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080 - Vampirklinik des Dr. Satanas

080 - Vampirklinik des Dr. Satanas

Titel: 080 - Vampirklinik des Dr. Satanas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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meinten, aus einer formbaren Plastilinmasse zu
bestehen schien.
    Was niemand sah, war die Manipulation, die Arturo mit
unglaublicher Fingerfertigkeit zustandebrachte.
    Die Bühne war zu dunkel und das Hautstück zu klein,
als daß man diese Einzelheiten hätte sehen können.
    Man sah nur die beweglichen, schmalen Finger des
Mannes, der das Gesicht formte.
    In Wirklichkeit brauchte er nur das frische, noch
blutige Hautstück auf die Stelle in die gesichtslose Fläche zu setzen, wo in
etwa der Punkt zwischen den Augen lag.
    Die graue Masse veränderte sich in dem Augenblick. Sie
bewegte sich unter den Fingern des Mannes, der von sich behauptete, in drei
Minuten das Gesicht einer ihm zuvor wildfremden Person modellieren zu können.
In Wirklichkeit geschah durch das Hautstück alles von allein.
    Unter Arturos Händen entstand meisterhaft nachgebildet
Glenda Milfords Gesicht.
    Sogar die Frisur stimmte.
    Auf der Bank in der Nähe des Bühnenrands saß täuschend
ähnlich jene Frau, die vor drei Minuten die Bühne betreten hatte. Nur die
Kleidung stimmte nicht.
    Aus dem Bühnenhintergrund kam ein Assistent, der etwas
auf seinen Armen trug. Er überreichte Arturo die Schuhe und das auffällige
Glitzerkostüm der Journalistin.
     
    ●
     
    Arturo kleidete die Puppe auf der Bühne neu ein.
    Das Publikum amüsierte sich.
    Das Vergnügen im Zuschauerraum wurde noch größer, als
der Bauchredner auf der harten Bank neben der schönen Journalistin Platz nahm
und mit ihr zu plaudern anfing. Die Puppe, die sich äußerlich nicht von der
Journalistin unterschied, bewegte sich wie diese und sprach wie sie.
    Der Sketch ging zu Ende. Das Publikum raste.
    Der Vorhang fiel.
    Alles wartete darauf, daß sich der blasse, scheue Mann
noch einmal davor zeigte.
    Das war nicht der Fall.
    Man erwartete auch, daß Glenda Milford wieder
erscheinen würde.
    Auch das geschah nicht.
    Sämtliche Lichter flammten auf und die Zuschauer
drängten nach draußen ins Foyer, um sich ein wenig die Füße zu vertreten und
die Toiletten aufzusuchen, eine Zigarette zu rauchen oder in der gemütlichen
kleinen Bar eine Erfrischung zu sich zu nehmen.
    Auch Larry und Morna taten das.
    Der PSA-Agent sah immer wieder in die Runde.
    »Suchst du jemand?« fragte die attraktive Schwedin.
    »Ich halte Ausschau nach Glenda Milford, aber ich kann
sie nirgends sehen. Mir gefällt das Ganze nicht. Ich habe ein komisches Gefühl,
kann es aber nicht schildern.«
    »Mir geht es ebenso. Das Spiel mit Glenda geht mir
nicht aus dem Sinn. Wir hatten doch auch vor, Arturo zu interviewen? Vielleicht
sollten wir unsere Absicht vorverlegen und einen kurzen Spaziergang zu seiner
Garderobe machen.«
     
    ●
     
    »Ich habe also doch nicht geträumt«, vernahm Brad
Hawton die vorwurfsvolle Stimme seiner Freundin und konnte ihr die Reaktion
nicht verübeln.
    »Die Fußspuren führen zur Tür des Studierzimmers
meines Vaters,« flüsterte er heiser. Unwillkürlich umklammerte er den Griff des
Schürhakens fester.
    Die Tür war nur angelehnt. Brad stellte sich an die
Seite, gab Terry ein Zeichen, sich im Hintergrund zu halten und drückte die Tür
mit dem Fuß auf. Der Raum war stockfinster.
    »Hallo?« fragte Brad laut. »Wir wissen, daß Sie da
drin sind. Kommen Sie raus!«
    Er bluffte, erwartete eine Reaktion und rechnete sogar
mit einem Schuß. Wenn sie wirklich beim Nachhausekommen einen Dieb überrascht
hatten, mußten sie auch mit so etwas rechnen.
    Doch der Ruf verhallte, es blieb totenstill.
    Terry preßte den Rücken an die Wand und hielt den Atem
an.
    Brad starrte in das dunkle Zimmer, bis sich seine
Augen an die Düsternis gewöhnt hatten. Er streckte die Hand mit dem Schürhaken
aus und versuchte, damit den Lichtschalter zu erreichen. Das gelang ihm. Die
verstaubte Deckenlampe flammte auf. Das Zimmer war leer. Deutlich waren die
Fußabdrücke weiter zu verfolgen, die zu einer vom Boden bis zur Decke
reichenden Bibliothek führten. Die Regale waren vollgepfropft mit Büchern und
Zeitschriften, die Professor Jonathan Hawton im Lauf
seines Lebens gesammelt hatte. Es handelte sich fast ausschließlich um
wissenschaftliche Werke. Viele davon waren in fremden Sprachen geschrieben.
    »Ich kann’s nicht fassen«, kam es ungläubig über Brad
Hawtons Lippen, während er sich umblickte und vergewisserte, daß sich niemand
im Zimmer aufhielt. Die Wände waren alle mit Bücherregalen vollgestellt. Es gab
keine Ecken und Nischen, keine Verbindungstür, die aus dem Zimmer

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