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0817 - Statthalter des Bösen

Titel: 0817 - Statthalter des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Marskreatur?" erkundigte sich das Scheusal. „Außerdem hat er bestimmt ähnliche Bedürfnisse wie wir Menschen, was die Sache erschweren würde."
    Er legte dem Varben eine Hand auf den schnauzenähnlichen Schädelvorsprung - mit dem Resultat, daß Goetnir einen schrillen Schrei ausstieß und blitzschnell im Innern seiner Behausung untertauchte.
    Dalaimoc Rorvic folgte ihm.
    Ich hörte die Geräusche einer wilden Verfolgungsjagd, die durch die ganze Behausung zu gehen schien. Plötzlich ertönte ein zweiter schriller Schrei, dann war es still.
    Wenig später trat der Tibeter aus der Tür. Sein linkes Auge war geschwollen und verfärbte sich.
    „Der Bursche war ungeheuer flink", erklärte er. „Außerdem ließ er sich mit psionischen Kräften nicht festhalten. Das gelang mir erst, nachdem ich einige Übung darin gewonnen hatte."
    „Offenbar hat Ihr Auge am meisten geübt", spottete ich.
    Im nächsten Augenblick packte Rorvic mich mit beiden Händen, hob mich hoch und warf mich einfach von der Plattform des Hauses.
    „Auf nach Huisenth!" rief er.
    Ich schaltete hastig mein Flugaggregat ein, sonst hätte ich mir noch die Knochen gebrochen. Nachdem es mir gelungen war, meinen Flug zu stabilisieren und die Richtung nach Huisenth einzuschlagen, drohte ich dem Tibeter in Gedanken mit der Faust.
    Er würde es noch bereuen, mich so schikaniert zu haben.
     
    *
     
    Die Riesenkugel bestand aus einer bläulich leuchtenden Metallegierung und schwebte im und über dem Mittelpunkt der gewaltigen Stadt.
    Im Innern der Kugel schwebte eine mächtige Plattform - und über und unter ihr hingen, an unsichtbaren Trägern verankert, zahllose seltsame Maschinen. Jedenfalls hätten sie auf jeden Menschen seltsam gewirkt. Auf die Lebewesen, die sich zwischen ihnen und auf der Plattform bewegten, wirkten sie alltäglich.
    Der Varbe, der durch ein Tor in die Riesenkugel kam, kannte das alles ebenfalls. Aber er, weilte nicht so oft hier, daß ihm die Umgebung alltäglich vorgekommen wäre. Dennoch bewegte er sich sicher und zielstrebig, denn er war einer der elf Weltverwalter von Koriet und gleichzeitig der dritte Verbindungsmann zum Schweren Magier.
    Ein anderer Varbe eilte ihm entgegen und begrüßte ihn.
    „Ich danke Ihnen, daß Sie gekommen sind, Weltverwalter Bassytor!" sagte er.
    Er blieb stehen und musterte die Maschine, die sich auf der mächtigen Plattform befand. Es war eine birnenförmige Konstruktion von dreißig Metern Länge, siebzehn Metern Durchmesser an der dicksten und acht Meter Durchmesser an dir dünnsten Stelle. Die dünnste Stelle endete in einem ebenfalls mächtigen Gerät, das dem Hinterkopf eines Varben verblüffend glich. Eine geschwungene Schalttribüne reichte vom unteren dicken Ende bis zum oberen dünnen Ende der birnenförmigen Konstruktion und umrahmte auch einen Teil des anderen Geräts.
    Bassytor blickte hoch und empfand ein Gefühl beruhigender Sicherheit, als er den elegant geschwungenen Schild aus Metallplastik sah, der die gesamte Anlage schützte. Es war ein symbolischer Schutz, denn es gab nichts, was der Anlage gefährlich werden konnte, aber für jeden Varben stellte er eine psychische Notwendigkeit dar, ohne die sich Unsicherheit verbreitet hätte.
    „Sie meldeten, daß die Gravitationswaage immer noch eine starke Disharmonie anzeigt, obwohl die Quelle der Disharmonie angeblich ausgefallen sei", sagte Bassytor zu seinem Gesprächspartner, dem Ersten Gravitationspfleger von Koriet. „So ist es, Weltverwalter Bassytor", antwortete Poermonth verlegen, „Nach dem bedauerlichen Unglücksfall, dessen Ursache noch nicht festgestellt werden konnte und bei dem ein fremdes Kleinraumschiff und eine unserer Beobachtungsmannschaften vernichtet wurden, hofften wir, die Disharmonie wäre beseitigt. Statt dessen wird sie weiter aufgezeigt. Sie variiert zwar, aber sie verschwindet nicht."
    Bassytor war sehr nachdenklich, als er dem Ersten Gravitationspfleger zur Schalttribüne folgte.
    Gravitationswaagen gab es auf jedem von Varben kolonisierten Planeten. Sie waren notwendig, da die varbische Psyche außerordentlich empfindlich auf Schwankungen von Gravitationsfeldern reagierte, die sich nicht in die gravitationale Harmonie einfügten.
    Eine solche Waage war ein Gerät von extremer Präzision. Sie registrierte und analysierte selbst feinste Schwankungen in den Gravitationsfeldern der betreffenden varbischen Welt. Extreme Präzision bedeutete in diesem Fall, daß sogar Geburt oder Tod von einzelnen Varben

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