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0812 - Sarkanas Armee

0812 - Sarkanas Armee

Titel: 0812 - Sarkanas Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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- das stimmte so auch nicht ganz, denn im Grunde bestand der Zentralsaal der Anlage aus zwei Räumen … vielleicht sollte man besser Welten oder Dimensionen sagen?
    Der Saal hatte die Grundform eines lang gestreckten Trapezes, das an seiner langen Seite 12 Meter, an der kurzen 4 Meter maß. In der Tiefe kam man auf gut und gerne 14 Meter. Von hier aus war früher die komplette Umspannanlage gesteuert worden. Tendyke Industries hatte nicht gespart, als die Zentrale komplett neu mit Hightech ausgestattet wurde. Alles war nach den Vorgaben von Dr. van Zant ausgeführt worden. Ohne wenn und aber - ohne auf die Kosten zu schauen, die Robert Tendyke zwar schwindeln ließen, die er aber mit einem hektischen Zucken seiner Augenbrauen akzeptierte.
    Van Zant war ein Genie. Und Genies hatten oft keinen Bezug zu hart verdientem Geld. Doch wenn das, was Artimus hier plante tatsächlich funktionierte, dann war es jeden einzelnen Cent wert. Tendyke schwieg und unterschrieb einen Scheck nach dem anderen…
    Artimus van Zant bewegte sich langsam in den Raum hinein. Die Schleuse, die den einzigen Eingang in den Saal bildete, schloss sich lautlos hinter ihm. Aurora Borealis - das Farbenfest wollte van Zants Aufmerksamkeit komplett auf sich ziehen, doch der Physiker hatte seinen Blick starr auf das Zentrum der Leuchterscheinung gerichtet.
    »Dr. van Zant, wir sollten…«
    Artimus winkte ab. »Nicht jetzt, Mr. Muliseh. Nicht jetzt…« Muliseh war einer der Techniker, die über die Anlage wachten. Allesamt waren sie Spitzenkönner und absolut loyal. Zudem mit einem erstaunlichen Nervenkostüm gesegnet und der Fähigkeit, sich jeder-Tatsache stellen zu können. Auch wenn die noch so verrückt und undenkbar erschien.
    So, wie dieses Wesen, dessen Blick Artimus auf seiner Haut spürte. Die Augen… ihre Augen!
    Mit jedem Schritt, den er auf den alles trennenden Punkt zuging, schwächte sich das Farbengewirr um ihn herum merkbar ab. Als van Zant schließlich abrupt stoppte, da war die künstliche Lichterscheinung praktisch vollständig verschwunden; nur noch aus den Augenwinkeln heraus konnte er die zuckenden Entladungen beobachten. Er ignorierte sie vollständig, denn seine gesamte Aufmerksamkeit war der Anomalie gewidmet, die nun greifbar nahe vor ihm stand.
    »Hallo, Artimus. Schön, dass du uns besuchst.«
    Die Stimme klang hohl und tief, doch ihr Timbre war eindeutig einer ganz bestimmten Person zuzuordnen. So eindeutig wie die Augen des Wesens, in denen Intelligenz und Wachheit nur so funkelten.
    Nur die große Wärme und Lebensfreude hatten sie verloren… die Augen von Khira Stolt!
    Für Sekunden hielt Artimus dem Blick stand, dann trat er einen Schritt zurück, um sich einen Überblick zu verschaffen. Alles schien unverändert. Hätte sich auch nur einer der unzähligen Messwerte in die eine oder andere Richtung entscheidend verändert, wäre sofort Alarm ausgelöst worden. Dennoch brauchte van Zant die Gewissheit vor Ort, um einigermaßen beruhigt zu sein.
    Dr. Artimus van Zant glaubte noch immer das Geräusch des Rotors zu hören, als sich der Helikopter auf das Flachdach der Anlage gesenkt hatte.
    Das war nun knapp sechs Tage her…
    ***
    Mitten in der Nacht hatte man van Zant aus seinem wohl verdienten Schlaf gerissen und zu Robert Tendyke ins Büro beordert. Selten zuvor hatte er im Blick seines Chefs eine so große Portion Sorgen gemischt mit Unsicherheit gesehen. Es musste etwas geschehen sein, das van Zant persönlich betraf.
    Tendyke war Artimus’ fragendem Blick ausgewichen. »Dr. van Zant, wie weit ist das Projekt Schattenraum gediehen?«
    Ohne Aufforderung hatte sich Artimus in den Sessel vor Tendykes Schreibtisch fallen lassen. Mit dieser Frage hatte er frühestens in einem Jahr gerechnet. Das Projekt steckte im Prinzip noch in den Kinderschuhen, war über Theorie und vorbereitende Arbeiten nicht hinausgekommen. Erste Experimente hatte es gegeben. Die Ergebnisse waren teilweise mehr als verblüffend ausgefallen. Doch mehr konnte man im Grunde noch nicht sagen.
    »Was ist geschehen, Boss? Ohne Umschweife und in Klartext. Vorher kann ich Ihnen diese Frage nicht beantworten. Sie benötigen den Schattenraum , sonst würde ich jetzt nicht hier vor Ihnen hocken… mitten in der Nacht. Also - was ist geschehen? Es geht um Khira, nicht wahr?«
    Der Pfeil war blind abgeschossen, doch er traf mitten in sein Ziel. Tendyke nickte.
    »Zamorra ist auf dem Weg nach Texas. Er wird in gut drei Stunden mit dem Helikopter beim Projekt

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