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0804 - Das Teufelstor

0804 - Das Teufelstor

Titel: 0804 - Das Teufelstor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Volker Krämer
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durchschaut?
    ***
    Zamorra fühlte, wie ihm der Schweiß aus den Poren trat. Die Anstrengung ließ ihn zittern. Sie machte sich auch körperlich bemerkbar. Wieder erhob sich etwas Nebelhaftes aus dem Wasser, aber es war schwerer zu kontrollieren als zuvor. Denn es besaß eine weitaus größere Masse.
    Der Atem des Dämonenjägers ging schneller. Er begann zu fürchten, dass es ihm nicht gelang, die Kontrolle über den Nebel zu behalten. Je länger es dauerte, umso mehr Kraft verlangte es ihm ab. Er ahnte, dass er sich diesmal übernahm.
    Er lenkte das Nebelhafte auf das Weltentor zu, das mittlerweile fast schon nicht mehr zu sehen war. Brik Simon hatte sich geirrt, als er behauptete, es wäre wieder besser erkennbar geworden nach Zamorras erstem Versuch. Er war einer Selbsttäuschung erlegen.
    Das Nebelhafte glitt unter Zamorras befehlenden Beschwörungsworten, die einer alten chinesischen Magie entstammten, dem Tor und seiner Abschirmung entgegen. Aber immer wieder zuckte es zurück, wollte heimkehren ins Wasser. Und je näher es dem Tor kam, umso stärker und heftiger wurde sein Bestreben.
    Zamorra presste die Lippen zusammen. Keine weitere Formel brachte er mehr hervor. Es war sinnlos. Er würde entkräftet zusammenbrechen, sobald der magische Nebel sein Ziel erreichte. Damit war niemandem geholfen. Der Engländer konnte den Zauber nicht übernehmen und weiterführen. Ihm fehlten die Kenntnisse - und vielleicht auch die Kraft.
    Simons Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Er fühlte die unglaubliche Anstrengung, die Zamorra aufzubringen gezwungen war, körperlich. Und er sah etwas…
    Zamorra wurde durchscheinend!
    Seine Kleidung verbarg das meiste, aber Kopf und Hände skelettierten deutlich!
    »Hör auf!«, schrie Simon entsetzt. »Zamorra, hör auf, sofort! Du musst abbrechen!«
    Der Meister des Übersinnlichen hörte die Stimme wie durch Watte, wie aus weiter Ferne, leise und undeutlich. Und er konnte nicht aufhören!
    Etwas Unglaubliches ergriff von ihm Besitz, zwang ihn, weiterzumachen, während er immer mehr an Kraft und Substanz verlor! Er schwankte, konnte sich kaum noch auf den Beinen halten.
    Shao Yus Magie ist nicht für Menschen gemacht, die in dieser Welt leben und nicht in Choquai! Was ich dort beherrschte, kann ich hier nicht kontrollieren. Es tötet…
    Doch diese Erkenntnis kam zu spät. Sie half ihm nicht mehr weiter.
    Langsam sank er in die Knie. Er konnte sich nicht mehr aufrecht halten. Die Magie entglitt seiner Kontrolle -- und erstarb. Verlosch. Schwand dahin, von einem Moment zum anderen.
    Es war vorbei.
    Und Zamorra brach am Ufer haltlos zusammen.
    ***
    Brik Simon hatte getan, was er tun zu müssen glaubte.
    Mit steigendem Entsetzen sah er, wie Zamorra den Kampf gegen diese unheimliche Magie verlor, die er selbst entfesselt hatte und die sich scheinbar auch gegen ihn selbst richtete. Er fragte nicht lange, was er tun sollte; er handelte einfach.
    Er verwischte die Kreidezeichen, die Zamorra auf den Boden gemalt hatte.
    Von einem Moment zum anderen hörte die Magie auf zu existieren. Aber Zamorra brach trotzdem zusammen.
    Simon atmete tief durch.
    »Was habe ich getan?«, murmelte er.
    Er hatte Zamorra die letzte Möglichkeit genommen, das Tor zu öffnen! Das bedeutete, dass Nicole Duval auf der anderen Seite fest saß. Gefangen war, vielleicht für alle Zeiten!
    Aber wenn Zamorra hier an Entkräftung gestorben wäre, hätte er auch nichts mehr für sie tun können! Und über kurz oder lang hätte das Weltentor sich doch wieder geschlossen. Und was dann?
    Jetzt aber lebte Zamorra, und sicher würde er eine andere Möglichkeit finden. Mit mehr Zeit zur Vorbereitung, mit Hilfe weiterer Freunde…
    Simon kniete neben dem Parapsychologen nieder. »He, Mann, wach auf! Schlafen kannst du, wenn du wieder zuhause im Bett liegst!« Er rüttelte ihn, klatschte ihm die flache Hand mehrmals leicht ins Gesicht. »He, wach auf!«, brüllte er schließlich. »Frühstück!«
    Zamorra öffnete die Augen.
    »Glaub ich nicht«, flüsterte er krächzend. »Verdammt, was ist passiert?«
    »Kannst du aufstehen?«, wollte Simon wissen.
    Zamorra versuchte sich aufzuraffen. Aber er sank wieder zurück. »Nein… du sollst mir sagen, was passiert ist!«
    »Du hast gezaubert.«
    »Ich?« Zamorra schüttelte den Kopf. »Nicht möglich.«
    »Doch. Deshalb bist du jetzt so erledigt. Aber du hattest nicht genug Kraft, das Weltentor zu öffnen.«
    Zamorra schaffte es, sich auf die Seite zu rollen. Er sah die Kreidestriche

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