0817 - Statthalter des Bösen

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Autoren: Unbekannt

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die sich zum Deckenzentrum hin verjüngten. In den Vertiefungen zwischen den Wülsten bewegten sich spiralförmige Gebilde hinauf und herab, wobei sie Schweife hellgrauen Lichts hinter sich herzogen und ein verwirrendes Muster auf den Wänden erzeugten.
    Das Muster schien sich in einem bestimmten Rhythmus zu verändern und dabei Informationen in das Gehirn des Solaners zu suggerieren. Khuns Augen begannen zu schmerzen. Doch allmählich gewöhnte er sich an die wechselnden, leuchtenden Muster.
    Als es soweit war und er die Muster kaum noch wahrnahm, schälte sich über ihm ein kugelförmiges Gebilde aus der Dunkelheit, die sich seltsamerweise innerhalb der Halle hielt. Es war nicht zu erkennen, ob die Kugel plötzlich materialisiert war oder nur erst jetzt sichtbar geworden war. Fluoreszierendes Licht durchpulste die Kugel und enthüllte in ihrem Innern etwas Milchigweißes, das eine Flüssigkeit oder ein Gas sein konnte.
    Khun Zburra stöhnte unter dem Angriff eines mentalen Drucks. Als er links und rechts von sich je ein Stöhnen hörte, wurde ihm bewußt, daß er nicht allein hier war. Doch im nächsten Moment hatte er es wieder vergessen.
    Auch der Druck hörte auf - oder er konnte nicht mehr wahrgenommen werden. So etwas wie Vorfreude erfüllte den Ortungstechniker, ein Gefühl, das er schon oft in seinem Leben gespürt hatte, aber noch nie so stark wie jetzt. Er verlor sich in dieser Vorfreude, ging in ihr auf und war sich seines Körpers nicht mehr bewußt.
    Aus staunenden Augen sah er, wie sich in der Kugel über ihm etwas bewegte: ein amorphes Gebilde, das in der milchigen Füllung schwamm oder schwebte. Allmählich nahm das Gebilde Konturen an - und plötzlich war es ein nackter, geschlechtsloser Mensch von unglaublich schöner Gestalt.
    „Khunzburra - Terlyanternach - Gondorgrayloft!"
    Die Stimme, die jeden Namen so sprach, daß er mit dem Vornamen eine Einheit bildete, kam von überall her; sie dröhnte durch die Kuppel gleich einem Gongschlag.
    Khun Zburra seufzte und hörte zwei weitere Seufzer neben sich.
    „Man nennt mich innerhalb des Varben-Nests den Schweren Magier!" sagte die dröhnende Stimme.
    „Ihr seid keine Varben, deshalb seht ihr mich in menschlicher Gestalt."
    Der Ortungstechniker verspürte wieder den mentalen Druck. Er ahnte, daß dieser Druck nötig war, damit er den Sinn der Worte verstand, die der Schwere Magier an ihn richtete. Über die Bezeichnung „Schwerer Magier" machte er sich keine Gedanken, obwohl er sie zum erstenmal hörte. Er nahm sie als selbstverständlich hin.
    „Ihr kommt von dem Raumschiff, das den Namen SOL trägt", fuhr die Stimme fort „Ich weiß, daß ihr die Vorhut der Menschheit seid, die einst den Planeten namens Erde bevölkerte."
    „Aber wir sind nicht die Vorhut dieser Menschheit", entfuhr es Khun Zburra gegen seinen Willen.
    Eine Dissonanz ertönte. Sie schmerzte, aber sie verklang rasch wieder - und mit ihr schwand auch der Schmerz.
    „Niemand kann mir bewußt die Unwahrheit sagen!" dröhnte die Stimme wieder auf. „Darum muß ich deinen Einwurf akzeptieren, Khun-Zburra Ihr seid also nicht die Vorhut der Menschheit. Welche Aufgabe für die Menschheit erfüllt ihr dann?"
    „Keine", antwortete Terly Anternach diesmal. „Wir wurden in die völlig sinnlose Suche nach Kleinen Majestäten hineingezogen, obwohl wir mit der Menschheit nur die Abstammung gemeinsam haben. Wir sind keine Terraner, sondern Solaner, Schwerer Magier."
    Abermals ertönte eine Dissonanz, dann trat Stille ein.
    Khun Zburra hatte das Gefühl, als sei der Schwere Magier verwundert und schwiege nur deshalb, weil er nicht so schnell einen neuen Ansatz fand. Doch er wartete geduldig, denn der mentale Druck hielt ihn noch immer gefangen.

    5.

    Goetnir berichtete über die Geschichte der Besiedlung von Koriet, den Bau der ersten großen Städte und den wirtschaftlichen Aufschwung, der einsetzte, nachdem auf Koriet Lagerstätten von Bioptron, einem gravitationsneutralen Erz, in größerem Umfang ausgebeutet wurden.
    Bioptron wurde in erster Linie für den Bau von Gravoschleusen verwendet, um die Personen und Sachen, die diese Schleusen passierten, gegen alle äußeren Gravitationseinflüsse abzuschirmen.
    Die Angelegenheit interessierte Rorvic und mich nicht sonderlich, was wir später noch bereuen sollten.
    Interessanter erschien uns die Beschreibung der Funktionsweise varbischer Raumschiffsantriebe.
    Während uns bekannt gewesen war, daß die Antriebe der varbischen Raumschiffe