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0824 - Don Jaime, der Vampir

0824 - Don Jaime, der Vampir

Titel: 0824 - Don Jaime, der Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Fenster nicht öffnen.«
    Fooly zeigte ein triumphierendes Kroko dilgrins en.
    Jaime war deutlich verunsichert.
    »Er hat dich gebissen, Mademoiselle Nicole«, sagte Fooly. »Was machen wir nun?«
    »Nichts«, sagte sie. »Ich bin gegen den Vampir keim immun. Da hätte er beißen können, so viel er will.« Sie tastete nach den beiden Einstichwunden. Sie waren leicht geschwollen und fühlten sich heiß an, aber es trat kein Blut aus. Die Hitze war ein Zeichen dafür, dass der Vampirkeim von den Abwehrstoffen in ihrem Blut zerstört wurde.
    Das verdankte sie der brasilianischen Waldhexe Silvana, die sie einst von einem Vampirkeim befreite, nachdem sie gebissen und infiziert worden war. Es hatte Wochen gedauert, aber es war der Hexe schließlich gelungen.
    Schon in wenigen Minuten würde auch von Don Jaimes Biss nichts mehr zu sehen und zu fühlen sein.
    »Trotzdem sollten wir ihm diese Frechheit nicht einfach so durchgehen lassen«, schlug Fooly vor. »Er gehört bestraft.«
    Nicole nickte. »Wir werden uns etwas Passendes ausdenken, nicht wahr?«
    Der Drache grinste wieder.
    »Wir stoßen ihm einen Eichenpflock in die Brust«, sagte er. »Aber nur so weit, dass er das Herz nicht verletzt. Dann zünde ich den Pflock an, und dieser Flambier - äh, Vampir - muss zuschauen, wie das Feuer sich seinem Körper immer weiter nähert und nähert… Und dann wiederholen wir die Sache. So lange, bis der Chef kommt und sich mit diesem Bürschlein befasst.«
    »Du hast ja eine richtig sadistische Ader«, staunte Nicole.
    »Na ja, ich habe ein paar Horrorfilme gesehen«, gestand Fooly.
    »Was habe ich euch getan, dass ihr auf solche perfiden und grausamen Ideen kommt?«, kreischte Don Jaime.
    »Du hast es gewagt, Mademoiselle Nicole zu beißen, Flattermann«, stellte Fooly klar. »Das ist schlimm genug.«
    »Ihr werdet euch nicht an mir vergreifen… Zamorra wird euch dafür zur Rechenschaft ziehen!«
    »Er muss ja nichts davon erfahren«, sagte der Jungdrache. »Was glaubst du Flederratte, wie viele Schwarzblütige schon spurlos und für alle Zeiten in den Kellergewölben verschwunden sind? Soll ich dir mal ein echtes Teufelsskelett zeigen?«
    »Nein, mir ist schon schlecht«, ächzte Jaime.
    Nicole hatte Mühe, sich das Grinsen zu verkneifen. Natürlich gab es keine Folterkammer mehr, und natürlich waren auch keine Schwarzblütigen spurlos im Château-Keller verschwunden, ganz zu schweigen von dem angeblichen Teufelsskelett. Aber das wusste Don Jaime ja nicht und zitterte bereits vor Angst.
    Geschah ihm ganz recht, fand Nicole.
    ***
    William stoppte den Wagen auf der Brücke, die die Landstraße von Lyon nach Clermont-Ferrand über die Loire führte. Der Regen war stärker geworden. Der Butler hob die Brauen, als Zamorra tatsächlich ausstieg und nach hinten zum Kofferraum des Wagens ging. Mit sichtlichem Widerwillen wagte sich auch der Butler in den Regen.
    »Wenn Sie mir die Bemerkung erlauben, so möchte ich meiner Abneigung gegen dieses Sauwetter mit der entsprechenden Bezeichnung deutlichen Ausdruck verleihen«, murmelte er.
    »Ich erlaube«, sagte Zamorra und öffnete die Kofferraumklappe.
    »Es ist ein Sauwetter«, verkündete William steif.
    Aber er packte sofort zu. Gemeinsam wuchteten sie die Kiste über die Ladekante. Mit dem Ellenbogen kantete der Butler den Kofferraumdeckel wieder zu, damit so wenig Regen wie möglich ins Innere plätschern konnte. Sie trugen die Kiste zum Brückengeländer und setzten sie darauf ab. Sie schwankte hin und her.
    Zamorra grinste. »Und tschüss«, sagte er und versetzte der Kiste einen leichten Stoß. Sie kippte nach außen weg und verschwand in der Tiefe. Einen Moment später platschte und krachte es.
    »Oha. Das war wohl keine französische Wertarbeit«, bemerkte der Professor. Die Kiste war beim Aufprall auf das Wasser zerborsten. Die Erde sank nach unten, die Holztrümmer wurden von der Strömung nordwärts getrieben. »Da wird wohl auch ein Taucher nicht mehr helfen können«, sagte William. »Bitte, Monsieur, steigen Sie wieder ein, ehe Sie völlig durchnässt werden.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Der Ratschlag kam natürlich viel zu spät, er war längst durchnässt, ebenso wie der Butler.
    Der stieg bereits ein. Er wartete nicht, bis Zamorra kam, um ihm die Tür offen zu halten. Er wusste, dass Zamorra von derart hochherrschaftlichen Dingen nichts hielt und die Meinung vertrat, solange er zwei gesunde Hände habe, die Autotür auch selbst öffnen und schließen zu

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