihren Kehlen merkwürdig bellende Geräusche von sich, als wären sie erkrankt. Ihre Körper schüttelten sich wie im Fieber. Zwei Raumfahrer in den hinteren Reihen schrien

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