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080 - Vampirklinik des Dr. Satanas

080 - Vampirklinik des Dr. Satanas

Titel: 080 - Vampirklinik des Dr. Satanas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Presse und auf Waschzetteln, die vor dem kleinen, mit
schwarzem Marmor verkleideten Theater verteilt worden waren stand zu lesen, daß
Arturo einmalig sei.
    Arturo war der Künstlername eines Mannes, der mit
seinen Puppen und seiner Stimmenwandlungsfähigkeit durch die Kontinente reiste,
sich in keiner Stadt länger als zwei Tage
aufhielt und von Fachleuten als der beste Bauchredner der Welt bezeichnet
wurde. Mit insgesamt zwölf verschiedenen Puppen und Stimmen sprach er,
imitierte darüber hinaus Geräusche und Tierstimmen. Alle Puppen hatte er selbst
entworfen, und es wurde erzählt, daß Arturo kein starres Programm hatte,
sondern immer wieder neue Gestalten entwarf.
    Und dies war der Grund, weshalb Morna Ulbrandson und
Larry Brent an diesem Abend das Modern House besuchten. Sie waren nicht
allein zur Zerstreuung und Unterhaltung dort, sondern wollten gleichzeitig
überprüfen und herausfinden, was gerüchteweise bis in die Computer der PSA
gedrungen war. Demnach sollte eine Puppe, mit der der Bauchredner auftrat, eine
Darstellung des rätselhaften und gefährlichen Dr. Satanas sein.
    Darauf waren Morna und Larry gespannt.
    Nach dem ersten Auftauchen von Dr. Satanas, von dessen
Existenz niemand wußte, wurde dieser wie die berühmte Nadel im Heuhaufen
gesucht. Wenn Arturo eine Puppe besaß, die angeblich das wahre Aussehen eines
unheimlichen Menschen zeigte dann bedeutete dies, daß er Dr. Satanas kannte.
    Die Lichter erloschen. Einige Sekunden war es
stockfinster, ehe sich der Vorhang hob. Auf der kleinen Bühne stand ein helles
Sofa, auf dem zwei Personen saßen. Der Hintergrund war wie ein Raum aus der
Zeit eines französischen Königs gestaltet. Die Männer auf dem Sofa paßten auch
in diese Zeit. Sie waren in elegante, seidig schimmernde Kleider gehüllt und
trugen weiße Perücken.
    Das kreisrunde Lichtfeld eines Scheinwerfers war auf
das Sofa gerichtet.
    Es fiel schwer zu unterscheiden, wer der Bauchredner
und wer die Puppe war.
    Beide saßen mit übereinandergeschlagenen Beinen bequem
zurückgelehnt in den weichen Polstern. Der eine hatte den Arm um die Schulter
des anderen gelegt. Das konnte Arturo sein. Vielleicht gab es im Nacken oder
der Schulterpartie der Puppe einen Mechanismus, mit der der Bauchredner für die
Bewegung des Kopfes der Puppe und deren Lippen und Lider sorgte.
    Die Gesichter beider Gestalten waren maskenhaft starr
und gepudert. Arturo benahm sich ganz wie eine Puppe, um es seinen Zuschauern
so schwer wie möglich zu machen.
    Beide begrüßten die Anwesenden höflich und kamen dann
ins Plaudern. Die Stimmen waren gut voneinander zu unterscheiden. Die eine
dunkel, ein wenig schwerfällig, die andere beschwingt, fast keck.
    Sie unterhielten sich über Intrigen am Hof des Königs,
und die sehr witzig geführten Dialoge lösten ersten Beifall aus.
    Fünfzehn Minuten dauerte die Darbietung.
    Doch die wirkliche Überraschung kam noch.
    Hinter dem Sofa erhob sich eine dritte Gestalt.
    Einfach, beinahe schlicht gekleidet, das Haar streng
gescheitelt wie ein Konfirmand, verbeugte er sich scheu und zurückhaltend.
    »Arturo!« entfuhr es Morna halblaut. »Er saß die ganze
Zeit hinter dem Sofa und hat beide Puppen bedient.«
    »Eine großartige Leistung«, bemerkte Larry Brent, der
wie alle anderen in dem kleinen Theater nach dieser Darbietung und perfekten
Überraschung begeistert Beifall klatschte.
    Arturo hatte sich die Herzen der Zuschauer im Sturm
erobert.
    Seine Sketche und Dialoge erfolgten Schlag auf Schlag,
waren klug formuliert, brillant und gekonnt vorgetragen. Arturo blieb stets
zurückhaltend im Hintergrund. Farbig, auffällig und jeder Situation gewachsen
zeigten sich seine Puppen. Manchmal waren sie wirklich nur so klein wie Puppen,
dann wieder standen sie groß wie Menschen auf der Bühne.
    Es wurde unheimlich – der Scheinwerfer erlosch und auf
der Bühne wurde es dunkel.
    Etwas raschelte und bewegte sich. Die eilige
Betriebsamkeit konnte man mehr ahnen als sehen. Obwohl Morna und Larry in der
zweiten Reihe saßen, hätten sie nicht zu sagen vermocht, was sich tat.
    Eine Minute später glühte eine Lichtquelle auf. Die
Bühne war jetzt wie das Innere eines großgemauerten Verlieses gestaltet. In den
Ecken hingen gewaltige Spinnennetze, und in dem brüchig dargestellten Gemäuer
klebten fette Insekten. Auf einem Mauervorsprung stand eine Kerze, die wie
durch Zauberei von selbst anging. Gedämpfte Hintergrundmusik untermalte den
Eindruck der Gespenstigkeit.
    Mit einer fast

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