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0320 - Der Fluch von Babylon

0320 - Der Fluch von Babylon

Titel: 0320 - Der Fluch von Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nur einen Türspalt, unter dem ein feiner heller Lichtstreifen herfiel, der sich in diesem Augenblick veränderte. Er wurde blaß, schwammig und wolkig. Er selbst konnte sich dafür nicht verantwortlich zeigen, aber Claudia wußte auf einmal, wer und was hinter dieser Veränderung steckte. Es war Nebel!
    Und damit dachte sie sofort an den, mit dem das grauenvolle Abenteuer begonnen hatte.
    Okastra!
    Claudia richtete sich auf. Es fiel ihr schwer, denn sie hatte plötzlich das Gefühl, zu einer Puppe geworden zu sein. Wie der seltsame Nebel unter der Tür hervorkroch, so machte sich in ihrem Innern die Angst bemerkbar und lahmte ihren Willen. Auf der Kante des schmalen Betts blieb sie sitzen. Die Augen hielt sie weit geöffnet, die Lippen zitterten, und sie drückte sich ein wenig zur Seite, so daß sie in einer schrägen Haltung blieb.
    Der Nebel wurde dichter, kroch unter dem Türspalt hervor und weiter die Tür hoch.
    Claudia Darwood starrte auf ihn. Es gelang ihr auch, die Farbe des Nebels auszumachen.
    Sie war blaugrau…
    Hätte es noch eines letzten Beweises bedurft, Claudia hatte ihn nun bekommen. Die Farbe sagte ihr genug. Das war kein normaler Nebel, er gehörte zu Okastra, diesem schrecklichen Dämon, der ein Heer von weißen Monsterspinnen befehligte.
    Claudia hatte ihn schon fast vergessen. Das lautlose Hereinschweben des Nebels erinnerte sie wieder an seine schreckliche Existenz, und sie dachte mit Grauen daran, daß er sich im U-Boot befand.
    Allein dieser Gedanke ließ die Engländerin zittern. Okastra als ungeladener Gast in dem Boot, das sie und den Chinesen Suko gerettet hatte. Sie waren vom Regen in die Traufe geraten.
    Claudia hätte gern geschrien. Nicht einmal das brachte sie fertig, sondern schaute nur zu, wie der Nebel weiter und weiter kroch, sich von der Tür fortbewegte und zu dichten Wolken hochquoll, die fast die Größe eines Menschen erreichten.
    Der Raum, in dem man Claudia untergebracht hatte, war sehr klein.
    Mochten die U-Boote in den letzten Jahren auch noch so modern geworden sein und durch Atomkraft angetrieben werden, der Platzmangel ließ sich einfach nicht beheben.
    Noch hatte der Nebel ihr schmales Bett nicht erreicht. Es sah so aus, als wollte er das auch nicht, denn ungefähr zwei Schritte von Claudia entfernt kam er zur Ruhe. Außerdem strömte kein Dunst mehr von draußen nach.
    Er blieb in der Höhe, konzentrierte sich noch mehr und ballte sich vor den Augen der Frau zu einer Gestalt zusammen. Im Innern des Nebels entstand ein grauenvolles Wesen, ein Sarazenen-Krieger, dessen Knochen längst hätten vermodert sein müssen, und der durch den Einfluß einer Schwarzen Magie wieder zum »Leben« erweckt worden war.
    Eben Okastra!
    Das Glühen der Augen kannte Claudia bereits. Es war nicht allein die Gestalt, die sie so sehr erschreckte, sondern die Tatsache, daß es Okastra gelungen war, das Unterseeboot zu entern. Auf welche Weise auch immer.
    Genau dies fand Claudia so furchtbar.
    Okastra stand vor ihr. Er genoß ihre Angst. Abermals schaute aus dem Nebel die Spitze der Klinge. Sie wies auf die Frau, die ein zittern nicht mehr unterdrücken konnte und ihre Finger in das über der Matratze liegende Laken gekrallt hatte.
    Okastra verkörperte das Böse. Und das stieß Claudia ab, aber sie kam nicht dagegen an. Sie wußte nicht, wie dieses unheimliche Monstrum besiegt werden konnte.
    Er sprach nicht. Er schaute sie nur aus rotglühenden Augen an, während um seine Gestalt herum die blaugrauen Nebelschwaden wallten, als wären sie ein Kleid aus Dunst.
    Claudias Herz pumpte. Auch der Atem drang keuchend über ihre Lippen.
    »Was willst du?« hauchte sie. Es hatte sie Überwindung gekostet, diese Frage zu stellen.
    Aus dem Nebel erklang das ihr schon so bekannte Lachen. »Was ich will? Ganz einfach. Ich wollte euch allen zeigen, daß ich noch da bin. Du hast geglaubt, gerettet zu sein, nachdem du meinen Spinnen entgangen bist. Das ist ein Irrtum. Okastra kann man nicht überwinden. Nicht auf diese Art und Weise. Hast du verstanden?«
    Claudia nickte.
    »Ich werde nichts tun. Ich wollte mich dir nur zeigen, damit du Bescheid weißt. Wahrscheinlich hast du damit gerechnet, nach Hause zu kommen. Glaube es nur nicht! Den neuen Kurs des Schiffes bestimme ich allein. Nur ich weiß, wo er hinführen wird.«
    Die Worte waren ruhig gesprochen worden. Fast ohne Gefühle, und doch hatten sie Claudia eine grauenhafte Angst eingejagt.
    Vielleicht deshalb, weil sie so ohne Betonung

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