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0834 - Shaos Ende?

0834 - Shaos Ende?

Titel: 0834 - Shaos Ende? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vor, er hat es durch sie geschafft, sogar an dich heranzukommen. Sie hat dich wehrlos gefunden, denn sie wußte, wenn sie dich in unserer Welt gestellt hätte, wäre es nicht so gewesen. Da hätte sie eine Shao erlebt, die eine Maske vor dem Gesicht trägt und phantastisch mit der Armbrust umgehen kann.«
    »Ja, ich hätte sie getötet!«
    Suko hob mit einer müden Bewegung die Schultern. »Wir befinden uns in ihrer Gewalt, auch wenn sie selbst nicht zu sehen ist. Aber die Falle ist perfekt. Ich habe viel Glück gehabt, überhaupt noch am Leben zu sein. Ich mußte den glatzköpfigen Henker überwinden, der als dein Aufpasser abgestellt worden war. Es ist mir gelungen und als er kurz vor dir aus der Bewußtlosigkeit erwachte, habe ich ihn weggeschickt.« Suko drehte sich schwerfällig und hob mühsam die Arme. »Durch diese Tür dort, denn da liegt ein Nachbarverlies.«
    »Auf wen warten wir denn?«
    Suko lächelte verloren. »Soll ich sagen, auf den Tod? Ich weiß nicht, was sich Tatjana für uns ausgedacht hat. Ich denke aber, daß sie hier erscheinen wird. Sie hat mir erklärt, wie sehr sie unter Yannahs Tod gelitten hat. Angeblich wollte sie mit ihr zusammen die Welt aus den Angeln heben. Wir hatten sie dabei gestört, und sie will, daß wir ein ebensolches Ende erleiden wie die ehemals Weiße Hexe.«
    »Ja, so muß man sie wohl einschätzen!« flüsterte Shao und begann eine Sekunde, später zu keuchen.
    Sie würgte, sie hustete, sie röchelte, alle Geräusche vermischten sich zu einem schrecklichen Klang.
    »Was ist?« fragte Suko besorgt.
    Shao konnte nicht antworten. Sie holte röhrend Luft. Plötzlich war ihr Gesicht gerötet, und dann wurde es wieder blaß. Sie hing in den Ketten, sie krümmte sich so, wie es die Fesseln zuließen.
    »Shao!« Suko wurde von einer irrsinnigen Furcht durchtost. Er konnte nicht mehr hinschauen, aber er mußte etwas tun. Er hob Shaos Kopf an, damit er in ihre Augen schauen konnte, die sich verändert hatten und auch verdreht waren.
    Wieder röchelte sie schrecklich, und ihr Kopf sackte dabei intervallweise nach vorn.
    »Himmel, was ist denn?«
    Die Chinesin gab Antwort. »Der Trank… glaube ich… brennen… keine Luft.« Sie öffnete den Mund, und Suko sah, wie das Blut über ihre Unterlippe rann…
    Wie ein riesiger Wurm kroch der Stumme durch das Verlies. Er hatte verloren, er wußte genau, aber er war nicht geboren, um aufzugeben. Er wollte es dem anderen zeigen. Zum zweitenmal würde ihn dieser nicht überraschen können.
    Noch immer zu schwach, kroch er auf allen vieren der Tür des Verlieses entgegen. Als er sie erreicht hatte, stoppte er für einen Moment, stützte sich mit dem linken Arm ab und hob den rechten an. Er stieß seine Handfläche gegen das Holz, krümmte die Finger, aber da war nichts. Woran er sich festhalten konnte. Seine Hand rutschte ab, er mußte von vorn beginnen.
    Der Glatzkopf machte weiter. Er war der Henker, er war treu bis in den Tod. Er wollte und würde töten, das war er sich selbst schuldig, und trotz seiner Schwäche schaffte er es, wieder auf die Beine zu kommen, auch wenn er Mühe hatte, stehen zu bleiben.
    Er lehnte sich gegen die Tür. Seine gewaltige Gestalt sah aus, als wollte sie die Tür eindrücken.
    Unter der Haut bewegten sich die Muskelstränge. Es sah so aus, als würde Wasser durch irgendwelche dünnen Schläuche laufen.
    Sein Kopf saß noch auf den Schultern, aber der Henker konnte nicht begreifen, daß er noch ihm gehörte. Es konnte ebensogut der Schädel eines anderen sein, denn so etwas wie Gefühl spürte er da nicht mehr. Es kam ihm vor, als wäre er vom Körper getrennt, das Gehirn gab keine Befehle mehr weiter.
    Er stöhnte, denn immer wieder rasten die Schmerzen von einem Ohr zum anderen und zuckten auch in die Höhe, als wollten sie dort die Gehirnschale sprengen. Sein Gesicht war blank, der Schweiß drang aus jeder Pore, und er hatte auch seinen Film über den Körper des Henkers gelegt.
    Die glatten Hände mit den kräftigen Fingern zuckten. Er war in der Lage, beinahe perfekt das Henkerbeil zu führen, und er würde es wieder tun, das hatte er sich fest vorgenommen.
    Die Tür war das Hindernis.
    Noch immer durcheinander, tat er aber genau das Richtige, als er den rechten Arm senkte und seine Hand wie ein schwerer Stein auf die Klinke fiel.
    Wie von selbst glitt sie nach unten.
    Offen - die Tür war offen!
    An der Klinke klammerte sich der taumelnde Stumme fest und mußte sich für einen Moment ausruhen. Die beiden

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