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0804 - Das Teufelstor

0804 - Das Teufelstor

Titel: 0804 - Das Teufelstor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Volker Krämer
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auf diesen Augenblick warten.
    Doch mit Tina hatte sein morgendlicher Ausflug in dieses Tal nichts zu tun.
    Als er vor gut drei Stunden aufgewacht war, hatte er keine Erinnerungen an die Träume der vergangenen Nacht. Nur dieser seltsame Zischlaut klang in seinem Kopf auf. Genauer definieren konnte Brik das Geräusch nicht. Es hatte auch keine Ähnlichkeit mit einem Klang, der ihm näher vertraut war. Vielleicht das Zischeln einer Schlange? Doch in Sachen Schlangenvielfalt war das Sauerland ganz sicher nicht der richtige Ort. Abgesehen von den zweibeinigen Blindschleichen, denen man hier immer wieder begegnete…
    Briks erster Entschluss war eindeutig der, dieses Geräusch zu ignorieren. Ein Vorsatz, den er nur schwerlich in die Tat umsetzen konnte, denn der Klang schien intensiver, drängender zu werden. Als ihm eine ausgiebige Dusche den letzten Schlaf aus den Gliedern trieb, war der Gedanke ganz plötzlich da, stand unverrückbar in vorderster Front seines Denkens.
    Du musst in die Zähnse fahren!
    Die Zähnse… Brik Simon brauchte einige Sekunden, bis ihm klar wurde, was damit gemeint war. Die Zähnse war die Bezeichnung für ein lang gestrecktes Tal, knapp 30 Autominuten von seinem Haus entfernt. Aber was sollte er da? Wenn er sich nicht irrte, hatte er diese Gegend nur ein einziges Mal besucht - gemeinsam mit Tina und einem befreundeten Paar hatte er einen schönen Herbsttag dort verbracht. Das lag jedoch bereits einige Jahre zurück.
    Der Name des Tales, die dazu passenden visuellen Erinnerungen, sie waren in seinem Denken plötzlich so präsent. Die Alarmglocken schlugen in Simons Bewusstsein an. Er war schwach mit einer paranormalen Begabung gesegnet, doch dieser Segen hatte sich für Brik immer als schlimmer Fluch dargestellt. Er war weit davon entfernt, über irgendwelche Kräfte zu verfügen, mit denen er das Böse, die dunklen Mächte, bekämpfen konnte. Nein, er sah sie nur… musste die entsetzlichen Taten der Höllenmächte ertragen, ohne auch nur im Geringsten etwas gegen sie ausrichten zu können.
    Katastrophen, Unfälle, schlimme Unglücke, die seine Mitmenschen mit Zufällen oder dem unausweichlichen Schicksal zu erklären versuchten, konnte Brik als das erkennen, was sie schlussendlich waren. Mehr als einmal war Brik Zeuge von Dingen geworden, die seinen Verstand an die Grenze des Erträglichen geführt hatten. Doch selbst dann hatte er seine Blicke nicht abwenden können.
    Schlug dieser Sinn auch in diesem Fall an? Die Zähnse… der Zischlaut…
    Und nun saß er hier in seinem Wagen und starrte auf den schmalen Weg, den einzigen, der in das wirklich wunderschöne Tal führte. Briks Blick blieb an dem ausgeblichenen Schild hängen
    Willkommen im Zähnse-Tal! Wanderweg 7
    Brik Simon hasste das Wandern. Als Kind einer Weltmetropole war im nie in den Sinn gekommen, seine Beine in dieser Art und Weise zu misshandeln. Laufen? Nur dann, wenn es wirklich keine andere Möglichkeit gab. Auch Tina hatte seine Einstellung da nicht ändern können.
    In diesem speziellen Fall jedoch blieb Brik keine Wahl.
    Widerwillig machte er die ersten Schritte auf dem Wanderweg 7 .
    Und in seinem Kopf begannen sich aus dem Zischlaut immer deutlicher einzelne Buchstaben, hervor zu drängen. Es waren drei an der Zahl.
    Ein A, ein S und ein H…
    ***
    Es war ein wunderschöner Mischwald, der Brik Simon umfing.
    Der Weg war relativ eben, nicht zu vergleichen mit den grässlichen ständigen Anstiegen, die im Sauerland aus einem Spaziergang rasch ein Kampfklettern machen konnten.
    ASH
    Aus dem Zischeln war in der Zwischenzeit dieses eine Wort geworden. Für Brik ergab es keinerlei Sinn. Doch es klang böse, drang beinahe schmerzhaft in ihn ein und füllte bei jedem weiteren Schritt mehr und mehr sein ganzes Denken aus.
    ASH
    Die Sonne spiegelte sich in dem kleinen See, der sich urplötzlich hinter der nächsten Wegbiegung links von Brik erstreckte. Klares Wasser… damit konnte London natürlich nicht konkurrieren. Simons Schritte führten automatisch zu dem kleinen Steg, der knapp zwei Meter in den See hinein ragte. Sicher konnte man hier gut angeln.
    Das Gefühl kam unvermittelt über ihn. Er war am Ziel. Dies war der Ort, den er hatte aufsuchen müssen. Der Drang, weiter zu laufen, war mit einem Schlag verschwunden. Der See… Brik sah die Silhouetten der Bäume, die sich vertikal gekippt auf der Wasseroberfläche spiegelten. Ein perfektes Motiv für einen Maler. Ganz sicher…
    ASH!
    Brik Simon zweifelte plötzlich an

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