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0824 - Don Jaime, der Vampir

0824 - Don Jaime, der Vampir

Titel: 0824 - Don Jaime, der Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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können. Wenn er allein fuhr, musste er das ja auch tun.
    Zamorra sah dem davontreibenden Holz noch einen Moment nach. Der Vampir würde alles andere als erfreut sein über diese Aktion. Aber genau das war Zamorras Absicht. Er wollte Don Jaimes Möglichkeiten ein wenig einschränken. Und ein Vampir ohne seine Heimaterde in erreichbarer Nähe glich einem Kaugummi ohne Drahtgeflecht.
    Schließlich stieg auch er ein. »Rücksturz zur Heimatbasis, Pilot«, ordnete er heiter an. »Mit Hyperspace-Geschwindigkeit, wenn’s geht.«
    »Darf ich fragen, ob Sie ein wenig zu oft ›Raumpatrouille‹ gesehen haben, Monsieur?«, konterte William und gab Gas.
    ***
    Noch während Nicole überlegte, wie sinnvoll es war, in der unmittelbaren Nähe des Vampirs zu verbleiben, wo doch Fooly auf ihn aufpasste - diesmal würde er wohl nicht wieder einnicken - zuckte Don Jaime heftig zusammen. Er krümmte sich, taumelte geradezu, als er sich vom Fenster fortbewegte. Er war wieder klar zu sehen; den-Versuch, sich in seine Fluggestalt zu transformieren, hatte er wohl aufgegeben. Lediglich seine Kleidung sah etwas verrutscht aus.
    Aber darauf achtete der Blutsauger nicht.
    Er sank dort in sich zusammen, wo er gelegen hatte, als Nicole das unmöblierte Zimmer betrat. »Nein«, flüsterte er erstickt und schlug die Hände vors Gesicht. »Oh nein… warum nur tut ihr mir das an? Warum?«
    Nicole sah ihn an.
    Der weint ja, erkannte sie. Wahrhaftig, er weint!
    »Was habe ich euch getan, dass ihr das mit mir macht?«, brachte er erstickt hervor. »Sicher, ja, ich habe Sie gebissen, Mademoiselle Duval, ich wollte den Keim auf Sie übertragen, aber… aber es ist doch nichts weiter passiert! Warum also? Warum…?«
    Sie wechselte einen Blick mit Fooly. Aber der sah auch ratlos aus. Er setzte Don Jaime also nicht etwa mit Drachenmagie unter Druck.
    »Wovon redest du, Don Jammer?«, fragte Nicole. »Was ist das für ein Theater, das du uns jetzt vorspielst?«
    Er senkte die Hände und sah Nicole aus verschleierten Augen an. Sein Gesicht glänzte feucht im kalten Neonlicht.
    »Das… das ist kein Theater«, würgte er. »Das ist… das war… oh, nein! Nein! Warum nur? Was habe ich euch denn getan? Ich bin doch nur hergekommen, weil ich Hilfe brauche, und jetzt…«
    »Rede endlich Klartext!«, verlangte Nicole. »Ich habe das Gewimmer satt!«
    »Ihr seid grausam zu mir, so grausam«, keuchte Jaime. Aus seinen Augen rannen weiterhin Tränen.
    Nicole hatte noch nie zuvor einen Vampir weinen gesehen. Überhaupt war das nichts, was sie von Schwarzblütigen kannte. Hexen weinen nicht, hieß eine alte Weisheit, und das galt auch für Vampire, Werwölfe, Ghouls und Dämonen. Aber aus Jaimes Augen sickerten tatsächlich Tränen.
    Etwas musste ihn zutiefst schockiert und verletzt haben. Aber was? Warum redete er nicht?
    Er murmelte etwas Undeutliches. Es klang wie »Erde«.
    Nicole versuchte, seine Gedanken zu lesen, aber es gelang ihr nicht. Dämonen schirmten sich ebenso ab, wie Nicole und Zamorra es taten. Somit blieb ihr weiterhin unklar, was Don Jaime meinte.
    Er krümmte sich auf dem Boden zusammen und bedeckte sein Gesicht wieder mit den Händen, als wolle er verhindern, dass ihn jemand so sah.
    »Verstehe, wer will - und kann«, seufzte Nicole. »Ich will, aber ich kann nicht. Was meint der Vogel?«
    Fooly räusperte sich; Funken tanzten vor seinem Maul.
    »Ich glaube«, sagte der Drache, »er redet von seiner Heimaterde.«
    ***
    Als sie an dem Waldweg vorbeikamen, war von der Polizei noch nichts zu sehen. Offenbar sagte man sich in Feurs, dass ein Toter nicht davonlief, und bei diesem Wetter erst recht nicht.
    Also konnte man sich Zeit lassen, zum Tatort zu fahren. Auch Polizisten wurden nicht gern nass.
    Zamorra konnte das nur recht sein. So hielt ihn zunächst niemand auf, und er hatte Zeit, sich um den Vampir zu kümmern. Er war gespannt darauf, wie dieser auf den Verlust seiner Heimaterde reagierte.
    Wenig später fuhren sie zum Château hinauf und auf den Burghof. Als William den Wagen neben dem Oldtimer stoppte, um seinen Chef aussteigen zu lassen, begann Zamorra zu lachen.
    Verständnislos sah der Butler ihn an.
    »Der Kofferraum«, prustete Zamorra. »Wir haben vorhin vergessen, ihn zu schließen. Jetzt fährt Don Jaime zwar ohne Heimaterde, aber mit einem rollenden Schwimmbad. Und sein Gepäck schwimmt darin…«
    William hüstelte.
    »Sind Sie krank?«, erkundigte sich Zamorra, immer noch grinsend. »Vertragen Sie die paar Tropfen nicht, die

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