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0832 - Station der MVs

Titel: 0832 - Station der MVs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tür sah, hinter der sich eine kleine Halle in Form einer durch einen Vertikalschnitt geteilten Kuppel befand.
    Ohne zu zögern, betrat ich die Halle. Aufmerksam musterte ich die transparente Wandung mir gegenüber, hinter der nicht nur eine verwirrende Vielfalt von Computerelementen zu sehen war, sondern außerdem eine zirka drei Meter durchmessende Kugel, in der sich ein Gebilde befand, das einem von Milliarden feinen Silberdrähten und Mikrominiaturelementen durchsetzten und durchzogenen Gehirn glich. „Rorvic?" fragte ich gedämpft.
    Niemand antwortete. Oder doch?
    Abermals flackerte die Beleuchtung - und auch diesmal kam nach kurzer Zeit ein differenziertes Lang-Kurz-Phasenmuster zustande. Morselichtzeichen! „Manuellsteuerung!" entzifferte ich. „Einschalten und nach Lichteinweisung einsetzen!"
    Ein Teil einer Schaltkonsole leuchtete auf. Ich trat hinzu und drückte nach kurzem Zögern auf die Sensorpunkte, die sich im leuchtenden Bereich befanden. Sofort erloschen einige Lichter an anderen Schaltkonsolen.
    Dafür flackerten neue Lichter auf. Ich ging hin und drückte auch hier auf die Sensorpunkte in den leuchtenden und flackernden Sektoren.
    Erst hinterher überlegte ich, was ich damit wohl ausgelöst haben mochte.
    „Was geschieht jetzt, Rorvic?" rief ich.
    Abermals kamen die Morselichtzeichen.
    „Ich sterbe, aber die MV müssen gehen!" entschlüsselte ich diesmal.
    „Sir!" rief ich erschrocken. „Dalaimoc! Kann ich Sie nicht retten?"
    „Nein, Tatcher!" morste der Tibeter. „Ich herrschte, bis der Wächter erwachte. Er zehrt an meiner Substanz. Viel Glück!"
    Verzweifelt starrte ich das gehirnähnliche Ding der Kugel an.
    Ob das der Wächter war, von dem Rorvic gesprochen hatte? Konnte ich meinem Partner helfen, wenn ich das Gebilde zerstörte? Oder beschleunigte ich sein Sterben dadurch noch?
    Die Gys-Voolbeerah! Sie mußten wissen, was der Wächter war und vielleicht auch, wie er sich desaktivieren ließ! Schließlich lebten sie seit vielen Jahren in Ghor-Chrane und hatten Zeit gehabt, alles gründlich zu erforschen.
    Ich drehte mich um und eilte, so schnell ich konnte, den Weg zurück, den ich gekommen war.
    Unterwegs stellte ich die Anwendung des N'adun M'cliphen ein, damit die Gys-Voolbeerah sahen, daß ich Kontakt mit ihnen aufnehmen wollte.
    Es mußte mir gelingen, das verwünschte Scheusal zu retten, denn ich wußte nicht, wie ich ohne Rorvic weiterleben sollte!
    Ich war noch nicht weit gekommen, als ich hinter mir das ohrenbetäubende Krachen starker Energieentladungen vernahm. Aus den Gitteröffnungen der Klimaanlage drang stoßweise beißender Rauch. Ich schloß meinen Druckhelm, um nicht zu ersticken.
    Ungefähr eine Minute lang blieb ich stehen.
    Als ich Schritte hinter mir hörte, war es zu spät, mich zu verbergen. Im nächsten Augenblick wurde ich von drei Gys-Voolbeerah in schweren Raumanzügen eingeholt. Die Molekülverformer richteten ihre Strahlwaffen auf mich.
    „Ich bin Naphoon!" hörte ich eine Stimme in meinem Helmtelekom. „Ihr Partner hat sämtliche Reparaturroboter gegen uns eingesetzt. Anfänglich richteten sie nur Zerstörungen an, um die Trümmerzone zu reparieren. Jetzt zerstören sie systematisch alle Innenanlagen der Station. Wir können nicht an den Zentralen Steuerungsrobot heran, weil er sich in einen starken Schutzschirm gehüllt hat.
    Sie, a Hainu, müssen uns helfen!"
    „Wie stellen Sie sich das vor?" fragte ich und lauschte auf einige Explosionen, die irgendwo tief im Innern der Station erfolgten.
    „Mein Partner wird vom Wächter - wer immer das ist - allmählich seiner Substanz beraubt und muß sterben. Wenn Sie mir helfen, den Wächter auszuschalten, will ich alles tun, um das Wüten der Reparaturroboter abzustellen."
    Naphoon schwieg lange, dann sagte er: „Wir haben nichts davon geahnt, daß es einen Wächter gibt, a Hainu. In dieser Beziehung können wir Ihnen also nicht helfen.
    Aber vielleicht schaltet der Zentrale Steuerungsrobot den Schutzschirm ab, wenn Sie dort auftauchen."
    Ich schüttelte den Kopf. „Kerrsyrial hat mir versprochen, daß Sie alle sich zurückziehen und die Menschheit nie wieder belästigen, wenn ich das .Ungeheuer' aus Ghor-Chrane vertreibe.
    Wahrscheinlich werde ich Rorvic nicht aus Ghor-Chrane herausbekommen, aber für Sie spielt das keine Rolle, da er sterben muß.
    Aber möglicherweise kann ich die wildgewordenen Roboter zurückpfeifen und damit verhindern, daß Sie Ihre Station und Ihr einziges Raumschiff

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