Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0812 - Sarkanas Armee

0812 - Sarkanas Armee

Titel: 0812 - Sarkanas Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
blieb nichts übrig als eine leere Hülle, die kraftlos zu Boden sank - einfach so!
    Gryf war eine Sekunde später wieder da. Zu seinen Füßen bildete sich sofort eine Wasserpfütze. Er war über und über nass. Zamorra konnte sich vorstellen, wie er das Wesen los geworden war. Mit einem Grinsen bestätigte der Druide den Verdacht. »Keine Ahnung, wie der See heißt, in den ich ihn getaucht habe. Jedenfalls dampft es dort jetzt ordentlich.«
    Gryf konnte Zamorra nichts vormachen. Die Aktion hatte den Mann vom Silbermond an seine Grenzen gebracht. Irgendwie hatte Gryf sich kurzfristig gegen die tödliche Energie der Kreatur resistent gemacht und sie mit einem zeitlosen Sprung von hier fortgebracht. Ein zweites Mal würde er das nicht so ohne weiteres schaffen. Nicht, ohne sich vorher zu regenerieren.
    »Vorsicht, er bricht durch!«
    Nicoles Warnung ließ Zamorra herumwirbeln. Noch existierte das vierte der Wesen - wenn er Mirjad richtig verstanden hatte, waren es sogar fünf gewesen -, und das machte sich an die Energieversorgung des Schattenraums heran!
    Gryf und Zamorra spurteten los, doch als wären sie gegen eine unsichtbare Mauer gelaufen, stoppten beide schon nach wenigen Metern.
    Weder Gryf noch Mirjad hatten es rechtzeitig bemerkt. Doch das spielte nun auch keine Rolle mehr.
    Sie waren da… Sarkana und seine Heerschar waren auf dem Parkett erschienen.
    Das Spiel näherte sich dem Ende.
    ***
    Artimus van Zant hatte sichere Deckung zwischen zwei Gebäuden gefunden.
    Lautlos stieß er alle Flüche seiner Südstaatenheimat aus, die ihm noch einfielen. Dieser Part, den er hier zu spielen hatte, gefiel ihm absolut nicht. Doch er wusste, dass nur er ihn wirklich spielen konnte.
    Khira - immer wieder kehrten Artimus’ Gedanken zu der kleinen Frau zurück, die gefangen im Körper einer Monstrosität hinter der Aurora Borealis hockte. Wie konnte er akzeptieren, dass hier mit ihrem Leben gespielt wurde? Es wäre seine verdammte Pflicht gewesen… ja, was wäre seine Pflicht gewesen?
    Idiot! Kannst du nicht endlich die Wahrheit in deinen Dickschädel lassen? Khira ist tot… die Khira, mit der du dein Leben teilen wolltest, wird nie mehr zurückkommen! Wie oft er sich das auch selbst vorbetete, so oft kam da auch immer wieder dieser unsinnige Funke Hoffnung in seine Gedanken. Aber vielleicht gibt es ja doch noch ein Wunder. Zamorra hat schon so oft Dinge getan, die er sich vorher nie zugetraut hatte.
    In diesem Fall konnte es diese Art von Wunder nicht geben. Eine Trennung von Khira und dem Dämonensplitter würde ihren sofortigen Tod mit sich bringen. Und im Körper dieses Wesens konnte sie ebenso wenig weiter existieren.
    Van Zant sah die Vampire kommen. Die Nachtgeschöpfe waren wie Schatten, verschmolzen mit der Dunkelheit. Lautlos, selbst im hellen Mondlicht mit dem ungeübten Augen kaum wahrnehmbar - Herrscher der Nacht, die nur dann bemerkt wurden, wenn sie es selbst so wollten.
    Als er Sarkana sah, kochte van Zants Wut hoch. Doch er beherrschte sich. Er hasste diese Wesen mit jeder Faser seines Seins. Sie hatten ihm die zweite Chance zu einem Leben in einer Partnerschaft genommen.
    Van Zant schaltete sein modifiziertes Nachtsichtgerät ein. Er musste sich ablenken, denn für ihn gab es jetzt noch nichts zu tun. Was auch immer geschah, sein Einsatz würde erst dann beginnen, wenn die Energieversorgung zum Schattenraum tatsächlich unterbrochen wurde. Vorher musste er alles ignorieren, was in der Halle vor sich ging. Zamorra hatte es ihm immer und immer wieder eingeschärft.
    Artimus richtete das Nachtsichtgerät zum Himmel. In zwei Tagen würde Vollmond sein. Der Erdtrabant stand so deutlich vor den Linsen, dass Artimus das Bedürfnis hatte, eine Hand nach ihm auszustrecken. Der Himmel war klar. Nur eine einzelne Wolke hatte sich hierher verirrt.
    Bleib ruhig, Alter. Noch ist es nicht soweit. Aber der Augenblick wird schon bald kommen. Alle verlassen sich auf dich. Vielleicht wirst du ja zumindest so etwas wie Genugtuung bekommen… Nicht mehr lange…
    Van Zant schaltete das Gerät ab. Er fasste sich in Geduld.
    Etwas anderes blieb ihm auch nicht zu tun.
    ***
    »Warte! Noch nicht!« Sarkana gab den knappen Befehl an den grünen Koloss, der gehorsam wie ein dressiertes Hündchen reagierte. Starr verharrte das Wesen vor dem Schattenraum. Es würde sich erst dann wieder rühren, wenn sein Herr es ihm befahl.
    Zamorra, Nicole, Gryf und Mirjad standen Rücken an Rücken. Das Ritualmesser der kleinen Korsin blitzte

Weitere Kostenlose Bücher