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081 - Die geraubte Mumie

081 - Die geraubte Mumie

Titel: 081 - Die geraubte Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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funktionierte der Motor plötzlich wieder, obwohl die Zündung nicht eingeschaltet war.
    Phillip stieg aus und schickte sich an, auf das Haus zuzugehen. Dorian sprang aus dem Wagen und hielt ihn am Arm fest.
    „Langsam, Phillip! Wenn schon, dann gehen wir zusammen."
    Der Hermaphrodit blieb gehorsam stehen und wartete. Er war in mancher Beziehung seltsam, aber Dorian glaubte nicht, daß er ihn in eine Falle führen würde.
    Der Dämonenkiller nahm seine Jacke vom Rücksitz des Wagens und zog sie an. Dann holte er eine gnostische Gemme ein paar Dämonenbanner aus dem Handschuhfach und steckte sie ein.
    Nach allen Seiten versperrten Berge und Felsen die Aussicht. Der Himmel war hier in Frankreich blau; weiße Wolken trieben dahin.
    Dorian nahm Phillip am Arm und näherte sich mit ihm entschlossen dem Gebäude. Der Weg führte bergauf und war steil und steinig. Den Wagen abzuschließen, hatte Dorian nicht für nötig gehalten. Die Gegend hier war abgelegen und gottverlassen.
    Beim Näherkommen sah Dorian, daß Rauch aus dem Schornstein des Bauernhauses stieg. Er und Phillip wurden nicht aufgehalten. Trotzdem war es Dorian, als würden sie in fremdartige Bereiche vorstoßen und eindringen. Der Lichteinfall war ein wenig anders, und irgendwie hatte Dorian ein eigenartiges Gefühl. Es war nicht eigentlich unangenehm, aber fremd und seltsam. Die menschlichen Sinne waren zu grob und stumpf, um all die feinen Differenzen zu erfassen. Dorian fiel aber auf, daß kein Tier, nicht einmal ein Insekt, sich im Bereich unmittelbar um den Bauernhof herum befand.
    Er führte Phillip jetzt nicht mehr; der Hermaphrodit folgte ihm auch so willig.
    Nach einer guten Viertelstunde Fußmarsch standen sie vor dem Haus. Obwohl Dorian jede Einzelheit des Mauerwerks erkannte, war es ihm noch immer so, als trübte ein ganz zarter Schleier seinen Blick.
    Es war kein Laut zu hören. Dorian schaute sich um, aber außer ihm und Phillip war kein lebendes Wesen zu erblicken.
    Der Hermaphrodit ging auf die Haustür zu, die mit Eisenbändern beschlagen war und einen Türklopfer mit einem schmiedeeisernen kleinen Löwenkopf hatte.
    Ein Lächeln verklärte Phillips Gesicht; er strahlte, als ginge die Sonne auf.
    Dorian nahm den Klopfer und klopfte dreimal. Dumpf hallten die drei Schläge durch das Haus. Eine Weile regte sich nichts, und Dorian wollte schon wieder klopfen, da wurde die Tür geöffnet.
    Dorian hatte kein Geräusch gehört.
    Vor ihm stand ein Mann, der nach der englischen Mode des vergangenen Jahrhunderts gekleidet war. Er hatte einen sorgfältig gestutzten Oberlippenbart, der in einen kurzen Kinnbart überging.
    Sein Haar war dunkel, sein Gesichtsausdruck streng und gebieterisch. Er wirkte ganz wie ein Gentleman der viktorianischen Epoche.
    „Was führt Euch her?" fragte er in altertümlichem Englisch.
    Bevor Dorian noch etwas antworten konnte, sprach Phillip: „Es steigt von der Erde zum Himmel hinauf und steigt wieder herab auf die Erde, um die Macht der höheren und niederen Wesen zu empfangen. So wird dir der Ruhm der Welt gehören, und deshalb wird alle Dunkelheit von dir fliehen." Es war die Fortsetzung des von Phillip bereits zweimal zitierten Textes der tabula smaragdina des Hermes Trismegistos.
    Der dunkelhaarige altertümlich gekleidete Mann wies mit der Linken ins Innere des Hauses.
    „Tretet ein und seid willkommen!" sagte er mit einer gemessenen Verbeugung, wobei er nur Kopf und Schultern neigte.
    Nach einem kurzen Blick auf Phillip folgte Dorian der Einladung. Der Hermaphrodit trat hinter ihm in das seltsame geheimnisumwitterte Haus. Sein Gesicht strahlte beinahe überirdisch.

    Coco Zamis, Jeff Parker und der Steinzeitmann wurden ins Hauptgebäude und in ein Kellerverlies geführt. Die Grundfesten des Gebäudes waren sehr massiv. Eine schwere, eisenbeschlagene Tür fiel hinter den dreien ins Schloß, und ein Schlüssel drehte sich mehrmals.
    Es war dunkel in dem Verlies. Coco hatte die Umgebung bei Nacht nicht genau erkennen können, weil das Flutlicht im Dunst eher irritiert und Konturen weiter entfernter Dinge bis zur Unkenntlichkeit verzerrt hatte. Coco hatte den Eindruck, daß das Gebäude, in dem sie sich jetzt befanden, ein mächtiges altes Kastell war, aus Felsgestein errichtet.
    In dem Verlies roch es nach faulem Stroh. Oben in der Wand, die sicher einen guten halben Meter dick war, befand sich ein vergittertes Fenster. Es war zu klein, als daß ein erwachsener Mensch durch die Luke gepaßt hätte.
    Cro Magnons

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