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083 - Der Moloch

083 - Der Moloch

Titel: 083 - Der Moloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Wolf
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war angenehm fest und paßte gar nicht zu seiner Erscheinung. „Wenn man sich nicht allein mit Busen zufriedengibt und etwas höhere Ansprüche stellt, wird man von diesen hohlköpfigen Maiden sofort als Schwuler abgestempelt.“
    Dabei lächelte er entwaffnend. Valiora konnte er mit diesem Lächeln allerdings nicht gewinnen. Parker führte sie zur Plicht, wo sich weitere Passagiere in Liegestühlen räkelten. Namen schwirrten durch die flimmernde Luft, Dorian und Valiora schüttelten Hände, grinsten in nichtssagende Gesichter, antworteten auf harmlose Bemerkungen in gleicher Weise.
    „Ah, Sie sind der angekündigte Sensationsreporter!“ sagte ein Engländer, der als Clifford Montgomery vorgestellt worden war.
    Er war fast so groß wie Dorian, aber so dürr die eine Bohnenstange. Die grellgemusterten Bermudashorts wirkten an ihm so deplaciert wie an einer Spinne.
    „Dann sind wir ja beinahe Kollegen“, meinte er.
    „Sind Sie auch Reporter?“ fragte Dorian aus Höflichkeit.
    „Nun, nicht in dem Sinne …“
    „Er verdient sich seine Brötchen, indem er im Schmutz anderer wühlt und ihn an die Öffentlichkeit zerrt“, warf eines der Mädchen ein, die Parker Fabienne genannt hatte. „Er verspritzt in seiner Klatschspalte mit jedem Wort mehr Gift als eine Sandviper.“
    „Fabienne ärgert sich bloß, weil ihr Name noch nie in meiner Kolumne erwähnt wurde“, meinte Montgomery. „Dabei tut sie alles, um mir Stoff für meine Storys zu liefern. Aber ich frage Sie, Hunter, wen interessieren schon die Orgien einer Fabienne Mercier?“
    Dorian wollte sich mit Valiora wieder zurückziehen, aber der spindeldürre Klatschspalten-Kolumnist folgte ihm.
    „Sie interessieren mich, Hunter“, sprach er auf ihn ein. „Sie haben mich schon interessiert, bevor ich Sie persönlich kennenlernte. Kaum hatte Jeff Ihren Funkspruch erhalten, da hat er sofort alle seine Pläne über den Haufen geworfen.“
    „Wir sind eben gute Freunde“, sagte Parker an Dorians Stelle.
    „Ob das der einzige Grund ist?“ fragte Montgomery lauernd. „Soviel ich weiß, hat Jeff nur einem halben Dutzend Personen die Pariser Geheimnummer gegeben, über die man jederzeit erfahren kann, wo er zu erreichen ist. Sie müssen die Nummer seiner Privatsekretärin kennen, sonst hätten Sie ihn nicht gefunden.“
    „Stimmt“, sagte Dorian nur.
    „Laß Dorian jetzt in Frieden, Cliff!“ bat Parker den Kolumnisten. „Ich möchte ihm und seiner Begleiterin die Kabine zeigen, damit sie sich erst einmal etwas erholen können. Danach könnt ihr euch unterhalten.“
    „Bis später, Hunter!“
    „Ein aufdringlicher Kerl“, sagte Parker, während sie über die Treppe aufs Kabinendeck hinunterstiegen. „Er vermutet natürlich, daß du ein VIP bist, und erhofft sich eine Skandalgeschichte. Wenn ich gewußt hätte, wie lästig er werden kann, hätte ich ihn nicht mitgenommen.“
    Auf dem Kabinendeck begegnete ihnen ein junger Mann, der ein Mischling sein mußte. Parker stellte ihn als Geronimo vor.
    Als er über die Treppe nach oben verschwunden war, sagte Parker erklärend: „Geronimo ist natürlich nur sein Künstlername, aber in seinen Adern fließt tatsächlich Indianerblut. Er entwirft ganz phantastische Stoffmuster mit aztekischem Einschlag. So, das ist eure Kabine. Ich hoffe doch, es geht in Ordnung, daß ich euch eine gemeinsame Kabine zugeteilt habe?“
    „Ja, das geht in Ordnung“, sagte Dorian nach einem kurzen Blickwechsel mit Valiora.
    Bevor Parker noch die Kabinentür öffnen konnte, ging sie auf, und ein verwahrlost wirkender Mann kam heraus. Er duckte sich, als erwarte er Schläge, und murmelte etwas Unverständliches, während er sich zwischen Dorian und Parker vorbeizwängte.
    „Was war denn das für ein Galgenvogel?“ fragte Dorian mißtrauisch.
    „Einer der beiden Matrosen“, antwortete Parker unbehaglich.
    „Was sucht er in unserer Kabine?“
    „Was denn schon? Er hat sie in Ordnung gebracht.“
    „Der Kerl gefällt mir gar nicht.“
    „Glaubst du, mir gefällt er? Aber ich bin froh, ihn überhaupt bekommen zu haben.“
    „Wie meinst du das?“
    Parker machte eine wegwerfende Handbewegung. „Davon später. Jetzt macht euch erst einmal frisch. Bis ihr an Deck kommt, sind wir längst schon ausgelaufen.“
    Parker blickte zu Valiora. „Dorian teilte mir über Funk mit, daß Sie keinen Paß haben.“ Als sie erschrocken nickte, lächelte er ihr aufmunternd zu. „Das bekommen wir schon in Ordnung. Bleiben Sie nur unter Deck,

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