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083 - Das Ende der Unschuld

083 - Das Ende der Unschuld

Titel: 083 - Das Ende der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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auf die Schachtöffnung. Ein bläulicher Blitz fuhr hinein. Der Echsentitan jaulte, knurrte und verstummte schließlich.
    »Wir müssen den Durchbruch wagen!« An der Höhlenwand entlang schob Matt sich auf die Beine. Er wankte, geronnenes Blut klebte ihm im Gesicht. Quart’ol drückte ihm das LP-Gewehr in die Hände. Auf Aruula gestützt stolperte der Commander zum Durchgang in die Haupthöhle.
    Rulfan fluchte und schoss eine Drillerpatrone um die andere in die Menge der entfesselten Mutanten. Allmählich musste seine Munition zur Neige gehen. »Was hast du uns da eingebrockt, Matt?! Mussten wir unbedingt in diese verdammte Höhle eindringen? Jetzt sitzen wir tief in der Scheiße!« Anstatt zu antworten, jagte Matt einen Laserstrahl in die Höhle hinein. Dort bildete eine dicht gestaffelte Reihe von Mutanten einen Schutzwall um die Fleischdecke und die Eier.
    Dampf hüllte sie halb ein.
    »Wir hätten auf Quart’ol hören sollen!«, fuhr Rulfan fort.
    »Deine Neugier bringt nicht nur dich um…!«
    »Neetu!«, schrie Aruula. »Es ist, wie es ist!« Keine neuen Mutanten zeigten sich am Höhleneingang. Die Eselartigen brachen im Blitzgewitter aus Quart’ols Schockstab zusammen.
    »Der Weg ist frei!«, rief Quart’ol. »Wer weiß, wie lange! Folgt mir!« Die Ruhe, die der Hydrit bewahrte, kam Matt übermenschlich vor. Aber gut, Quart’ol war ja auch kein Mensch. Er selbst jedenfalls zitterte am ganzen Körper.
    An Aruulas Seite stolperte er dem Fischwesen hinterher.
    Rulfan folgte ihnen rückwärts gehend. Er schoss auf die Mutanten, die aus dem Inneren der Höhle mit Steinen warfen oder sich anschickten, mit bloßen Fäusten auf die kleine Gruppe loszugehen.
    So erreichten sie den Eingang der Höhle. Abendrot bedeckte den Himmel, vom Strand aus stieg Nebel auf. Tote Rochen bedeckten die weite Kies- und Sandfläche, dazwischen Massen regloser Mutanten.
    Schiffe ankerten auf dem See, Schiffe, die noch nicht dort gewesen waren, als sie die Höhle betraten. Durch den Nebel unter ihnen kamen Mutanten heran: vermummte Schwertkrieger, echsenartige Geistmeister, verwachsene Zwerge und dürre, halbnackte Fischfänger. Alle schienen sie nur ein Ziel zu kennen: die Höhle.
    »Fangt!«, rief jemand von oben herab. Ihre Köpfe legten sich in die Nacken. An einem Seil hing Aiko Tsuyoshi nicht einmal drei Meter über ihnen. »Blendgranaten!« Er ließ einen faustgroßen, dunkelgrauen Gegenstand fallen.
    Matt fing ihn auf, entsicherte die Blendgranate und warf sie in die Höhle. »Augen zu!« Sie pressten die Arme vor die Augen. Dann ein Lichtblitz, Schreie aus der Höhle.
    Aiko ließ sich bis zu ihnen herunter. Als ersten gurtete er den verletzten Commander an sich fest. Ein Knopfdruck auf die Fernsteuerung, und sie wurden nach oben gezogen.
    Rulfan schleuderte eine zweite Blendgranate in die Höhle.
    Quart’ol zielte mit dem Schockstab auf die Mutanten, die aus dem Nebel näher kamen. Angriffswellen Dutzender Mutanten kamen wie die Flut über den Strand. Die meisten brachen unter dem Beschuss des Energiewerfers zusammen; die nicht getroffen wurden, tauchten in den Nebel. Irgendwo prallte der schwere Körper eines Rochen auf den Strand; eine Sandfontäne erhob sich um den Einschlagskrater.
    Irgendwo bellte der Lupa. Ein wahres Wunder, dass Wulf noch immer lebte!
    Aiko kam zurück, und Aruula gurtete sich an ihm fest…
    ***
    Est’sil’bowaan berührte den Sol. (Sie entfernen sich, Ora’sol’guudo. Ihre mentalen Strukturen sind nur noch schwach zu empfangen.)
    (Sie sind entkommen?) Die Aura des Sol brodelte, als hätte sich seine Speichereinheit mit Lava gefüllt. (Das kann ich nicht glauben!)
    (Es ist so.)
    (Die Brutzellen! Was ist mit den Brutzellen? Geht es den Keimlingen gut?)
    (Einen hat die biotische Organisation mit dem Namen Mefju’drex zerstören können, Liob’lan’taraasis! Der Keimling ist verloren. Die Bruteinheit werde ich leicht regenerieren können. Das Muttermodell hat Gewebsverletzungen davon getragen, nichts von Bedeutung. Berühre mich, Grao’lun’kaan!)
    Zaghaft nur öffnete der Angesprochene seine Aura. (Ich habe sie gekannt, Ora’sol’guudo. Thu’sil’moori hat sich mit ihnen beschäftigt. Er berichtete mir regelmäßig.) (Auch den Zerstörer des Keimlings?) (Auch ihn, Ora’sol’guudo, ich bekenne es.) (Warum hast du ihn und die ihm verbündeten Bio-Organisationen nicht neutralisiert?) (Ich fand sie interessant und gestattete Thu’sil’moori, mit ihnen zu experimentieren. Ich habe ihr

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