0797 - Planet der Leibwächter
glänzenden Folienkleidung stiegen die Choolks von der Plattform und bauten sich in einem unregelmäßigen Halbkreis vor den Terranern auf.
Einer von ihnen, dessen Haut silbrig und gelb schimmerte, mit einem intensiv leuchtenden Kristall zwischen den beiden Schenkeln des V-förmigen Ausschnitts, dem „Kragen" sozusagen, hob wie bittend beide Arme in die Höhe und spreizte seine sechzehn Finger.
„Ich bin Duun dreizehn", sagte er. Die Translatoren arbeiteten hervorragend und mit kaum mehr wahrnehmbarer Verzögerung.
„Ich bin berufen worden, mich mit Ihnen zu unterhalten."
Seine Fühler wedelten aufgeregt und erinnerten vage an die Sinnesgespinstbündel der feyerdalischen Feinsprecher.
Rhodan trat einen Schritt vor und heftete seine Augen auf den kreuzförmigen Augenapparat des Fremden.
„Ich bin Rhodan, der Kommandant dieses Schiffes. Wir sind von dem COMP hierhergesteuert worden."
„Das ist bekannt. Gerade beginnen Angehörige der Kasten zwei und drei, den verehrungswürdigen Speicher anzuheben, zum Schweben zu bringen und auf seinen Platz zu bugsieren."
Im gleichen Augenblick passierten die erwarteten, aber trotzdem verblüffenden Dinge.
Die Instrumente des Schiffes verhielten sich völlig irrsinnig, wenn das stimmte, was sie anzeigten, befand sich jeder kleinste, von Sensoren, Relais und allen anderen Geräten dieser Art kontrollierte Teil aller drei SOL-Komponenten im energetischen Chaos.
Ein hellblaues Schiff mit dunkelrotem Ring raste im selben Moment vor der Öffnung der Schleuse vorbei und heulte in den fahlblauen Himmel über der Wüstenei hinauf.
„Duun und alle anderen im Ei Erhobenen", sagte Rhodan deutlich, „Sie sind herzlich willkommen. Was können wir für Sie tun? Der COMP befindet sich, technisch gesehen, nicht mehr in unserer Verfügungsgewalt."
Zwischen den etwa fünfzig Diamanten - die Instrumente der Wissenschaftler hatten registriert, daß verschiedene „Helligkeitsklassen" innerhalb der Diamanten zu beobachten waren - und dem Standort des COMPs breiteten sich wieder die unsichtbaren Kraftlinien aus. Als die ersten beiden Schleusentechniker, die sich im Hintergrund aufgehalten hatten, mit dumpfem Ächzen umfielen und zu Boden gingen, begriff Perry Rhodan, daß noch immer die alten hyperdimensionalen Gesetze galten, solange der kristallene Riese nicht weit außerhalb des Schiffes war.
„Das ist sachlich korrekt", sprach derjenige, der sich selbst als Duun bezeichnet hatte. „Wir sind hier, um Ihnen den Wunsch unserer Bevölkerung zu überbringen, der, beim Ersten Ei, auch der Befehl der Duuhrt ist."
„Ich höre. Wie lautet der Befehlswunsch?" fragte Rhodan. Er war ziemlich sicher, welche Antwort er bekommen würde.
Der Fremde, der drei Meter vor ihm stand und ihn um eine gute Handbreit überragte, schien Rhodan ebenso intensiv und drängend anzustarren, wie es umgekehrt der Fall war.
„Die Duuhrt befiehlt, daß Sie und Ihr Schiff sofort nach Übergabe des COMPs wieder den Planeten verlassen sollen."
Dies lag nicht in der Absicht der Schiffsführung. Rhodan mußte noch mehr Zeit herausschinden, um hier Informationen bekommen zu können. Je länger sie sich hier aufhielten, desto eher erfuhren sie, wer die Kaiserin von Therm wirklich war.
„Vorläufig ist dieses Problem nicht dringend", sagte Perry und deutete auf Bildschirme, die zeigten, wie die Antischwerkraftgeräte der Choolkschiffe den COMP hochhievten und in Richtung auf die weit geöffneten Schleusentore bugsierten.
„Trotzdem beharrt die Duuhrt darauf. Unser Planet steht zudem im Zeichen einer überraschenden inneren Wandlung. Ihre Anwesenheit stellt einen hochgradigen Störungsfaktor dar."
Während die unsichtbaren, nur mit hochempfindlichen Instrumenten anmeßbaren Linien zwischen den einzelnen Kristallen und dem COMP in ihrer verheerenden Wirkung nachließen, beobachtete Rhodan den großen Choolk mit dem pfahlförmigen Körper. Der Kristallträger schien, soweit dies überhaupt feststellbar war, mit allergrößtem Interesse die Terraner zu studieren.
Seine beiden Antennen bewegten sich aufgeregt, das kreuzförmige Sehorgan schien zu flimmern. Rhodan lächelte innerlich.
„Sie scheinen sich für die fremden Besucher zu interessieren, die einen Söldnerdienst für die Duuhrt ausgeführt haben."
Nach einigem Zögern erklärte der Choolk: „Das ist richtig. Sie interessieren mich als Spezies."
3.
Beim ewigen Nest! Bisher hatte ich nur stark verkleinerte Abbildungen dieser Fremden
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