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0809 - Mensch aus dem Nichts

Titel: 0809 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Maschinen, schwebten summend sogar die vielen Arten von Robotern umher, deren einzige Aufgabe es gewesen war, lebendigen Menschen zu dienen und deren Arbeit leichter und angenehmer zu machen.
    Ein Jahrhundert verging in der leeren Station.
    3563, 21. 9. -14 h34m 55s: Ein fingergroßer Meteor traf die Außenhülle, stanzte ein sechskantiges Loch und verwandelte sich auf dem rasenden Flug durch einen mit vierundzwanzig Grad Celsius temperierten Laderaum in einen weißglühenden Metalltropfen, der wie ein Geschoß eine Plastikdecke durchschlug, abermals einen Teil seiner Masse und seiner kinetischen Energie verlor und die Sitzfläche eines Sessels verwüstete. Unterhalb des hochlehnigen Sessels blieb eine winzige Glutkugel liegen und verschmorte den knöcheltiefen Wand-zu-Wand-Teppich.
    In der siebenundfünfzigsten Sekunde wirkte der Alarm bereits.
    Ein Roboter erfaßte den Strom der entweichenden Luft, schaltete die Antigravanlage ein und trieb mit dem Spezialarm einen spitzkegeligen Kunststoffpfropfen in die Außenhülle.
    Dann begann der Kunststoff sich zu erhitzen, breitete sich aus und ging mit dem Stahlplastik eine unlösbare Verbindung ein.
    Der winzige Druckverlust in diesem Teil des Systems wurde aus einem nicht einmal zu zwei Zehntel geleerten Vorratsbehälter ersetzt.
    Ein zweiter Robot peilte die Reparaturmaschine im Innern von SI-RS-290 an und rollte auf magnetischen Walzen im Vakuum über die Rundung. Eine schimmernde Metallscheibe wurde auf das Loch gelegt. Ein Vakuumschweißgerät blitzte vierzig Sekunden lang auf, dann begann ein Schleifteller rasend zu rotieren, schliff die Schweißnaht glatt, und die Maschine kontrollierte die Dichtigkeit. Zufrieden summend kehrte die Maschine wieder zurück.
    Das Sitzpolster des Sessels wurde von einer anderen Maschine aufgehoben. Sie las die einmagnetisierte Kodenummer und verließ den Raum. Minuten später war aus einem Magazin ein Ersatzteil geholt, die Metallschale des Sessels ebenfalls ausgebessert, der Teppich an der verschmorten Stelle ausgeschnitten und neu verklebt und das Loch in der Decke dieses Privatraums gedichtet.
    3583:30. 9. -12 hOOmOZs: Zuerst: eine dumpfe Vibration, die dem Aufprall von rund neunzig Kilopond auf einem teppichbedämpften Untergrund entsprach.
    Augenblicklich erwachten Hunderte verschiedener Meßeinrichtungen.
    Dann: das unverkennbare Geräusch, das entstand, wenn ein zweibeiniges Individuum langsam durch einen Raum ging. Wo? Mittelebene. Aufenthaltsraum neben halbautomatischem Restaurant. Richtung?
    Korridor mit Endpunkt Komputerterminal IV. Einige Linsen wurden von elektronischen Schranken eingeschaltet und lieferten, in mehrfarbige Rasterpunkte aufgeschlüsselt, der Zentralen Positronik ein Bild des Besuchers. Das Bild: Ein männlicher Terraner, etwa dreißig Jahre alt, mit grauem halblangem Haar und grünen Augen, schlank, Größe 191 Zentimeter, neunzig Kilogramm und 750 Gramm schwer.
    Er trug einen weißen, modern geschnittenen Overall mit gefälligen Taschen und hohem Kragen, die Armelaufschläge waren offen. Form des Gesichts: länglich-oval. Kein Bart. Die Maschine war nicht dahingehend programmiert, Gesichtsausdrücke richtig interpretieren zu können. Sie hätte festgestellt, daß der Besucher verwirrt und unsicher wirkte.
    Die Positronik speicherte und protokollierte dies alles, aktivierte dann die zur Lebenserhaltung notwendigen Subsysteme und bewirkte, daß die Robotküche zu arbeiten begann.
    Auch die Lampen und Geräte des Terminals, auf den der Besucher zuging, schalteten sich ein.
    Es war, als begänne für den hochkomplizierten technischen Organismus von SI-RS-290 ein neuer Abschnitt des Lebens.
    Mechaniker, Also muß ich versuchen, auch jetzt und hier methodisch vorzugehen.
    Andernfalls werde ich verrückt. Und natürlich niemand da, den ich fragen kann.Erst einmal einen kräftigen Schluck trinken - wenn es hier überhaupt etwas gibt.
    Ich glaube, ich sollte versuchen, jemanden zu finden, der mir erklärt, wo wir sind.
    Ich weiß, daß ich Chung Lo bin. Etwas über dreißig Jahre alt, an Körper und Geist gesund. Zuletzt war ich, und hier beginnt die Erinnerung zu flimmern wie heiße Luft über einer sonnenbeschienenen Straße, Chefmechaniker, ein wertvoller Mann, den man zu allen möglichen Spezi-alarbeiten heranzog. Wie ich hierher komme, weiß ich nicht.
    Aber ich lebe, und das ist wichtig.
    Zunächst spürte ich, wenn ich in meinen Körper hineinhorchte, Durst und Hunger.
    NUR KEINE PANIK, LO! Wo bin ich?

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