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0817 - Statthalter des Bösen

Titel: 0817 - Statthalter des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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registriert wurden. Alle diese Veränderungen aber paßten in das Gesamtbild, denn sie waren natürliche Vorgänge, die eng mit den jeweiligen Gravitationslinien des Planeten zusammenhingen, auf dem sie sich abspielten.
    Unbewußt setzte der Weltverwalter die Fähigkeit seines Gravitationsbeutels ein, um mühelos und beinahe schwebend die Schalttribüne zu ersteigen. Oben angekommen, schaute er aus sechzehn Metern Höhe auf den Boden, was ihm aber nicht! ausmachte, denn Schwindelgefühle waren einem Varben unbekannt.
    Als er auf den Hauptkontrollschirm blickte, hatte er Mühe, sein Entsetzen zu verbergen. Die angezeigte Disharmonie war von einer Stärke, die bisher noch niemals registriert worden war. Was immer sie verursachte, es mußte von einem zwischen weit voneinander entfernten Welten schwankenden Schwerkraftfeld hervorgerufen werden.
    „Sie haben sich die Werte übermitteln lassen, die auf Wassytoir bei den Wesen gemessen wurden, die sich Menschen nennen, Poermonth?" erkundigte sich Bassytor.
    „Selbstverständlich", antwortete der Erste Gravitationspfleger, der gleichzeitig der berühmteste Wissenschaftler auf Koriet war.
    „Keiner dieser Menschen besitzt ein schwankendes Schwerkraftfeld, weshalb es auch unproblematisch war, zirka tausend dieser Besucher auf Wassytoir landen zu lassen.
    Sie störten die gravitationale Harmonie nicht - beziehungsweise wurden in die Harmonie eingeschlossen."
    „Demnach dürfte die Quelle der Disharmonie, wenn sie überhaupt mit einem Lebewesen identisch ist, nicht bei einem Menschen zu suchen sein", meinte Weltverwalter Bassytor.
    „Mit hohem Wahrscheinlichkeitsgrad nicht", antwortete Poermonth. „Die Gravitationswaage ist ja keine Maschine, deren Funktion nur auf vierdimensionaler Grundlage beruht. Sie ist im Grunde genommen eine Hyperpositronik, die die Ausstrahlungen analysiert, die von dem Extrakt aus den aktiven Gravitationsbeuteln Heimgegangener aufgenommen und verstärkt werden.
    Dabei wird ermittelt, ob bei der Umwandlung von Hyperbarie-Quanten die weltspezifische Mischung von Schwerkraft und Materie erzeugt wird.
    Es gibt für jede Welt eine bestimmte Bandbreite, innerhalb der das Mischungsverhältnis variieren kann, ohne daß die Harmonie gestört würde. Zu gewissen Störungen kommt es immer wieder, aber bisher wurden sie jedesmal durch die übermächtige Harmonie ausgeglichen.
    Diesmal ist die Disharmonie jedoch so stark, daß die Harmonie des Kosmos auf drastische, unheilverkündende Art und Weise gestört wird. Wenn sie von einem Lebewesen ausgeht, so stellt es die Verkörperung des Bösen an sich dar."
    Als Poermonth geendet hatte, dachte Bassytor angestrengt nach. Er sah selbst, daß die Anzeigen der Gravitationswaage verrückt spielten, so daß mit einer schnellen Ortung der Störquelle nicht zu rechnen war. Doch obwohl der Weltverwalter im Vergleich zu „normalen" varbischen Bürgern als sehr aufgeklärt gelten durfte, stellte auch für ihn diese schwere Störung der gravitationalen Harmonie ein Ereignis dar, das dazu angetan war, den Kosmos zu erschüttern.
    „Ich werde hier warten, bis es Ihnen gelungen ist, die Störquelle zu lokalisieren!" sagte er. „Danach veranlasse ich, daß der Störfaktor schnellstens beseitigt wird."
     
    *
     
    Als ich Huisenth zum erstenmal sah, verschlug es mir beinahe den Atem.
    Das war tatsächlich eine Stadt der Superlative, ein faszinierender Moloch, der sich besitzergreifend über eine riesige Hochebene ausbreitete und gleichzeitig auf exotische Weise ästhetisch wirkte.
    Über den fest verankerten, teilweise etwas plumpen Bauwerken, hingen an den unsichtbaren Fäden aus Gravitationsenergie große, mittlere und kleine Gebäudeblasen. Manchmal senkten sich einzelne Blasen bis auf zirka hundert Meter Höhe herab; andere stiegen schwerelos auf oder trieben seitwärts davon, ohne das Stadtgebiet zu verlassen.
    Die leuchtenden Energiestraßen verwoben sich - jedenfalls aus der Entfernung - zu einem riesigen lockeren Kokon, der die Stadt durchzog und einhüllte. Alles zusammen glitzerte gleich einem gigantischen Diadem.
    Ich war auf einem Hügel gelandet und völlig in den Anblick der Stadt versunken. Deshalb bemerkte ich nicht, wie Dalaimoc Rorvic neben mir landete.
    Als ich mich nach langer Zeit von dem Anblick losriß und den Kopf wandte, entdeckte ich den Tibeter.
    Im ersten Augenblick war ich verblüfft darüber, daß er mir noch keinen Verweis erteilt hatte, denn in seinen Augen mußte ich der größte Faulenzer vor

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