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0838 - Paradies der Feuerflieger

Titel: 0838 - Paradies der Feuerflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wesen hatte sich noch in dem Augenblick, in dem es das letzte Wort sprach, aufgelöst und war verschwunden.
    Mitsinos Überraschung war so groß, daß er aufwachte.
     
    *
     
    Es war fast schon Morgen, wie er an den Gerüchen, die durch den mit einer Decke verhängten Eingang seines Gemachs drangen, erkennen konnte. Vergessen waren die Sorgen, die ihn am vergangenen Abend gequält hatten. Die Erinnerung an den wunderbaren Traum erfüllten den Allerältesten mit Freude. Es war zwar nur ein Traum gewesen, aber...
    Mitsino begann nachzudenken. Als Allerältester war er auch ein Magier. Er hatte die Magie studiert wie kein anderer Mucierer und galt als der größte Zauberer weit und breit. Niemand konnte zum Beispiel Träume so deuten wie Mitsino.
    Gerade weil er aber die Magie so genau studiert hatte, wußte Mitsino auch am besten, daß sie aus nichts als faulem Zauber bestand. Die „Wunder", mit denen er seinen Ruf erworben hatte, waren weiter nichts als Tricks, und seine Traumdeutungen bedienten sich einer derart unverbindlichen Sprache, daß man daraus lesen konnte, was einem gerade in den Sinn kam.
    In diesem Augenblick aber überlegte Mitsino allen Ernstes, ob Träume nicht doch ihre Bedeutung hätten - ob die Magie, die er seinen Untertanen gegenüber mit ebensoviel Fingerfertigkeit wie Zynismus handhabte, nicht doch wenigstens einen kleinen Gehalt an Wahrheit habe.
    Es wäre so schön gewesen, wenn er an den Traum der letzten Nacht hätte glauben können.
    Immerhin, so nahm er sich vor, wollte er zu den anderen Ältesten von seinem Traumerlebnis sprechen. Er würde Aufsehen erregen, das war gewiß. Die Hoffnungen, die er in seinen Zuhörern weckte, würden sich nicht bewahrheiten. Aber wem machte das schon etwas aus? Bis es fest stand, daß sein Traum nichts taugte, waren schon wieder ein paar Wochen vorbei, und wer mochte wissen, wie die Welt bis dahin aussehen würde.
    Er wusch sich und kleidete sich an. Dann trat er auf den Gang hinaus, der links schräg hinauf zur Kuppe des Felsens und rechts hinab zu den tiefer gelegenen Räumen führte. Mitsino wandte sich nach rechts.
    Nach ein paar Schritten begegnete er Levoj, dem Krieger.
    Levoj neigte den Kopf, wie es die Achtung vor dem Allerältesten gebot. Dann trat er beiseite, um Mitsino an sich vorbeizulassen. Mitsino aber blieb stehen. „Ich habe einen Auftrag für dich, Levoj", sagte er. „Befiehl, Erhabener!" antwortete der Krieger. „Ruf alle Ältesten zusammen. Sie sollen sich im Saal der Ältesten versammeln. Ich will ihnen von etwas Bedeutsamem berichten, das mir heute nacht eröffnet worden ist."
    „Das geht nicht, Erhabener", antwortete Levoj. „Was geht nicht?" erkundigte sich Mitsino und machte ein finsteres Gesicht, weil er Unbotmäßigkeit witterte. „Ich kann die Ältesten nicht rufen!"
    „Warum nicht?"
    „Weil sie sich alle schon im Saal befinden! Sie sind sehr aufgeregt und tuscheln miteinander, damit niemand hört, was sie zu besprechen haben."
    Das klang gefährlich, dachte Mitsino. Womöglich berieten sie schon über seine Absetzung. „Das ist gut", sagte er zu Levoj. „Da brauche ich nicht erst auf sie zu warten."
    Er wollte weitereilen, aber Levoj hielt ihn mit einem Zuruf zurück.
    „Noch eine demütige Bitte, Erhabener!"
    „Was willst du?" fragte Mitsino ungeduldig. „Ich habe heute nacht einen wundersamen Traum gehabt, Erhabener! Wirst du ihn mir deuten?"
    „Komm in der Mittagsstunde zu mir!" rief Mitsino. Dann hatte er wirklich keine Zeit mehr.
    Am Eingang des Ältestensaales schlug ihm das Geraune vieler Stimmen entgegen. Er schlug den Vorhang beiseite. Sein erster Blick galt dem steinernen Thron, von dem aus er gewöhnlich die Sitzungen der Ältesten leitete. Er war erleichtert, als er sah, daß noch keiner der anderen darauf Platz genommen hatte.
    Auch schien ihm die Atmosphäre des Saales, der von einer Reihe von Fackeln beleuchtet wurde, nicht die der Intrige zu sein. Er spürte vielmehr so etwas wie freudige Erregung.
    Das Getuschel verstummte sofort, als er den Saal betrat. Die Ältesten, insgesamt dreiundzwanzig, hatten sich eng um den langen Tisch gedrängt, der die Mitte des Raumes einnahm. Sie hatten die Köpfe zusammengesteckt, um nicht laut reden zu müssen. Jetzt blickten sie ihm gespannt entgegen, und ihre Augen funkelten vor Erregung.
    Er schritt die zwei Stufen zum Thron hinauf und setzte sich. „Es freut mich, daß ihr schon alle hier seid", verkündete er. „Ich habe euch etwas Wichtiges

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