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083 - Das Ende der Unschuld

083 - Das Ende der Unschuld

Titel: 083 - Das Ende der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Gefahrenpotential falsch eingeschätzt. Es war ein Fehler.) Für einen Moment schwieg der Sol. Dann fiel seine Entscheidung. (Deine Strafe sei, aus dem Kreis der Berufenen ausgeschlossen zu werden. Dir ist die zerbrochene Brutzelle zugeordnet.)
    (Ich nehme die Strafe an, Ora’sol’guudo.) (Hört mich, Berufene. Achtundvierzig seid ihr nun.
    Est’sil’bowaan wird euch führen, sobald ihr den neuen Trägerorganismus übernommen habt. Aber noch dauert dessen Reifephase an. Bis er vollendet ist, sorgt dafür, dass alle entbehrlichen Versuchsmodelle die Verfolgung der Eindringlinge aufnehmen.)
    (Was ist mit den Lesh’iye?), fragte Est’sil’bowaan.
    (Schickt auch einige von ihnen los), entschied der Sol. (Die Hauptstreitmacht aber brauchen wir zu unserem Schutz. Die Primärrassenvertreter kennen nun unsere verletzlichste Stelle.
    Wir müssen gegen einen Angriff gewappnet sein. Sorgt dafür, dass die mentale Struktur und das visuelle Schema von Mefju’drex überall verbreitet werden, wo unser Einfluss bereits dominiert. Seine Vernichtung hat oberste Priorität…)
    ***
    Der Nebel lichtete sich. Schwer atmend stützte sich Bulba’han auf sein Schwert. Er lehnte gegen die Klippenwand, ließ seinen Blick über den Strand wandern. Zwischen den toten Lesh’iye bewegten sich einzelne Körper niedergestreckter Narod’kratow. Da und dort setzte ein Fischfänger sich auf und schüttelte seine Glieder. Irgendwo über Bulba’han, im Wald oberhalb der Steilklippen erklang ein Brummen und verlor sich nach und nach in der Ferne.
    Mur’gash trat aus den letzten Nebelschwaden. Er wankte.
    »Hörst du es, Bruder? Es ist der Wagen der Feinde. Sie fliehen.«
    »Lass sie ziehen, wohin sie wollen«, flüsterte Bulba’han.
    »Wer wollte der Macht im See entkommen?«
    »Niemand!«, krähte eine Stimme vom Strand her.
    Taqua’floydan erhob sich dort aus der Menge der Bewusstlosen. »Wir werden sie verfolgen, und wenn sie ans Ende der Welt fliehen!«
    »So ist es«, flüsterte Bulba’han. »Genauso ist es…« Nach und nach kamen die Bewusstlosen zu sich. Ein Heer von gut zweihundertfünfzig Maulwurfsleuten, Fischfängern, Geistmeistern und Schwertkriegern sammelte sich unter dem Höhleneingang um seine Anführer. Auch aus der Höhle selbst kletterten einige Diener der Macht im See, Narod’kratow vorwiegend.
    Ihnen voran ein aus vielen Wunden blutender, verwachsener Zwerg. »Bist du es, unverwüstlicher Birgel’wost?«, sprach Mur’gash ihn an.
    »Ich bin es, und du bist Mur’gash, der mächtige Freund der Macht im See«, knurrte der Angesprochene. Er musterte Bulba’han und Taqua’floydan. Auch sie, die er nie zuvor sah, sprach er mit ihren Namen an. »Aus allen Himmelsrichtungen strömen die Völker des Sees zusammen, um die Feinde der neuen Schöpfung zu verfolgen. Sie brauchen uns, die Macht im See hat uns zu ihren Führern bestimmt.« Bulba’han steckte sein Schwert in die Rückenscheide.
    »Brechen wir auf…«
    ***
    »Wulf!« Mr. Black stoppte den ARET. Dave erhob sich ein wenig vom Navigationssitz, um zum Frontfenster hinaussehen zu können. Vor dem Panzer stemmte der Lupa die Vorderläufe ins Unterholz und bellte wie von Sinnen. »Dein Lupa, Rulfan!«, sagte Mr. Black ins Bordmikrofon. »Lass ihn über die Heckschleuse ins Fahrzeug.«
    »Er hat es tatsächlich geschafft«, murmelte Quart’ol. »Ein erstaunliches Tier!«
    Matthew Drax kauerte hinter den Kommandosesseln auf dem Boden. Er starrte auf seine Hände und sagte kein Wort; und keiner wagte ihn anzusprechen. Dave hatte ihm das Haar über dem rechten Ohr abrasiert und die Platzwunde mit vier Stichen genäht.
    »Wulf ist an Bord«, kam es aus dem Bordlautsprecher. »Es kann weitergehen.« Mr. Black packte die Steuersäule, der Expeditionspanzer bohrte sich ins Unterholz.
    Im Schutz des Waldes fuhren sie nach Westen. Äste brachen unter den Ketten des Fahrzeugs, Laub scheuerte über das Sichtfenster des Daches. Hin und wieder sprangen Tiere aus dem Gestrüpp und flohen vor dem metallenen Ungetüm. Ein paar Meilen lang sahen sie noch hin und wieder große Schatten über die Baumwipfel gleiten. Der Bordradar erfasste sie, und der Bordcomputer projizierte ihre Umrisse auf das Head-up-Display: Todesrochen. Nach zehn Meilen gaben sie die Verfolgung auf. Die Abenddämmerung fiel über den Wald, es wurde dunkel.
    Nach zwei Stunden etwa erreichten sie einen Flusslauf, der nach Nordosten strömte. »Haltet an«, verlangte Quart’ol.
    Mr. Black drehte sich am Steuer

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