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0816 - Die Schattenfrau

0816 - Die Schattenfrau

Titel: 0816 - Die Schattenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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getan. Der Kontakt ist erst in dieser Nacht zu Stande gekommen. Es ist nicht einmal eine halbe Stunde her.« Er rollte mit den Augen. »Ich hörte plötzlich die Stimme, John. Flüsternd, zischelnd, dennoch genau zu verstehen. Eine Frauenstimme, die mein Blut forderte.«
    »Hast du jemand gesehen?«
    »Meinst du Zeo?«
    »Wen sonst?«
    Er drehte seine Hände ineinander. »Es ist ihre Flüsterstimme gewesen, die mich erreichte. Sie drang von der Decke her auf mich nieder.« Er schaute unwillkürlich hoch, ohne dort etwas sehen zu können. »Jetzt ist es weg«, sagte er, »aber als ich die Stimme hörte, sah ich auch ihr Gesicht.«
    »Zeo zeigte sich?«
    »Ja, ob du es glaubst oder nicht.«
    »Okay, ich glaube dir ja. Darf ich trotzdem verwundert sein?«
    »Sicher.«
    »Was geschah dann?«
    »Sie versprach, mein Blut zu holen. Sie – sie tat, als wäre sie ein Vampir. Vielleicht habe ich auch eine altägyptische Vampirfrau getroffen.« Er fügte ein kratziges Lachen hinzu, um anschließendweiterzusprechen. »Das alles weiß ich nicht. Ich denke nur, dass ich von einem uralten Fluch voll erwischt worden bin. Da kannst du noch so reden, John, von dieser Meinung wirst du mich nicht abbringen.«
    »Das will ich auch nicht.«
    Tandy deutete zu Boden. »John, diese Person war hier. Sie war hier in meinem Haus. Sie hat in den vergangenen zwei Stunden diesen Mann getötet.«
    »Das weißt du sicher?«
    »Klar. Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass ich nach unserem Essen den begehbaren Kleiderschrank betreten habe, weil ich meine Maniküre suchte.« Er breitete die Arme aus. »Das musst du mir schon glauben, alter Freund.«
    »Ich habe nicht das Gegenteil behauptet.«
    »Dann bin ich zufrieden«, stöhnte er. Er zeigte auf die Leiche.
    »Stellt sich die Frage, was wir mit ihr machen sollen.«
    »Zunächst einmal muss ich Hosni Feisal informieren.«
    Mein Schulkollege erbleichte noch stärker. »Meinst du den Kommissar, John?«
    »Wen sonst?«
    »Gefällt mir nicht, gefällt mir nicht.« Er schüttelte den Kopf. »Ich möchte hier nicht in die Mühlen der ägyptischen Justiz hineingeraten, wenn du verstehst. Zwar habe ich hier noch kein Gefängnis von innen gesehen, aber genügend Berichte darüber gehört. Ich habe keinen Bock darauf, hier einzusitzen.«
    »Ich auch nicht.«
    »Feisal kann aber nicht anders.«
    Ich lächelte ihn an. »Bei dir schon, Cliff, und auch, wenn du allein gewesen wärst. Heute aber bin ich bei dir. Da sieht die Sache schon wieder ganz anders aus.«
    »Wie denn?«
    »Lass uns gehen.«
    »Wohin?«
    »Komm.« Ich schob ihn aus dieser schaurigen Umgebung. Im Dunkeln durchquerten wir den Schlafraum und ließen uns in dem großen Wohnraum nieder. Aus einem Kühlschrank holte ich mit Zitronensaft versetztes Wasser, schenkte zwei Gläser voll und schob eines meinem ehemaligen Schulkollegen rüber.
    Er trank.
    Ich nahm auf dem ledernen Sitzkissen ihm gegenüber Platz und legte meine Hände flach gegeneinander. »Um noch einmal auf Feisal zurückzukommen… Du darfst nicht vergessen, dass er uns schon sehr geholfen hat. Wir haben keine Kontrollen durchlaufen müssen, nachdem wir gelandet sind. Er ist ein Mann mit Einfluss, und ich denke, dass er uns helfen kann. Wir werden nicht verhaftet werden.«
    Davon war Clifford nicht überzeugt. »Wenn das mal gut geht«, hauchte er und trank zwei große Schlucke. Er setzte das Glas ab, starrte zu Boden und hob die Schultern. »Warum nur, John? Warum hat dieser arme Teufel sterben müssen?«
    »Sie hat ein Zeichen gesetzt.«
    »Ja, Zeo«, murmelte er. »Ich hätte nie gedacht, dass es so enden könnte – niemals.«
    »Man steckt eben nicht drin. Aber das hilft uns auch nicht weiter. Der springende Punkt ist diese Frau, in die du dich ja wohl verliebt hast – oder?«
    »Natürlich.«
    »Kannst du dich noch erinnern, wie es genau gewesen ist? Du hast mir bisher nur über gewisse Dinge Bescheid gegeben, die für mich als Polizist wichtig gewesen sind. Wie ist sie denn bei dir menschlich angekommen? Was hast du gedacht…?«
    »Alles und nichts.«
    »Das ist mir zu wenig.«
    »Ich weiß, John, ich weiß. Du bist Polizist und siehst die Dinge mit anderen Augen. Das kann ich nicht, das konnte ich nie. Ich kann dir nur sagen, dass es verdammt schwer gewesen ist, die Schocks zu überwinden.« Er stemmte seine Faust gegen die Stirn.
    »Wenn ich daran denke, wie ich sie kennen gelernt habe, dann…«
    »Erzähle es.«
    »Alles?«
    »Ja.«
    Tandy senkte den Kopf. »Nun

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